Ziviltechniker*in

Andere Bezeichnung(en):
Zivilingenieur*in, Ingenieurkonsulent*in

English: Civil engineer

Berufsbeschreibung

Ziviltechniker*innen sind selbstständige Architekt*innen oder Ingenieurkonsulent*innen (Rechtsberater*innen), die im Bauwesen, Vermessungswesen, Bergbau oder in der Kulturtechnik und Landschaftsplanung tätig sind. In der Regel sind sie auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisiert. Sie führen Landvermessungen durch, erstellen Gutachten für Bauvorhaben, übernehmen Planungsaufträge und leiten die Durchführung von Bauprojekten. Darüber hinaus vertreten sie ihre Kundinnen und Kunden vor Ämtern und Behörden.

Ziviltechniker*innen arbeiten eigenständig sowie als Vorgesetzte im Team mit verschiedenen Fachkräften, siehe z. B. Bautechniker*in, Bautechnischer Zeichner / Bautechnische Zeichnerin (Lehrberuf) oder Baumeister*in.

Ziviltechniker*innen sind ausgebildete Architekt*innen oder Ingenieurkonsulent*innen mit einer Zusatzprüfung in Ziviltechnik, welche sie zur selbstständigen Berufsausübung berechtigt. Sie sind in Bereichen Bauwesen, Vermessungswesen, Bergbauwesen, der Verkehrs- und Kulturtechnik oder Raumplanung tätig und in der Regel in einem bestimmten Fachgebiet spezialisiert (z. B. Hochbau, Tiefbau, Verkehrswegebau).
Sie führen planende, beratende, koordinierende und überwachende Tätigkeiten aus. Ihr Aufgabengebiet umfasst z. B. die Durchführung von Messungen, die Erstellung von Gutachten, die Vertretung von Kundinnen und Kunden vor Behörden sowie das Projektmanagement von Bauprojekten.

Im Bereich Kulturtechnik arbeiten sie als Sachverständige für Landschaftsplanung, für die Erschließung von Nutzungsflächen oder für den Landschaftsschutz. Sie erstellen Umweltgutachten und Gutachten zu land- und forstwirtschaftlichen Bauvorhaben. Im Bereich Bergbau sowie im Vermessungswesen vermessen sie Liegenschaften und Grundstücksgrenzen. Sie erstellen Lagepläne zur Bewertung von Grundstücken und Pläne zur rechtlich korrekten Teilung von Grundstücken, z. B. zur Klärung von Besitzansprüchen.

Ziviltechniker*innen arbeiten mit Computer, Laptops und speziellen  Software Programme wie  BIM (Building Information Modeling) oder  CAD (Computer Aided Design) sowie beispielsweise mit digitale Messgeräte. Sie lesen und verwenden technische Unterlagen wie Baupläne, geographische Karten, statische und bauphysikalische Berechnungen. Sie führen Betriebsbücher wie Leistungsverzeichnisse, Kalkulationen, Material- und Stücklisten, verwenden Gesetzestexte, technische Handbücher, Kundenkarteien, Karten und Pläne sowie Archive und Protokolle und diverse Bürogeräte wie Kopierer, Drucker und  Scanner.

Bei ihrer Arbeit auf Baustellen oder im Gelände tragen sie erforderlichenfalls Schutzkleidung, Schutzhelme und festes Schuhwerk

Ziviltechniker*innen arbeiten in der Regel als Selbstständige in eigenen Büros oder sind bei Planungsgesellschaften, in Planungsbüros von Industriebetrieben sowie bei Bauämtern und Baubehörden beschäftigt. Bei der Beaufsichtigung von Bauprojekten sind sie an wechselnden Arbeitsorten auf Baustellen unterwegs.

Je nach Baubereich und Bauprojekt haben Ziviltechniker*innen Kontakt zu unterschiedlichen Fachkräften (siehe z. B. Vermessungstechniker*in, Bautechniker*in, Raumplaner*in und Innenarchitekt*in). Innerhalb der Planungsbüros leiten sie Bautechnische Zeichner*innen ( Bautechnischer Zeichner / Bautechnische Zeichnerin (Lehrberuf)) und Bautechnische Assistent*innen ( Bautechnische Assistenz (Lehrberuf)) an.

Im Rahmen der Baustellenkoordination haben sie Kontakt zu verschiedenen Handwerker*innen, siehe z. B. die Berufe Dachdecker*in (Lehrberuf), Hochbau (Lehrberuf) oder Zimmerei (Lehrberuf). Sie stehen außerdem in Kontakt zu ihren Auftraggeber*innen, zu Mitarbeiter*innen von Baubehörden und Bauämtern sowie mit Subunternehmen und Zulieferbetrieben.

Ziviltechniker*innen arbeiten vor allem in Büros an Computerarbeitsplätzen und in Besprechungsräumen, aber auch im Freien auf Baustellen und sind dort unterschiedlichen Wetterbedingungen ausgesetzt.

  • Entwurfs- und Planungsaufträge durchführen
  • Projekte zu Straßenbau, Gebäudebau, Geländeaufschließung planen, organisieren und koordinieren und überwachen
  • Vermessungsarbeiten durchführen
  • Gutachten erstellen
  • Kundinnen und Kunden beraten und informieren, Tätigkeiten als Sachverständige durchführen
  • Kundinnen und Kunden vor Behörden vertreten
  • Liegenschaften und Grundstücksgrenzen vermessen und ermitteln
  • Umweltgutachten erstellen
  • Dokumente und Aufzeichnungen führen
  • als selbstständige Ziviltechniker*in
  • Ziviltechnikbüros
  • Planungsgesellschaften
  • Planungsbüros des Baugewerbes und der Industrie
  • Bauämter und Baubehörden

Der Beruf Ziviltechniker*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Fachbereiche der Ziviltechnik wie z. B.:
    - Hochbau, Tiefbau, Industriebauten
    - Wohnbau, Einfamilienhäuser
  • Bautechnik, Bauingenieurwesen
  • Bauwirtschaft, Baumanagement
  • Lehre an Universitäten/Fachhochschulen

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Bauen, ökologisches Baustatik Bausystem BIM CAD Facility Management Industrie 4.0 Urbanistik Zeitmanagement