Edelsteinschleifer*innen verarbeiten Edelsteine, Halbedelsteine und synthetische Steine zu Schmuckstücken, Schmuckgegenständen und Gebrauchssteinen für technische Geräte. Sie kaufen die Rohware selbst ein und verkaufen die fertig bearbeiteten Steine. Sie arbeiten nach eigenen Entwürfen und nach Angaben von Kund*innen. Handwerkliches Geschick, Genauigkeit sowie ein gutes Sehvermögen sind Voraussetzung für diesen Beruf.
Bei der Herstellung von Schmucksteinen spalten oder schneiden Edelsteinschleifer*innen die Rohsteine in Stücke der erforderlichen Größe. Danach rundieren sie die Steine, um ihnen die grobe Form zu geben. Sie befestigen die grob geformten Steine mit einer Kittmasse auf dem Kittstock, das ist ein Holzstück, mit dem der Stein beim Schleifen gehalten wird. Dann schleifen sie an einer rotierenden Metallscheibe Facetten oder Rundungen in den Stein (Facettieren). Edelsteinschleifer*innen verwenden dabei vor allem Schleifmittel wie Diamantpulver. Beim Facettieren verwenden sie auch eine Haltevorrichtung, mit deren Hilfe sie die genaue Einstellung der Winkel, in denen die Flächen zueinander stehen sollen, vornehmen können.
Beim Anfertigen von Steingravuren verwenden sie Gravierstifte aus Diamant, mit denen sie Ornamente, Symbole oder andere bildliche Darstellungen in die Steinoberfläche gravieren. Das Steingravieren erfolgt heute allerdings mehrheitlich durch chemische Verfahren wie Säureätzung oder mittels Ultraschallgeräten. Edelsteinschleifer*innen reinigen die fertig geschliffenen Steine mit Spiritus und polieren sie mit verschiedenen chemischen Poliermitteln. Ebenso führen sie Reparaturarbeiten wie Umschleifen oder Polieren an zerkratzten oder beschädigten Steinen durch. Sie bewerten die Steine und setzen die Preise anhand von verschiedenen Kriterien wie z. B. Form, Farbe, Reinheit fest.