Qualitätssicherungstechniker*in

Andere Bezeichnung(en):
Prüftechniker*in, Qualitätsingenieur*in, Ingenieur*in - Qualitätssicherung

English: Quality assurance technicians

Berufsbeschreibung

Qualitätssicherungstechniker*innen arbeiten in Industrie- und Gewerbebetrieben aller Wirtschaftszweige und Branchen, wo sie mit der Kontrolle von Qualitätsstandards sowie mit der Entwicklung und Durchführung von Maßnahmen zur Qualitätssicherung befasst sind. Sie sind für die Eingangs-, Zwischen-, Fertigungs- und Endkontrolle von Produkten, Rohstoffen und Materialien zuständig und achten darauf, dass während des gesamten Produktionsprozesses bestimmte Qualitäts- und Sicherheitsstandards eingehalten werden. Zu diesem Zweck entnehmen sie laufend Proben und werten diese mit verschiedenen Mess- und Prüfgeräten aus.

Qualitätssicherungstechniker*innen arbeiten eigenständig sowie im Team mit Fach- und Hilfskräften aus Fertigung und Produktion, z. B. mit Betriebstechniker*innen, Produktionsleiter*innen, und kommunizieren eng mit dem Management und anderen betrieblichen Abteilungen wie Beschaffung, Lager, Vertrieb.

Qualitätssicherungstechniker*innen sind für die Qualitätssicherung im technisch-industriellen Bereich zuständig. Siehe im Unterschied dazu den Beruf Qualitätsmanager*in, welche für den administrativen/operativen Bereich zuständig bzw. für Qualitätssicherung in der Dienstleistungsbranche tätig ist.

Qualitätssicherung umfasst die drei Bereiche Qualitätsplanung, Qualitätssteuerung und Qualitätskontrolle (Qualitätsprüfung). Insbesondere geht es in der Qualitätssicherung um Fragen der Gewährleistung, Produktgarantie und Produkthaftung für die Abnehmer*innen bzw. Käufer*innen, aber auch um die Optimierung von innerbetrieblichen Prozessen zur Vermeidung von Produktionsausfällen, Stillstandszeiten, Ausschuss usw.

Qualitätssicherungstechniker*innen kontrollieren und prüfen festgelegte Qualitätsstandards (z. B. hinsichtlich Material- und Produktqualität) in allen Stufen eines Produktionsprozesses, angefangen von den eingesetzten Rohstoffen, Werkstoffen und Materialien über Zwischenprodukte bis hin zum fertigen Endprodukt. Grundlagen für die Qualitätssicherung sind einerseits rechtliche Vorgaben und Normen (z.B.  ISO 9000) oder selbstdefinierte, betriebliche Qualitätsstandards. Sie erstellen Prüfpläne für die Zwischen- und Endkontrolle der Produkte sowie für deren Komponenten und Zulieferteile. Während der Produktion entnehmen sie laufend Proben und Stichproben.

Im Prüflabor und auf Testständen führen sie verschiedene Messungen und Tests an den Materialien und Produkten durch. Dabei wenden sie optische, mechanische und elektrische Prüf- und Messverfahren an, z. B. prüfen sie die Dichte von Materialien, die Bruchfestigkeit von Bauteilen, die Reißfestigkeit von Textilien, das Aussehen, den Geschmack und die Konsistenz von Lebensmitteln, das Füllgewicht von Packungsinhalten, die Härte und Biegsamkeit von Karosseriebauteilen und testen Maschinenteile, elektronische Produkte oder Computerkomponenten unter Dauerbelastung. Anschließend dokumentieren sie die Ergebnisse und verfassen Prüfberichte und Protokolle. Wenn die Rohstoff-, Material- oder Produktproben nicht den Qualitätsstandards genügen, veranlassen sie dementsprechende Maßnahmen und Verbesserungen. Sie führen weiters Informationsveranstaltungen und Schulungen für Mitarbeiter*innen des Betriebes durch und stehen in engem Kontakt und Austausch mit dem Management und der Produktionsleitung.

Qualitätssicherungstechniker*innen arbeiten mit Rohstoffen, Werkstoffen und Materialien aller Art, wie z. B. Metall, Stahl,  Keramik, Glas, Holz, Kunststoffe, Naturfasern, Lebensmitteln sowie mit den verschiedensten Halb- und Fertigprodukten, Bau- und Zulieferteilen. Für die Qualitätsprüfung setzen sie verschiedene Werkzeuge und Mess- und Prüfgeräte ein, wie z. B. Schneide-, Schleif-, Ätz- und Poliergeräte, Mikroskope, Röntgen- und Ultraschall sowie  Chemikalien und Indikatoren. Zur Auswertung der Testergebnisse arbeiten sie mit Computer und Laptops und entsprechender Prüf- und Dokumentationssoftware. Außerdem verwenden sie technische Unterlagen, Material- und Stücklisten, Norm- und Prüfpläne sowie Prüfprotokolle.

Qualitätssicherungstechniker*innen arbeiten in Büros, Labors, Werkstätten und Produktionshallen von Industrie- und Gewerbebetrieben aller Branchen, zunehmend aber auch in Dienstleistungsbetrieben. Sie arbeiten eigenständig sowie im Team mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften, siehe z. B.: Verfahrenstechniker*in, Prozesstechnik (Lehrberuf), Produktionsleiter*in, Werkstofftechniker*in, Werkstofftechnik (Modullehrberuf) oder Maschinenbediener*innen und stehen in engem Kontakt und Austausch mit dem Management und der Produktionsleitung.

Qualitätssicherungstechniker*innen arbeiten während der üblichen Arbeitszeiten ihres Betriebes, in Industriebetrieben zum Teil auch im Schichtbetrieb. Sie arbeiten teilweise auch bei Maschinenlärm mit entsprechenden Schutzvorrichtungen und leisten Mehrarbeit und Überstunden, wenn z. B. Probleme rasch gelöst werden müssen.

  • Qualitätssicherungsmaßnahmen durchführen
  • laufend Proben von Rohstoffen, Materialien, Halbfertig- und Endprodukten sowie von Zulieferteilen entnehmen
  • technische Normen, Qualitäts- und Sicherheitsstandards entwickeln und definieren
  • Prüfpläne erstellen
  • Messungen und Tests planen, organisieren und durchführen
  • Rohstoff-, Werkstoff- und Materialmessungen durchführen
  • Qualitätsplanung: Prüfpläne erstellen
  • mechanische, chemische und physikalische Messverfahren an den Proben durchführen, z. B.:
    • Zug-, Dehn-, Druck- und Zerreißproben durchführen
    • metallographische Verfahren (z. B. Röntgen, Ultraschall) durchführen
    • chemische Verfahren mittels Säuren, Lösungen, Indikatoren und Mikroskopen durchführen
  • Testergebnisse protokollieren und auswerten und dokumentieren
  • Fehlererfassung und Fehleranalysen durchführen
  • Prüfberichte erstellen, statistische Auswertungen erstellen
  • Prüfergebnisse in Form von Tabellen, Diagrammen, Grafiken darstellen und präsentieren
  • Ergebnisse mit dem Management und der Produktionsleitung besprechen
  • Qualitätsverbesserungen, Korrektur- und Präventionsmaßnahmen planen und einführen
  • Zertifizierungen (Prüfbescheinigung) durchführen
  • Materialien, Rohstoffe, Produkte und Zulieferteile, die nicht den Qualitäts- und Sicherheitsstandards entsprechen, aussortieren
  • Schulungen und Informationsveranstaltungen für Mitarbeiter*innen durchführen

Industrie- und Gewerbebetriebe aller Wirtschaftszweige und Branchen, z. B.:

  • Chemie, Pharmazie, Kunststoff
  • Elektrotechnik, Elektronik
  • Maschinen- und Fahrzeugbau
  • Glas,  Keramik, Holz, Möbel
  • Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik
  • Nahrungs-, Genussmittelherstellung
  • Papier, Druck

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 CAQ CAT Qualitätsmanagement Smart production Zertifizierung