Die Heraldik ist eine Hilfswissenschaft innerhalb der Geschichtswissenschaften. Heraldik bedeutet die Lehre und Wissenschaft von Wappen, Fahnen und Flaggen. Sie umfasst die Bereiche Wappenkunde, Wappenkunst (Gestaltung und Symbolik von Wappen) und Wappenrecht. Die Wappenkunde beschäftigt sich mit dem Aufbau von Wappen, ihren einzelnen Symbolen und Teilen und deren Bedeutung. Die Heraldik geht auf das Mittelalter (seit dem 12. Jahrhundert) zurück, seit aristokratische Familien, aber auch Städte, Berufsstände und Zünfte begonnen haben, Fahnen und Wappen zu führen.
Heraldiker*innen beschäftigen sich mit dem Aufbau von Wappen und der Bedeutung der einzelnen Teile und Symbole der Wappen. Sie können Wappen lesen und nach historischer Epoche und Region bestimmen und einteilen. Zu diesem Zweck, Wappen und Siegel entziffern zu können, beherrschen sie meist die Sprachen Latein sowie Alt- und Mittelhochdeutsch. Heraldiker*innen erforschen Entstehung, Bedeutung und Geschichte der Wappen anhand von Originalen, unter Zuhilfenahme von anderen historischen Quellen wie z. B. Urkunden, Chroniken, Lexika, Briefen und anderen Aufzeichnungen. Sie dokumentieren ihre Ergebnisse und erstellen Studien und Forschungsberichte und publizieren diese oder präsentieren sie auf Tagungen und Kongressen.
Heraldiker*innen arbeiten in Forschung und Lehre an Universitäten und in Archiven für historische Zeitschriften und an Kulturinstituten oder sind mit Aufgaben im Bereich des Denkmalschutzes befasst.