Germanist*in

Berufsbeschreibung

Germanist*innen beschäftigen sich mit der deutschen Sprache in Literatur und Alltagsgebrauch (z. B. Dialektforschung). Sie erforschen und dokumentieren die deutsche Sprache und Literatur in ihren historischen und gegenwärtigen Erscheinungsformen mittels sprachwissenschaftlicher, literaturhistorischer oder literaturtheoretischer Methoden. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben ist die Vermittlung ihres Wissens durch Lehre, Unterricht oder durch publizistische Tätigkeiten. Germanist*innen arbeiten als Lehrende an Universitäten oder Schulen (Unterrichtsfach Deutsch) oder sind in kulturellen Institutionen bzw. im Medienbereich beschäftigt, z. B. als Journalist*innen, in Bibliotheken, Kulturvereinen etc.

Die Berufsbezeichnung Germanist*in ist vom Studienfach der Germanistik, auch Deutsche Philologie genannt, abgeleitet. Die Germanistik entstand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und wurde von den Brüdern Wilhelm und Jakob Grimm begründet. Sie umfasste die Wissenschaft von der Literatur, der Sprache, der Religion, des Rechts und der Wirtschaft der Germanen. Heute versteht man unter Germanistik die Erforschung der deutsche Sprache und Literatur (Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft).

Germanist*innen im wissenschaftlichen Bereich sind meist auf ein bestimmtes Gebiet, beispielsweise auf bestimmte Autor*innen oder eine bestimmte literaturgeschichtliche Epoche (z. B. Romantik, Klassik), spezialisiert. Die Ergebnisse ihrer Forschungen werden in Form von Aufsätzen in einschlägigen wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht und/oder vor wissenschaftlichen Gremien sowie im Rahmen von Lehrtätigkeiten im universitären Bereich präsentiert.

Haben Germanist*innen im Rahmen ihres Studiums eine Lehramtsprüfung abgelegt, so sind sie als Lehrer*innen in Allgemeinbildenden oder Berufsbildenden Schulen tätig. Außerdem geben Germanist*innen auch Deutschunterricht für fremdsprachige Mitbürger*innen (Deutsch als Fremdsprache).

Germanist*innen sind häufig im unterrichtenden und lehrenden Bereich tätig. Sicheres Auftreten und gute sprachliche Ausdrucksweise sind daher besonders wichtig. Sie hantieren dabei mit Unterrichtsmaterialien und  Medien und müssen auch Aufzeichnungen über die Schüler*innen bzw. Kursteilnehmer*innen führen. In vielen Tätigkeitsbereichen ist auch der Umgang mit EDV- und Telekommunikationseinrichtungen erforderlich (Computer, Laptops und Peripheriegeräte wie Drucker,  Scanner und Kopiergeräte). Als Arbeitsgrundlage dienen ihnen sprachwissenschaftliche Fachbücher, Studien, Artikel, Lexika und Wörterbücher. Sie verwenden Büromaterial wie Ordner und Mappen und führen Datenbanken, Archive, Karteien, Dokumente und Journale.

Germanist*innen arbeiten in Unterrichtsräumen von Schulen und Universitäten und in der Erwachsenenbildung. Häufig sind sie aber auch in kulturellen Institutionen wie z. B. in Bibliotheken (als Bibliothekar*in), in Archiven (als Archivar*in), in Kulturvereinen (als Kulturmanager*in), in Verlagen (z. B. als Verlagslektor*in) oder als Journalist*in in Büros von Zeitungs- oder Zeitschriftenverlagen oder bei Film- und Hörfunkanstalten tätig. Je nach Arbeitsbereich, haben sie Kontakte zu Schüler*innen und Student*innen, zu anderen Lehrer*innen, zu den Besucher*innen von Bibliotheken und Archiven oder zu anderen Fachkräften aus ihrem jeweiligen Tätigkeitsbereich, z. B. zu Redakteur*innen und Autor*innen.

  • Universitäten: Lehre und Forschung im jeweiligen Fachgebiet, Fachartikel veröffentlichen
  • Schulen: Deutsch-Unterricht abhalten; Deutsch als Fremdsprache
  • wissenschaftliche Bibliotheken: Primär- und Sekundärliteratur aus dem Gebiet der Germanistik auswählen und systematisieren
  • wissenschaftliche Dokumentationsstellen: Informationsmaterial und Dokumente besorgen und auswählen, redaktionell bearbeiten und auf EDV speichern
  • journalistische Arbeitsbereiche, Rundfunk- und Fernsehanstalten: Interviews führen, Artikel verfassen, Recherchen durchführen, informative Sendungen aus dem gesamten Kulturbereich abfassen bzw. redaktionell bearbeiten
  • Verlage: Tätigkeiten als Verlagslektor*innen
  • Kulturmanagement: Kulturveranstaltungen planen, organisieren und durchführen bzw. dabei beraten
  • Universitäten, Schulen, Institutionen der Erwachsenenbildung (z. B. Volkshochschulen)
  • Verlage (Buch und Zeitschriften)
  • Bibliotheken, Archive
  • Kulturvereine
  • Institutionen im Medienbereich (Rundfunk, Fernsehen)

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Lyrik Semantik Syntax