Edelsteinschleifer*in

Berufsbeschreibung

Der Lehrberuf Edelsteinschleifer*in wurde mit 31. Mai 2011 aufgehoben. In diesem Beruf können seit 31. Mai 2011 keine Lehrausbildungen mehr neu begonnen werden!

Edelsteinschleifer*innen verarbeiten vor allem Edel- und Halbedelsteine zu Schmucksteinen. Sie spalten und sägen (schneiden) die Rohsteine auf die gewünschte Größe, rundieren, schleifen, facettieren und polieren sie. Edelsteinschleifer*innen verwenden zur Bearbeitung der Steine Schleif- und Polierscheiben, Diamantbohrer, Haltevorrichtungen usw. Sie arbeiten meist in gewerblichen Werkstätten von Kleinbetrieben mit Berufskolleg*innen zusammen und haben Kontakt zu Kund*innen und Lieferant*innen.

Edelsteinschleifer*innen verarbeiten Edelsteine, Halbedelsteine und synthetische Steine zu Schmuckstücken, Schmuckgegenständen und Gebrauchssteinen für technische Geräte. Sie kaufen die Rohware selbst ein und verkaufen die fertig bearbeiteten Steine. Sie arbeiten nach eigenen Entwürfen und nach Angaben von Kund*innen. Handwerkliches Geschick, Genauigkeit sowie ein gutes Sehvermögen sind Voraussetzung für diesen Beruf.

Bei der Herstellung von Schmucksteinen spalten oder schneiden Edelsteinschleifer*innen die Rohsteine in Stücke der erforderlichen Größe. Danach rundieren sie die Steine, um ihnen die grobe Form zu geben. Sie befestigen die grob geformten Steine mit einer Kittmasse auf dem Kittstock, das ist ein Holzstück, mit dem der Stein beim Schleifen gehalten wird. Dann schleifen sie an einer rotierenden Metallscheibe Facetten oder Rundungen in den Stein (Facettieren). Edelsteinschleifer*innen verwenden dabei vor allem Schleifmittel wie Diamantpulver. Beim Facettieren verwenden sie auch eine Haltevorrichtung, mit deren Hilfe sie die genaue Einstellung der Winkel, in denen die Flächen zueinander stehen sollen, vornehmen können.

Beim Anfertigen von Steingravuren verwenden sie Gravierstifte aus Diamant, mit denen sie Ornamente, Symbole oder andere bildliche Darstellungen in die Steinoberfläche gravieren. Das Steingravieren erfolgt heute allerdings mehrheitlich durch chemische Verfahren wie Säureätzung oder mittels Ultraschallgeräten. Edelsteinschleifer*innen reinigen die fertig geschliffenen Steine mit Spiritus und polieren sie mit verschiedenen chemischen Poliermitteln. Ebenso führen sie Reparaturarbeiten wie Umschleifen oder Polieren an zerkratzten oder beschädigten Steinen durch. Sie bewerten die Steine und setzen die Preise anhand von verschiedenen Kriterien wie z. B. Form, Farbe, Reinheit fest.

Bei ihrer Tätigkeit verwenden Edelsteinschleifer*innen zur Bearbeitung der Steine Schleif- und Polierscheiben, Ultraschallgeräte, Diamantbohrer, Gravierstifte, Haltevorrichtungen (z. B. Kittstöcke), Mess- und Prüfgeräte, Pinsel usw. Sie arbeiten mit Säuren, chemischen Poliermitteln, Spiritus usw. Als Rohmaterial werden sowohl natürliche wie auch synthetische (künstlich hergestellte) Mineralien verwendet

Edelsteinschleifer*innen arbeiten vor allem in gewerblichen Werkstätten von Kleinbetrieben und angeschlossenen Verkaufsräumen. Sie arbeiten mit Berufskolleg*innen und Vorgesetzten, haben Kontakt zum Verkaufspersonal und zu Kund*innen und Lieferant*innen.

  • Rohsteine in Stücke der erforderlichen Größe zuschneiden
  • Steine rundieren, um ihnen eine grobe Form zu geben
  • Steine auf Kittstöcken mit Kittmasse befestigen
  • Steine an rotierenden Metallscheiben mit Schleifmitteln wie z. B. Diamantpulver zuschleifen
  • Facetten und Rundungen herausarbeiten(Facettieren)
  • fertig geschliffene Steine mit Spiritus und chemischen Poliermitteln reinigen und polieren
  • Steine nach Größe, Form und Qualität sortieren, bewerten und den Preis festsetzen
  • Umschleifarbeiten, Reparaturen und Restaurationsarbeiten durchführen
  • Kund*innen beraten
  • Kleinbetriebe des Edelsteinschleifergewerbes