Orthopädieschuhmacher*in (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 1/2 Jahre

English: Orthopaedic shoemaker

Berufsbeschreibung

Orthopädieschuhmacher*innen stellen orthopädische Heil- und Hilfsmittel für die Füße her (z. B. Schuhe, Schuheinlagen, Bandagen, Fußstützen, Fußteilprothesen, Gesundheitsschuhe, Sandalen). Sie beraten ihre Kund*innen und erstellen genaue Fußanalysen. Dann fertigen sie Skizzen an und stellen die Passteile her. Dafür verwenden sie computergestützte Maschinen und Geräte, z. B. Schneid- und Fräsmaschinen. Die Orthopädieschuhmacher*innen arbeiten gemeinsam mit ihren Berufskolleg*innen in Werkstätten des Bandagisten- und Orthopädietechnikergewerbes. Sie haben Kontakt mit Kund*innen und deren Fachärzt*innen (für  Orthopädie).

Orthopädieschuhmacher*innen fertigen orthopädische Schuhe und Sandalen sowie orthopädische Heil- und Hilfsmittel wie z. B. Schuheinlagen, Beinverlängerungsprothesen, Fußteilprothesen und Bandagen für Kund*innen mit Fußbeschwerden. Sie stellen diese Produkte nach fachärztlicher Verordnung und/oder eigenen Messungen und Analysen her. Durch orthopädische Behelfe werden Beinlängenunterschiede, Fehlbelastungen, Lähmungen und Lähmungsfolgen, Versteifungen, Missbildungen, Wachstumsstörungen und fehlende Fußteile (z. B. Zehen) ausgeglichen.

Moderne Möglichkeiten zur Fußanalyse, wie Fußdruckmessung und Erstellung von orthopädischen Fußabdrücken mittels Computer (Scannen der Füße) sowie der Einsatz neuer Fertigungsverfahren (z. B. Computerfräsen) erweitern die Möglichkeiten von therapeutischem Schuhwerk und somit auch das Tätigkeitsprofil von Orthopädieschuhmacher*innen.

Orthopädieschuhmacher*innen nehmen zunächst die Fußmaße und fertigen eine Werkzeichnung. Danach stellen sie ein Gipsmodell des Fußes her und gießen es mit flüssigem Kunstharz aus. Nachdem das Kunstharz fest geworden ist, schlagen sie den Gips ab und erhalten so ein Kunstharzmodell, das der Form und den Maßen des Fußes genau entspricht. Auf der Grundlage dieses Kunstharzmodells fertigen die Orthopädieschuhmacher*innen die gewünschten Einlagen, Prothesen, Fußstützen etc. Sie führen Anproben durch und nehmen gegebenenfalls Anpassungen und Änderungen vor. Weiters führen sie verschiedene Wartungs- und Reparaturarbeiten an den orthopädischen Produkten durch. Orthopädieschuhmacher*innen verfügen über medizinische Grundkenntnisse und wissen über ordnungsgemäße Fußpflege Bescheid.

Orthopädieschuhmacher*innen verarbeiten Materialien wie Leder, Leinen, Baumwolle, Filz und Kunststoffe zu orthopädischen Erzeugnissen wie z. B. Schuheinlagen, Fußstützen, Gesundheitsschuhen und Sandalen. Sie hantieren mit verschiedenen Handwerkzeugen und Geräten, wie z. B. Zangen, Scheren, Messern, Feilen, Hämmer, Schraubenzieher, Klemmen und programmieren und bedienen computergestützte Schneid- und Fräsmaschinen. Sie führen Kund*innendatenbanken, Listen, Dokumente und Journale und benutzen technische und medizinische Unterlagen und Handbücher.

Orthopädieschuhmacher*innen arbeiten in Werkstätten von gewerblichen Klein- und Mittelbetrieben im Team mit Berufskolleg*innen und verschiedenen Fach- und Hilfskräften z. B. Orthopädietechnik (Lehrberuf). Sie betreuen und beraten ihre Kund*innen im Verkaufslokal, in Spitälern, Rehabilitationszentren, Alters- und Behindertenheimen, seltener bei Hausbesuchen in deren Wohnungen. Meist besprechen sie sich auch mit den jeweiligen Fachärzt*innen für  Orthopädie (siehe Arzt / Ärztin) ihrer Kund*innen.

  • am Fuß der Kund*innen Maß nehmen
  • Werkzeichnungen, Gipsabdrucke und Modelle anfertigen
  • orthopädische Schuhe anfertigen
  • Maßeinlagen und orthopädische Innenschuhteile herstellen
  • Anproben durchführen
  • orthopädische Heilbehelfe herstellen oder reparieren
  • die orthopädischen Erzeugnisse im Fachgeschäft aufstellen und verkaufen
  • Kund*innen beraten und informieren
  • industriell gefertigte Gesundheitsschuhe und Kleinzubehör verkaufen
  • gewerbliche Klein- und Mittelbetriebe
  • orthopädische Abteilungen von Kliniken und Spitälern
  • Rehabilitationszentren

Der Beruf Orthopädieschuhmacher*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Entwicklung neuer orthopädischer Schuhmodelle (Design, Funktionalität)
  • Maßanfertigung von orthopädischen Schuhen
  • Reinigung, Reparatur und Pflege von orthopädischen Schuhen bzw. Heil- und Hilfsmitteln
  • Entwicklung neuer Mess-, Analyse und Fertigungsmethoden für orthopädische Schuhe bzw. Heil- und Hilfsmittel
  • Handel und Vertrieb von orthopädischen Schuhen und Werkstoffen für die Produktion von orthopädischen Schuhen bzw. Heil- und Hilfsmitteln

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Orthese Orthopädie Plattfuß Podologie Spreizfuß

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