Numismatiker*innen sind ausgebildete Historiker*innen, die sich auf das Gebiet der Numismatik spezialisiert haben. Die Numismatik (vom griechischen nomisma = "Münze") ist eine historische Hilfswissenschaft, die sich mit der Erforschung, Erfassung und Sammlung von Münzen und Papierwährungen befasst. Der Gebrauch von Münzen bzw. deren Prägung ist in Europa seit dem antiken Griechenland belegt und bei archäologischen Ausgrabungen werden immer wieder Münzen bzw. deren Überreste gefunden.
Numismatiker*innen wirken bei der sachgerechten Bergung, Reinigung, Erfassung und Konservierung dieser Fundstücke mit. Sie reinigen die Münzen mit Pinsel, Pinzetten und speziellen chemischen Lösungs- und Reinigungsmitteln. Mit speziellen Labor- und Analysegeräten (Mikroskope, Ultraschall, Röntgen) bestimmen sie Alter, Gewicht, chemische/metallurgische Art und Zusammensetzung und den Metallgehalt der numismatischen Objekte. Je nach Epoche und Region bestehen Münzen aus Gold, Silber, Kupfer, Bronze und anderen Metallen und Legierungen (Metallmischungen).
Numismatiker*innen sind weiters bei staatlichen Archiven, Sammlungen und Nationalbanken beschäftigt. Bei Letzteren planen, organisieren und leiten sie Neuprägungen sowie die Ausgabe von Sondermünzen und stellen Echtheits- und Qualitätszertifikate aus. Für den Kunst-, Auktions- und Münzenhandel erstellen Numismatiker*innen Muster-, Handels- und Auktionskataloge sowie numismatische Nachschlagewerke.
Außerhalb des wissenschaftlichen/akademischen Bereichs sind Numismatiker*innen auch im Münzenhandel tätig. Sie kaufen und verkaufen Münzen am nationalen und internationalen Markt und wirken bei numismatischen Auktionen mit. Mit Hilfe von Katalogen und numismatischen Verzeichnissen bestimmen sie den Wert von historischen Münzen. Der Marktpreis von alten und von neuen Münzen richtet sich nicht nur nach dem realen Materialwert, sondern vor allem nach dem Sammlerwert (also, wie beliebt und begehrt die Münzen bei Sammler*innen sind) (siehe auch Münzenhändler*in).