Ordensfrauen leben ein Leben, das durch Gebet und Arbeit geprägt ist, sie wollen Gott und den Menschen dienen. Es gibt Klöster, die ihre Aufmerksamkeit vor allem nach innen ausrichten: Gebet, Meditation, Stille prägen ihren Alltag. Andere Gemeinschaften sind durch den Dienst an den Menschen geprägt, oft in kirchlichen Institutionen und diakonischen Aufgaben. Gebet und Gottesdienst haben einen wichtigen Platz im Leben jeder Ordensgemeinschaft. Dazu kommen Aufgaben im Beruf und alltägliche Dienste in der Gemeinschaft. Je nach erlerntem Beruf ist eine Ordensfrau als Lehrer*in, Seelsorger*in, Krankenpfleger*in oder Köchin usw. tätig.
Ein wichtiger Aspekt dieses Berufes ist die soziale Arbeit, die Ordensfrauen in den verschiedensten Bereichen verrichten. Sie arbeiten bei Pfarrgemeinden im Gemeindedienst und helfen Familien, kranken und alten Personen und Menschen in Not- und Krisensituationen. Im Bereich der Seelsorge betreuen sie Menschen in Krankenhäusern, Altenheimen, Haftanstalten und Jugendeinrichtungen und stehen ihnen als Gesprächs- und Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Ordensfrauen arbeiten auch in karitativen Einrichtungen, Asylheimen und Sozialstationen. Weiters sind sie im Bereich der kirchlichen Erwachsenenbildung tätig, wo sie Seminare und Vorträge zu theologischen und sozialen Themen organisieren oder selbst halten. Als Lehrerinnen unterrichten sie an Schulen, als Missionarsschwestern sind sie im Ausland in Entwicklungsländern oder in Krisenregionen tätig und leisten dort einen wichtigen, mitunter unverzichtbaren Beitrag, indem sie z. B. Schulen, Krankenhäuser, Werkstätten aufbauen und leiten.
Ordensfrauen leben in Klöstern bzw. in klosterähnlichen Gemeinschaften. In klostereigenen Gewerbebetrieben, Werkstätten und Gärten führen Nonnen handwerkliche und landwirtschaftliche Arbeiten aus und stellen verschiedene Produkte her (z. B. Salben, Marmeladen, Kräutermischungen), die zum Verkauf angeboten werden. In kunsthistorisch interessanten Klöstern werden Führungen für Besucher*innen abgehalten und Ausstellungen organisiert. Einige Klöster bieten auch Exerzitien, Einkehrtage, Gebets- und Besinnungsabende usw. an. Neben den für ihren Orden typischen Aufgaben führen die Ordensfrauen auch verschiedene wichtige Verwaltungs- und Organisationsaufgaben durch.
Der Eintritt in einen Frauenorden bzw. in eine Klostergemeinschaft erfordert die Entscheidung, in Gehorsam zu leben und die Ablegung des Zölibatsgelübdes, das heißt die freiwillige, jedoch verbindliche Entscheidung zu einer ehelosen Lebensform.