Turkologe / Turkologin

Berufsbeschreibung

Der Beruf Turkologe/Turkologin leitet sich von der Studienrichtung der Turkologie ab. Turkolog*innen beschäftigen sich wissenschaftlich mit der türkischen Sprache, der türkischen Sprachwissenschaft, Literatur- und Quellenkunde, der türkischen und osmanischen Geschichte sowie mit der Kultur-, Länder- und Islamkunde. Eine der Hauptaufgaben von Turkolog*innen ist die Vermittlung ihres Wissens durch Lehre, Unterricht oder durch publizistische Tätigkeiten. Im Bereich der Lehre und Forschung finden sie an Universitäten Beschäftigung. Teilweise sind sie auch im Medienbereich z. B. als Journalist*in tätig oder in Bereichen des Fremdenverkehrs sowie in sozialen und kulturellen Einrichtungen (z. B. Kulturvereinen), in Archiven, Bibliotheken und Verlagen.

Turkolog*innen im wissenschaftlichen Bereich sind auf die türkische Sprache und die türkische Literaturgeschichte, die osmanische Geschichte, spezielle Autor*innen, Geistes- und Kulturgeschichte sowie auf die Islamkunde spezialisiert. Sie erforschen und dokumentieren die türkische und osmanische Sprach- und Literaturwissenschaft sowie die Geistes- und Kulturgeschichte in ihren historischen und gegenwärtigen Erscheinungsformen. Die Ergebnisse ihrer Forschungen werden in Form von Aufsätzen in einschlägigen wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht und/oder vor wissenschaftlichen Gremien sowie im Rahmen von Lehrtätigkeiten im universitären Bereich präsentiert.

Turkolog*innen, die im Rahmen ihres Studiums eine Lehramtsprüfung abgelegt haben, sind auch als Lehrer*innen in Allgemeinbildenden oder Berufsbildenden Schulen tätig. Außerdem geben sie Sprachunterricht im Fach Türkisch.

Im journalistischen Arbeitsbereich  recherchieren und verfassen sie Artikel und arbeiten an Informationssendungen in Rundfunk und Fernsehen speziell aus dem kulturellen Bereich redaktionell mit. Turkolog*innen führen auch Lektoratsarbeiten für Verlage durch. Außerdem sind sie mitunter im diplomatischen Dienst für nationale und internationale Organisationen tätig oder arbeiten im humanitären Bereich, z. B. in der Ausländer- und Integrationsarbeit.

Turkolog*innen sind häufig im unterrichtenden und lehrenden Bereich tätig. Sicheres Auftreten und gute sprachliche Ausdrucksweise sind daher besonders wichtig. Sie hantieren dabei mit Unterrichtsmaterialien und  Medien und müssen auch Aufzeichnungen über die Studierenden, Schüler*innen bzw. Kursteilnehmer*innen führen. In vielen Tätigkeitsbereichen ist der Umgang mit IT- und Telekommunikationsgeräten erforderlich (Computer, Laptops und Peripheriegeräte wie Drucker,  Scanner und Kopiergeräte). Als Arbeitsgrundlage dienen ihnen sprach- und kulturwissenschaftliche Fachbücher, Datenbanken, Studien, Artikel, Lexika und Wörterbücher. Sie verwenden aber auch Büromaterial wie Ordner, Mappen, Hefter und führen Datenbanken, Archive, Karteien, Dokumente und Journale.

Turkolog*innen arbeiten hauptsächlich in der Forschung und Lehre an Universitäten, aber auch im Erwachsenenbildungsbereich (z. B. Sprachunterricht). Sie sind als Journalist*innen tätig (siehe hierzu auch Journalist*in, arbeiten in Archiven oder Bibliotheken (siehe Archivar*in, Bibliothekar*in) oder in Verlagen (siehe auch Verlagslektor*in). Ein wichtiger Berufszweig für Turkolog*innen ist das Kulturmanagement (siehe z. B. Kulturmanager*in) sowie entwicklungspolitische und humanitäre Projekte.

Im Bereich der Lehre und Forschung arbeiten Turkolog*innen überwiegend in Lehrsälen und Büros. Im sozialen und kulturellen Bereich sind sie in verschiedenen Sozialeinrichtungen und in Kulturzentren tätig.

Je nach Tätigkeitsbereich arbeiten Turkolog*innen gemeinsam mit Fachkräften aus den unterschiedlichsten Bereichen und haben häufig speziell in der Lehre Kontakt zu Schüler*innen und Studierenden.

  • Universitäten: im jeweiligen Fachgebiet lehren und forschen, Fachartikel veröffentlichen
  • wissenschaftliche Bibliotheken: Primär- und Sekundärliteratur aus dem Gebiet der Turkologie auswählen und systematisieren
  • wissenschaftliche Dokumentationsstellen: Informationsmaterial und Dokumente besorgen, auswählen, digital speichern und redaktionell bearbeiten
  • journalistische Arbeitsbereiche, Rundfunk- und Fernsehanstalten: Interviews führen, Artikel verfassen,  recherchieren, informative Sendungen aus dem gesamten Kulturbereich abfassen bzw. redaktionell bearbeiten
  • Verlage: Tätigkeiten als Verlagslektor*innen
  • Soziales: Tätigkeiten in der Ausländer- und Integrationsarbeit durchführen
  • Kulturmanagement: Kulturveranstaltungen planen, organisieren und durchführen und beratend tätig sein
  • Universitäten, Forschungsinstitute, Institutionen der Erwachsenenbildung
  • Verlage (Buch und Zeitschriften)
  • Bibliotheken, Archive
  • nationale und internationale Organisationen
  • Sozialeinrichtungen, Institutionen der Integrationsarbeit, -hilfe, Migrationsberatung
  • für Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen (häufig auch freiberuflich)

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

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