Zellstofftechniker*in

Andere Bezeichnung(en):
Papier- und Zellstofftechniker*in

Berufsbeschreibung

Zellstofftechniker*innen sind Spezialist*innen für die Herstellung von Zellstoff, der dann zu Papier-,  Karton- und Hygienewaren weiterverarbeitet wird. Für die Herstellung von Zellstoff werden große Mengen an Holz,  Chemikalien und Wasser benötigt. Zellstofftechniker*innen sind mit der Erforschung und Entwicklung neuer Verfahren beschäftigt, sie planen, organisieren und koordinieren Produktionsprozesse und Arbeitsabläufe, kalkulieren Materialeinsätze und Kosten und führen laufend Qualitätskontrollen an den Produkten durch. Sie arbeiten in Industriebetrieben im Team mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften.

Aus Zellstoff werden Papier-,  Karton- und Hygienewaren hergestellt. Dafür werden große Mengen an Holz,  Chemikalien und Wasser verarbeitet. Durch die potenziell hohe Umweltbelastung bei der Papierherstellung (etwa durch Abwässer und Abluft), hat die ökologisch schonende Zellstoffherstellung eine große Bedeutung. Die Weiterentwicklung von Produktionsverfahren, Filtertechnologien und Rückgewinnungstechnologien ermöglicht zunehmend geschlossenen Kreisläufen zur Vermeidung von Gewässer- und Luftverschmutzung, dass Altstoffrecycling (Altpapierverwertung) sorgt nicht nur für einen effizienten Ressourceneinsatz, sondern ist in vielen Produktionsprozessen unerlässlich.

Zellstofftechniker*innen arbeiten in leitender Position in Betrieben der Zellstoff- und Papierindustrie. In der Papiererzeugung wird aus Holz und Holzschliff, Wasser,  Chemikalien (je nach Rezeptur Bindemittel, Bleichmittel, Färbemittel usw.) und Altpapier Zellstoff hergestellt, dass dann zu Papier,  Karton usw. weiterverarbeitet wird. Zellstofftechniker*innen planen, organisieren, optimieren und überwachen Produktionsprozesse und Arbeitsabläufe. Sie erforschen und entwickeln neue Herstellungsverfahren, legen  Rezepturen und Mischungsverhältnisse fest und arbeiten betriebliche Ökologiekonzepte aus. Zellstofftechniker*innen arbeiten außerdem im Einkauf von Rohstoffen, Halb- und Fertigerzeugnissen und prüfen diese regelmäßig im Labor. Bei der Anschaffung und Montage von Produktionsanlagen und -maschinen wirken sie bei der Aufstellung, Montage und Inbetriebnahme mit. Sie ermitteln Leistungskennziffern, legen Material- und Energieverbrauchsnormen fest und kalkulieren Preise und Kosten.

Zellstofftechniker*innen arbeiten auch im Bereich der Papierverarbeitung. In der Papierverarbeitung werden die Grundmaterialien noch weiter bearbeitet und daraus z. B. Tragtaschen, Papiersäcke, Kartonschachteln, Briefumschläge, Schreibpapier etc. hergestellt.

Zellstofftechniker*innen hantieren mit Grund- und Hilfsstoffen wie Holz, Altpapier, Wasser,  Chemikalien (z. B. Bleich-, Färbe- und Bindemittel) zur Herstellung von Zellstoff und mit Endprodukten wie Papier,  Karton, Faltschachteln etc. Sie montieren, warten und programmieren Produktionsmaschinen und Anlagen der Zellstoff- und Papiererzeugung (z. B. Zerkleinerungs-, Häcksel- und Stanzmaschinen, Pressen, Walzen, Imprägnier- und Beschichtungsgeräte und Wellpappeanlagen). Sie verwenden außerdem Mess- und Prüfgeräte, Mikroskope, Reagenzgläser und andere Laborgeräte und führen technische Unterlagen, Betriebsbücher, Material- und Stücklisten, Produktionspläne und dergleichen. Im Büro arbeiten sie an Computern und bedienen Drucker, Kopierer,  Scanner und Telefonanlagen.

Zellstofftechniker*innen arbeiten in Büros an Computerarbeitsplätzen, in Produktionshallen und in Labors von Betrieben der Zellstoff- und Papierindustrie. Sie arbeiten im Team mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften, siehe z. B. Zellstoffhersteller*in, Verfahrenstechniker*in, Papiertechnik (Lehrberuf), Betriebstechniker*in und haben Kontakt zu Kund*innen und Lieferant*innen.

In Industriebetrieben arbeiten Zellstofftechniker*innen mitunter auch im Schichtbetrieb und müssen daher mit späten und frühen Arbeitszeiten rechnen.

  • Produktionsprozesse und Arbeitsabläufe planen, organisieren und kontrollieren
  • neue Herstellungsverfahren entwickeln und erforschen, bestehende Verfahren verbessern
  • Rezepturen und Mischungsverhältnisse zur Zellstoff- und Papierherstellung festlegen
  • umweltschonende und nachhaltige Herstellungsverfahren entwickeln
  • Rohstoffe, Halb- und Hilfserzeugnisse einkaufen, auf sachgerechte Materiallagerung achten
  • laufende Qualitätskontrollen an Roh-, Halb- und Fertigerzeugnissen durchführen
  • Maschinen und Produktionsanlagen montieren, einstellen und programmieren, warten und reparieren
  • Kennziffern ermitteln, Kosten und Preise kalkulieren
  • Sicherheitsstandards und technische Normen für die Zellstoff- und Papierherstellung erstellen
  • Betriebsbücher, technische Unterlagen, Produktionspläne, Material- und Lagerlisten etc. führen
  • Betriebe der Papier- und Zellstoffindustrie
  • Maschinenbauunternehmen mit Spezialisierung auf papier- und zellstoffverarbeitende Maschinen und Anlagen
  • öffentliche Institutionen oder Interessenverbände der Papier- und Zellstoffindustrie

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Bütte Gautschen Industrie 4.0 Kalander Karton Pappe Pulper Refiner