Raumplaner*in

Andere Bezeichnung(en):
Stadt- und Regionalplaner*in

Berufsbeschreibung

Raumplaner*innen erarbeiten Konzepte und Projekte zur infrastrukturellen Entwicklung und Verbesserung von bestimmten Regionen, z. B. Ballungszentren, Industriegebiete, Naturschutzgebiete. Zur  Infrastruktur zählen Verkehrswege (Schiene und Straße), Stromversorgung, Betriebsniederlassungen und dergleichen. Sie erstellen Studien, in denen sie zunächst die Bedarfslage und das Entwicklungspotenzial einer Region feststellen. Auf dieser Grundlage erarbeiten sie Projekte zum Ausbau von Schienen- und Straßenwegen oder zur Ansiedlung von Industrie- und Gewerbebetrieben, Freizeitparks und Hotelanlagen. Raumplaner*innen arbeiten im Team mit verschiedenen Spezialistinnen und Spezialisten, z. B. mit Architekt*innen, Kulturtechniker*innen oder Verkehrstechniker*innen und stehen im engen Austausch mit Behörden und Bürger*innen.

"Ich finde es interessant, wie sich Menschen orientieren, wodurch ihr Verkehrsverhalten beeinflusst wird und wie man Menschen mit Mobilitätsbeschränkungen unterstützen kann. Mobilität ist extrem wichtig und doch etwas, worüber man im Alltag nicht wirklich nachdenkt."
DIinAlexandra Millonig, Forscherin am AIT Austrian Institute of Technology, FEMtech Expertin Juni 2010


Raumplaner*innen verbinden in ihrer Arbeit Architektur und Bauingenieurwesen mit den Bereichen Soziologie, Wirtschaft und  Ökologie. Sie erarbeiten für eine Region, z. B. Stadt, Agrargebiet oder Tourismusgebiet diverse Raumplanungskonzepte und Projekte zur infrastrukturellen Entwicklung und Verbesserung. Dazu zählen z. B. der Ausbau von Straßen- und Schienenwegen, die Planung von Siedlungsgebieten, Industriestandorten und Erholungsgebieten. Sie analysieren die geographischen und infrastrukturellen Gegebenheiten der Region und ermitteln gemeinsam mit Behörden und Bürger*innenvertretungen die Bedürfnisse und Vorstellungen. Sie erstellen dann in Abstimmung mit den ökonomischen und politischen Vorgaben ein Konzept, in dem die Entwicklungsziele festgelegt werden - wobei ökologische, nachhaltige und ressourcenschonende Überlegungen immer mehr im Vordergrund stehen.

Die planerische und zeichnerische Umsetzung und Präsentation der Projekte gehören ebenso zu ihren Aufgaben wie die Koordination und Betreuung der Durchführung. Im Bereich der Stadtplanung betreuen Raumplaner*innen städtebauliche Großprojekte, wie z. B. Wohn- und Büroanlagen, Einkaufszentren und Freizeitparks. Weitere Aufgaben für Raumplaner*innen sind z. B. Projekte der Dorf- und Altstadtsanierung (Stadt- und Dorferneuerung) oder die Erstellung von Standortanalysen für Unternehmen, dabei geht es vor allem um die Planung von Filialen, Zweigstellen und Vertriebsnetzen.

Raumplaner*innen arbeiten mit Computern, Notebooks, Zeichentischen und Zeichengeräten. Entwurfs-, Berechnungs- und Planungsarbeiten führen sie am Computer mit Hilfe spezieller Softwareprogramme durch. Erste Entwürfe und Ideenskizzen zeichnen sie auch händisch mit Stiften und Zeichenblock. Weiters bedienen sie Kopiergeräte, Drucker,  Scanner, Telefone und Mobiltelefone und führen Berichte, Protokolle und Datenbanken. Bei ihren Arbeiten vor Ort bzw. im Freien kommen Drohnen (zur Erstellung von Luftbildaufnahmen) und GPS-Geräte zum Einsatz

Raumplaner*innen arbeiten in Büros und Besprechungszimmern. Sie halten Präsentationen ab und führen Verhandlungsgespräche. Im Außendienst nehmen sie an Begehungen und Besichtigungen der Planungsgebiete teil. Raumplaner*innen arbeiten im Team mit verschiedenen Fachleuten und Spezialist*innen, z. B. mit Architekt*innen, Verkehrsplaner*innen, Vermessungstechniker*innen, Landschaftsplaner*innen oder Kulturtechniker*innen.

  • demographische Daten und Statistiken erheben und auswerten
  • ökonomische und infrastrukturelle Zielvorgaben des Planungsgebietes berücksichtigen
  • Grundstücke bewerten, Bodenordnungen und Flächenwidmungspläne berücksichtigen
  • Straßennetze, Verkehrs- und Schienenwege, Wohnsiedlungen, Industrieparks usw. zur infrastrukturellen Verbesserung einer Region planen
  • Ausbau von Autobahnen, Umfahrungen für den Transitverkehr planen
  • Wohnbau-, Gewerbebau- oder Industrieansiedlungsprojekte planen und betreuen
  • Planungen im ländlichen Raum für die landwirtschaftliche oder touristische Strukturentwicklung durchführen, z. B. Dorferneuerung, Ansiedlung von Freizeitparks, Thermen, Wellnesshotels
  • Projekte der Landschaftsgestaltung durchführen, z. B. Naturparks, Umweltschutzgebiete, Erholungsgebiete planen
  • Stadtentwicklungsprojekte (Großbauprojekte, Stadterneuerung, Altstadtsanierung) planen und durchführen
  • Konzepte für ein Regionalmarketing, z. B. für die industrielle oder touristische Entwicklung einer Region erarbeiten
  • Besprechungen, Verhandlungen und Präsentationen mit Auftraggeber*innen und Geldgeber*innen durchführen
  • Regionalentwicklungsstellen, Stadtplanungsämter, Bauämter
  • Ziviltechnikbüros bzw. technische Büros für Raumplanung
  • Architektur-, Verkehrsplanungs- oder Landschaftsplanungsbüros
  • Wohnbaugesellschaften
  • Verkehrsunternehmen
  • Behörden, Kammern, Ministerien
  • Universitäten und Fachhochschulen

Der Beruf Raumplaner*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Verkehrsplanung, Infrastrukturplanung
  • Kulturtechnik, Landschaftsplanung
  • Ziviltechnik
  • Lehre an Universitäten/Fachhochschulen

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Infrastruktur Umweltkartografie Umweltverträglichkeitsprüfung Urbanistik Vogelperspektive

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