Werkstofftechniker*in

Andere Bezeichnung(en):
Werkstoffingenieur*in, Werkstoffwissenschafter*in

Berufsbeschreibung

Werkstofftechniker*innen (Werkstoffingenieur*innen) führen physikalische und chemische Werkstoffprüfungen durch. Dabei nehmen sie an Materialien wie Eisen, Stahl,  Keramik oder Kunststoff mit Hilfe mechanischer, magnetischer oder elektrischer Verfahren verschiedene Messungen vor. In Labors entwickeln sie neue Werkstoffe bzw. Werkstoffkombinationen, die bestimmte Qualitätsmerkmale (z. B. Dichte, Härte, Feuerfestigkeit) aufweisen sollen. Anschließend dokumentieren sie ihre Ergebnisse. Sie sind in Industriebetrieben der verschiedensten Branchen tätig und arbeiten eng mit anderen Spezialist*innen sowie mit Fach- und Hilfskräften zusammen.

"Meine Tätigkeit ist spannend, weil sie sehr viele unterschiedliche Arbeitstechniken verlangt: Lesen von Fachartikeln, Berechnungen am Computer, praktische Arbeiten mit Proben im Labor, Diskussionen mit Kollegen und Kolleginnen, Visualisierung von Ergebnissen und vieles mehr."
DIin Dr.inmont. Tanja Lube, Assistenzprofessorin am Institut für Struktur- und Funktionskeramik an der Montanuniversität Leoben, FEMtech Expertin im Februar 2008

Werkstofftechniker*innen befassen sich mit der Entwicklung sowie mit der Produktion und Verarbeitung von industriell verwendeten Werkstoffen. Dazu gehören verschiedene Metalle, aber auch Gläser, keramische Werkstoffe, natürliche Werkstoffe (z. B. Holz, Naturfasern), Kunststoffe und Verbundstoffe. Im Bereich der Kunststofftechnik beschäftigen sie sich mit der Entwicklung und Anwendung von Kunststoffkombinationen.

Zur Feststellung von Festigkeit, Oberflächenhärte oder Dehnbarkeit kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung: z. B. Zerreißproben, Rissprüfungen, Ultraschall- oder Röntgenverfahren. Dazu entnehmen die Werkstofftechniker*innen zunächst Materialproben, behandeln diese durch schleifen, schneiden, polieren, ätzen vor und führen anschließend die Materialprüfung mit Hilfe von Mess- und Prüfinstrumenten durch. Weiters kommen Ultraschall, Röntgen und optische Methoden zum Einsatz. Eine Kombination von optischer und mechanischer Prüfung ist z. B. die holografische Interferometrie. Die Messergebnisse werden ausgewertet und in Tabellen oder Diagrammen dargestellt. Die Werkstoffbefunde halten sie in einem  Protokoll oder Bericht fest.

Weitere Aufgaben für Werkstofftechniker*innen ergeben sich in den Bereichen Qualitätskontrolle,  Marketing und Vertrieb sowie Kundenberatung und -betreuung. Außerhalb bzw. neben ihren Aufgaben in privatwirtschaftlichen Betrieben können sie im Bereich der Forschung und Lehre an Hochschulen und Universitäten tätig sein oder Gutachter- und Sachverständigentätigkeiten ausüben.

Informationen zu diesem Beruf siehe auch Werkstofftechnik (Modullehrberuf).

Werkstofftechniker*innen (Werkstoffingenieur*innen) sind mit Materialien wie Eisen, Stahl,  Keramik oder Kunststoff befasst, die sie mit diversen Verfahren bearbeiten. Aber auch Gläser und natürliche Werkstoffe, wie Holz oder Naturfasern gehören in den Bereich der bearbeiteten Werkstoffe. Für die Materialprüfung setzen sie Schneide-, Schleif-, Ätz- und Poliergeräte ein, aber auch hochempfindliche Laborgeräte wie z. B. Mikroskope, Röntgen- und Ultraschallgeräte,  Chemikalien, Prüfmagnete und verschiedenste Prüfmaschinen, wie Pendelschlagwerke, Pulsatoren, Temperaturkammern, Kühl- und Heizeinrichtungen usw. Die Ergebnisse der Messungen werden mit Hilfe eines Computers und spezieller Prüfsoftware dokumentiert.

Der Arbeitsort von Werkstofftechniker*innen ist abhängig vom Bereich in dem sie tätig sind. In der Forschung arbeiten Werkstofftechniker*innen vorwiegend in Labors, beim Unterricht an Hochschulen ebenfalls in Laboratorien aber auch in Hörsälen. Bei der Analyse und Dokumentation arbeiten sie in Büros an Computerarbeitsplätzen. In Betrieben sind sie aber auch im  Marketing und Vertrieb tätig und haben dort direkten Kund*innenkontakt. Werkstofftechniker*innen arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen und anderen Fachkräften wie z. B. Werkstoffprüfer*innen (siehe Werkstofftechnik (Modullehrberuf)).

verschiedene Test- und Prüfverfahren an Werkstoffen planen, organisieren und durchführen, z. B.:

  • Magnetpulververfahren zur Feststellung von Fehlerquellen in Werkstoffoberflächen
  • elektromagnetische Prüfverfahren, Ultraschall-Holografie-Verfahren
  • Oberflächenrissprüfungen sowie Ölkochproben
  • Untersuchungen mit dem Rasterelektronenmikroskop
  • Untersuchungen mit Ultraschall
  • röntgenologische Prüfverfahren durchführen
  • zerstörende Prüfverfahren durchführen z. B.: Druckversuch, Scherversuch, Faltversuch, Kerbschlagbiegeversuch, Blechprüfung, Härteprüfung Zugfestigkeitsversuch
  • chemische Prüfverfahren durchführen, z. B.: Tests zur Feststellungen von Art und Menge von Legierungsbestandteilen wie Kohlenstoff, Schwefel, Chrom, Nickel, Eisen
  • Baustellenlaborarbeiten durchführen, wie Prüfen der verwendeten Baustoffe, Prüfen der materialtechnischen Bausicherheit, Festlegen von Materialmischungsverhältnissen (z. B. bei  Beton)
  • Betriebe der Metall erzeugenden und Metall verarbeitenden Industrie
  • Betriebe der Kunststoffindustrie
  • Betriebe des Maschinen- Apparate- und Fahrzeugbaus
  • Betriebe der Verpackungs- und Gebrauchsgüterindustrie, der Gummi-, Lack- oder Chemiefaserindustrie

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 biokompatibel Festigkeitslehre Industrie 4.0 Qualitätsmanagement Umweltanalytik

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