Zimmerei (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 Jahre

English: Carpentry (Carpenter)

Berufsbeschreibung

Zimmerer/Zimmerinnen stellen Holzkonstruktionen und Holzbauten aller Art her. Sie fertigen Dachstühle, Treppen, Decken, Wandverkleidungen, Fußböden oder Betonschalungen für Betonwerkteile an. Außerdem stellen sie Bauteile von Fertigteilhäusern her, montieren sie am Einsatzort und isolieren die Bauteile mit Wärme-, Schall- oder Brandschutzplatten. Zimmereifachleute lesen die Werkpläne und ermitteln den Materialbedarf der Werkstücke. Sie wählen die entsprechende Holzart aus, schneiden die Holzteile zurecht und verbinden sie durch Nageln oder Zapfenverbindungen.
Zimmerer/Zimmerinnen arbeiten in Werkstätten und auf Baustellen mit Berufskolleginnen und -kollegen sowie mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften des Bauwesens und des Holzbaus zusammen.

"Einen Dachstuhl bindet man zuerst ab, nur nach Plan, und dann stellt man ihn auf der Baustelle auf, und wenn er dann passt, ist das einfach ein Gefühl - da hat man etwas geschaffen. Da freut man sich wieder, wenn man einmal vorbei fährt und sagen kann, das habe ich gemacht."
Christoph Auleitner, Zimmerer (Vorarbeiter), in einem Interview aus: AMS your job, 2005.

Zimmerer/Zimmerinnen fertigen, montieren und reparieren Bauwerkteile aus Holz (z. B. Dachstühle, Wandverkleidungen, Fußböden, Holzdecken, Treppen, Riegel- und Blockwände für Fertighausteile). Sie arbeiten nach vorgegebenen Plänen und Konstruktionszeichnungen. Bevor sie mit der Arbeit beginnen, ermitteln sie den Baustoffbedarf, wählen die Materialien (Holzbalken, Bretter,  Leisten, Platten etc.), Werkzeuge und Hilfsstoffe aus und stellen sie bereit. Bei Arbeiten auf Baustellen, z. B. beim Bau von Dachstühlen, sichern sie das Gelände ab und errichten Gerüste und Seilzüge.

Sie schneiden die Hölzer mit Sägemaschinen zu und fügen sie mit bestimmten Verbindungstechniken (z. B. Nageln, Schrauben, Kleben) zusammen. Für (ungeklebte) Zapfenverbindungen schneiden Zimmerer/Zimmerinnen an einem Holzstück einen Zapfen aus, fräsen in das Gegenstück die entsprechende Hohlform und fügen die Teile zusammen. Sie behandeln die Holzbauteile mit Imprägnier- und Holzschutzlösungen vor und bauen die Holzteile zusammen, wobei sie mit Druckluft betriebene Handgeräte zum Nageln oder Schrauben verwenden. Zum Heben der Holzteile und Holzkonstruktionen kommen maschinelle Hebe- und Fördereinrichtungen, z. B. Kräne und Seilzüge, zum Einsatz.

Neben Holz verarbeiten die Zimmereifachleute auch andere Werkstoffe wie z. B. Gipskartonplatten, Dämm- und Isoliermaterialien oder Kunststoffplatten. Im Bereich Innenausbau errichten sie Fenster- und Türstöcke oder stellen Treppen und Geländer her. In Betrieben der Holz verarbeitenden Industrie sind sie in der Serienproduktion von Holzfertigteilen und Fertigteilhäusern aus Riegel- und Blockwänden tätig.

Zunehmende Bedeutung für die Arbeit von Zimmerern/Zimmerinnen bekommt auch der Einbau bzw. die Montage von Energieanlagen wie z. B.  Photovoltaik und  Solaranlagen in Holzkonstruktionen. Dabei führen sie die Montagearbeiten durch, während die Anschlussarbeiten von Energietechniker*innen, Installationstechniker*innen oder Solartechniker*innen erledigt werden.

Zimmerer/Zimmerinnen arbeiten vorwiegend mit Holz, aber auch mit Gipskartonplatten, Dämm- und Isoliermaterialien oder Kunststoffplatten und Metallen. Zur Bearbeitung ihrer Materialien setzen sie Handwerkzeuge wie Hämmer, Schraubenzieher, Stemmeisen, Sägen, Motorsägen, Fräsen, Handhobel ebenso ein wie manuelle, halb- und vollautomatische Maschinen wie Kreissägen, Hobelmaschinen, Bandsägen, Bohr-, Schraub-, Schleif- und Fräsmaschinen, Abbundmaschinen, CNC-gesteuerte Abbundstraßen und dergleichen mehr.

Bei der Montage der oft schweren Einzelteile werden Hebe- und Fördereinrichtungen wie z. B. Kräne und Seilzüge eingesetzt. Zimmereifachleute arbeiten nach Plänen, Konstruktionszeichnungen und Bauskizzen. Zimmerer/Zimmerinnen tragen Schutzkleidung und festes Schuhwerk, auf Baustellen außerdem Schutzhelme und bei Arbeiten in der Höhe (z. B. bei Dachstühlen) sind sie mit Sicherungsseilen gesichert.

Zimmerer/Zimmerinnen arbeiten in Werkstätten und auf Baustellen. Dabei sind sie häufig auf Leitern, Gerüsten und auf Dachkonstruktionen tätig und sollten deshalb trittsicher und schwindelfrei sein. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen sowie mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften des Bauwesens und Holzbaus (siehe z. B. Tischlerei (Lehrberuf), Dachdecker*in (Lehrberuf), Maurer*in (Lehrberuf), Polier*in). Außerdem haben Zimmereifachleute Kontakt zu Kundinnen und Kunden bzw. Auftraggeber*innen.
Bei der Arbeit auf Baustellen sind Zimmerer/Zimmerinnen unterschiedlichen Witterungsbedingungen ausgesetzt, im Sommer beispielsweise großer Hitze.

"Bei uns gibt es den Leitspruch: Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur die falsche Kleidung."
Christoph Auleitner, Zimmerer (Vorarbeiter), in einem Interview aus: AMS your job, 2005.

  • Hölzer und andere Werkstoffe (Bau- und Bauhilfsstoffe) auswählen, lagern und pflegen
  • Baustellen einrichten: Arbeits-, Schutz- und Tragegerüste und Absperrungen bauen
  • Holzkonstruktionen entwerfen und berechnen
  • Balken, Bretter, Platten abmessen und zuschneiden; dazu Holzbearbeitungsmaschinen bedienen
  • holzbearbeitende Verfahren anwenden wie z. B. Sägen, Bohren, Schneiden, Stemmen, Hobeln
  • die einzelnen Teile mit verschiedenen Verbindungstechniken zusammenfügen (z. B. Nageln, Dübeln, Schrauben, Zapfen, Kleben)
  • für den  Abbund (Übergang und Abdichtung zwischen Holzbau und  Mauerwerk) sorgen
  • Holzschutzarbeiten im Tauch-, Streich- und Spritzverfahren durchführen
  • Bauwerke und Bauwerksteile herstellen und montieren (z. B. Dachstühle, Wand- und Treppenkonstruktionen, Türme, Brücken) und vorgefertigte Bauteile einbauen z. B. Türen, Tore
  • Unterkonstruktionen herstellen, um z. B. Gipsplatten daran zu befestigen
  • Verschalungen und Verkleidungen aus Holz herstellen und  Schalungen, Lattungen und Eindeckungen ausführen
  • Dämmstoffe zum Wärme-, Kälte-, Brand- Schallschutz einbauen
  • Reparatur- und Sanierungsarbeiten an Holzkonstruktionen durchführen
  • Betriebe des Holzbau-Meistergewerbes
  • Betriebe des Baugewerbes
  • Betriebe der Holzbauindustrie

Der Beruf Zimmerer/Zimmerin ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Konstruktiver Holzbau
  • Holzhochhausbau
  • Fertigteilhausbau
  • CAD-Technik
  • Baubiologie  Bauökologie, nachhaltige, energieeffiziente Bauweise
  • Bautechnik, Baustatik

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Abbund Anreißen BIM Gehrung Organische Dämmstoffe

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