Kinderdörfer bieten Kindern und Jugendlichen, die nicht in ihrer Herkunftsfamilie aufwachsen können bzw. deren Rückkehr in ihre Familie unwahrscheinlich bzw. unmöglich ist, ein neues Zuhause. Die Kinder und Jugendlichen wachsen in familienähnlichen Gemeinschaften auf, bis sie selbstständig für sich sorgen können. In Kinderdörfern wachsen meist fünf bis sieben junge Menschen verschiedenen Alters und Geschlechts wie Geschwister mit einer Kinderdorfmutter oder einem Kinderdorfvater in einem Haus auf. Kinder, die oft mit schmerzlichen Erfahrungen in ein Kinderdorf (z. B. SOS-Kinderdorf) kommen, finden dort ein stabiles Umfeld und Menschen, zu denen sie verlässliche und tragfähige Beziehungen innerhalb einer Familienstruktur aufbauen können.
Dorfleiter*innen kümmern sich um alle Einrichtungen, die es in einem Kinderdorf gibt. Das sind neben den Familienhäusern auch pädagogische Einrichtungen wie z. B. Kindergärten, Therapiezentren, Sonderklassen für verhaltensauffällige Kinder und diverse Beratungsstellen. Diese Einrichtungen gibt es je nach Bedarf, Größe und Standort des Kinderdorfes. Die Dorfleiter*innen sorgen für die Instandhaltung der Häuser und Freizeiteinrichtungen, für Neu- oder Umbauten, für das Einstellen des Personals, für deren Bezahlung, für größere Neuanschaffungen, für finanzielle Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln oder privaten Spenden und sie stehen allen Mitarbeiter*innen des Kinderdorfs beratend zur Seite. Sie sind gewissermaßen die "Bürgermeister*innen" des Dorfes.