Qualitätsmanager*in

Andere Bezeichnung(en):
Mitarbeiter*in Qualitätsmanagement

English: Quality Manager

Berufsbeschreibung

Qualitätsmanager*innen arbeiten in Handelsbetrieben, Verkehrsbetrieben und anderen Dienstleistungsbetrieben wie z. B. Banken und Versicherungen, Internet/Mobiltelefon-Anbieter sowie in Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens. Weiters spricht man auch in den Bereichen Chemie, Pharmazie und  Biotechnologie von Qualitätsmanager*innen, während im technisch-industriellen Bereich die Berufsbezeichnung Qualitätssicherungstechniker*in mit entsprechend technischer, ingenieurwissenschaftlicher Ausrichtung gebräuchlich ist.

Qualitätsmanager*innen sind mit allen administrativen, organisatorischen und juristischen Maßnahmen der Qualitätssicherung von Prozessen, Dienstleistungen, Services und Produkten befasst. Sie sorgen für die Einhaltung von vorgegebenen rechtlichen und betrieblichen Qualitätsstandards und entwickeln entsprechende Maßnahmen zur Prüfung und Kontrolle. Sie fördern das Qualitätsbewusstsein der Mitarbeiter*innen durch Informationsveranstaltungen, Trainings und Schulungen.

Qualitätsmanager*innen arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen und Kolleg*innen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen an der Schnittstelle von Customer Management, Compliance, Rechtsabteilung und Corporate Responsibility.

Siehe auch den technischen Beruf Qualitätssicherungstechniker*in.

Qualitätsmanager*innen sind mit der Festlegung und Kontrolle von Qualitätsstandards für betriebliche Produkte und Leistungen befasst. Grundlagen dafür können sowohl betrieblich definierte Ziele als auch rechtliche Vorgaben und Normen sein.

In der Qualitätssicherung unterscheidet man allgemein zwischen den Bereichen 1) Qualitätsplanung: Erstellung von Plänen für die Qualitätsziele 2) Qualitätssteuerung: Lenkung und Regelung der Vorgänge zur Erlangung der Qualitätsziele und 3) Qualitätskontrolle: Prüfen und Messen, ob das fertige Erzeugnis bzw. Ergebnis den festgelegten Standards entspricht. Qualitätsmanager*innen sind je nach Betrieb und Branche mit all diesen Bereichen der Qualitätssicherung befasst.
Im Einzelhandel beinhaltet Qualitätssicherung beispielsweise Warenübernahme, Produktkontrolle, Filialkontrolle und Kundenservice oder die Einhaltung von Hygienebestimmungen. Qualitätsmanager*innen führen Schulungen und Audits mit den Mitarbeiter*innen durch und organisieren betriebliche Informationsveranstaltungen, Kurse und Trainings.

Neben dem  Qualitätsmanagement im Handels- und Dienstleistungsbereich sind weitere Tätigkeitsfelder:
Chemie,  Biotechnologie und Pharmaindustrie und Gesundheitswesen. Auch in der öffentlichen  Verwaltung werden zunehmend Qualitätssicherungssysteme eingeführt.

Qualitätsmanager*innen arbeiten mit Computern, Laptops und betrieblichen Officeprogammen, mit Datenbanken, Netzwerken und Planungs-, Kalkulations-, Steuerungs- und Präsentationssoftware, insbesondere aber mit dem jeweiligen Unternehmenssteuerungsprogrammen ( ERP, Enterprise Resource Planning). Sie führen betriebliche Unterlagen wie Besprechungs- und Sitzungsprotokolle, sowie Datenbanken, Betriebsbücher, Dokumentationen und dergleichen mehr.

Sie arbeiten weiters mit Geschäftsberichten, Daten und Statistiken, Präsentationsunterlagen, Infobroschüren und Musterkatalogen. Sie verwenden alle gängigen Bürogeräte wie Kopierer, Drucker,  Scanner, Beamer und Flip Charts und kommunizieren über Telefon, Mobiltelefon, E-Mail, Video- und Internettelefonie, Onlinemeeting-Tools usw.

Qualitätsmanager*innen arbeiten in Büros und Besprechungszimmern, darüber hinaus in Lagerräumen, Werk- und Produktionshallen und anderen betrieblichen Abteilungen.
Sie arbeiten im Team mit verschiedenen Fachkräften und kommunizieren mit Mitarbeiter*innen der verschiedensten Abteilungen, siehe z. B.: Betriebswirt*in, Managementassistent*in, Produktionsleiter*in, Nachhaltigkeitsmanager*in (Corporate-Social-Responsibility Manager*in), oder Compliance-Officer (m./w./d.). Sie stehen in engem Kontakt und Austausch mit den Abteilungs- und Bereichsleitungen und der Geschäftsführung des Unternehmens und haben außerdem Kontakt zu Lieferanten, Geschäftskunden, zu Banken, Versicherungen, Behörden, Consultingunternehmen usw.

Qualitätsmanager*innen arbeiten grundsätzlich während der üblichen Büro- oder Geschäftszeiten ihres Unternehmens, müssen aber häufiger auch mit Mehrarbeit und Überstunden rechnen. In Unternehmen mit mehreren Standorten oder Filialen ist auch eine gewisse Mobilität erforderlich.

  • betriebliche Qualitätsstandards entwickeln und festlegen
  • Pläne und Maßnahmen zur betrieblichen Qualitätssicherung entwickeln und implementieren
  • regelmäßige Qualitätskontrollen und Audits durchführen
  • für Mitarbeiter*innen betriebliche Schulungen und Trainings entwickeln, organisieren, durchführen
  • Einhaltung der betrieblichen Qualitätsstandards kontrollieren
  • Berichte und Dokumentationen verfassen, in Form von Tabellen, Diagrammen, Grafiken darstellen und präsentieren
  • Qualitätsmanagement-Berichte mit dem Management besprechen
  • Maßnahmen zur Verbesserung und Optimierung von betrieblichen Produkten, Prozessen oder Abläufen planen und implementieren
  • Zertifizierungen und Audits durchführen
  • Dienstleistungsbetriebe
  • Groß- und Einzelhandelsbetriebe, Einzelhandelsketten
  • Banken, Versicherungen
  • Verkehrsbetriebe, Fluglinien
  • Betriebe der Pharmaindustrie und Biotechnologie
  • Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens
  • öffentliche  Verwaltung, Ämter, Behörden

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 ISO Management by Objectives (MbO) Qualitätsmanagement Total Quality Management (TQM)