Textilreiniger*in (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 Jahre

Andere Bezeichnung(en):
früher: Chemischputzer*in

English: Textile cleaner

Berufsbeschreibung

Rotwein über den teuren Lieblingspulli verschüttet oder Suppe auf den neuen Anzug? Hartnäckigen Flecken rücken Textilreiniger*innen zu Leibe. Sie sortieren die Wäschestücke nach Gewebe, Farbe und Verschmutzung und reinigen die Kleidungsstücke und andere Textilien in Waschmaschinen und weiteren Spezialmaschinen. Stark verschmutzte Textilien werden händisch vor- und nachbehandelt. Die gereinigten Textilien werden gebügelt und gedämpft, um sie in Form zu bringen. Auf Wunsch behandeln und veredeln Textilreiniger*innen die Textilien mit Imprägnierungen, Appreturen usw., um sie z. B. wasserfest zu machen. Sie arbeiten gemeinsam mit ihren Kolleg*innen in Gewerbe- und Industrieunternehmen der Chemischputzerei.

Textilreiniger*innen reinigen Kleidungsstücke wie Mäntel, Kostüme, Hosen, Jacken, Pullover etc. und weitere Textilien wie Vorhänge, Decken, Bezüge, Teppiche usw. aus verschiedenen Natur- und Kunstfasern. Sie reinigen und waschen außerdem Berufskleidung, Krankenhaus- und Hotelwäsche.

Textilreiniger*innen übernehmen die zu reinigenden Textilien und sortieren sie nach Stoffart, Farbe und Verschmutzungsgrad. Sie bestimmen anhand der eingenähten Pflegezeichen die geeignete Reinigungsmethode. Bei schwer zu entfernenden Flecken führen sie eine händische Vorbehandlung (Vordetachur) auf Detachiertischen durch. Dazu bringen sie mit einer Sprühanlage Wasser, Dampf, Pressluft und Detachiermittel auf die zu entfernenden Flecken auf, um zu verhindern, dass sich bei der Maschinenreinigung starke Verunreinigungen im Gewebe fixieren.

Danach führen sie die eigentliche Grundreinigung in Reinigungsmaschinen, die mit Lösungsmitteln wie Tetrachloräthylen oder Kohlenwasserstoff arbeiten, durch. Sie bringen das jeweilige  Lösungsmittel mit Reinigungsverstärker und Appreturzusätzen in den vorgesehenen Tank der Maschine ein. Die Trommel der Maschine beladen sie mit den verunreinigten Textilien und stellen die Steuerungsautomatik (Programmcomputer) auf das gewünschte Reinigungsverfahren ein. Werden keine  Lösungsmittel eingesetzt, spricht man von Nassreinigung. Dabei unterziehen Textilreiniger*innen die Textilien einer Fleckbehandlung mit flüssigen Seifen und reinigen sie anschließend mit Wasser und flüssigen Waschmitteln in speziellen Nassreinigungsmaschinen.

Nach der Grundreinigung überprüfen sie die Textilien. Stellen sie dabei Flecken fest, führen sie eine Nachreinigung (Nachdetachur) durch. Auf Wunsch von Kund*innen behandeln Textilreiniger*innen Textilien mit feuerfesten, antistatischen oder ölabweisenden Ausrüstungsstoffen (Appreturen und Imprägnierungen). Schließlich bringen sie die Textilien durch Bügeln mit dem Dampfbügeleisen (händisch) oder mit verschiedenen Bügelmaschinen in Form.

Textilreiniger*innen arbeiten mit unterschiedlichsten Textilien (z. B. verschiedene Kleidungsstücke, Vorhänge, Teppiche, Krankenhaus- und Hotelwäsche). Sie arbeiten an computergesteuerten Wasch-, Reinigungs- und Finishmaschinen, Schleudern, Trockenmaschinen, Bügelmaschinen und -anlagen und Einrichtungen zum Desinfizieren von Textilien. Dabei lesen sie technischen Unterlagen wie  Rezepturen, Bedienungsanleitungen und Wartungspläne für die Maschinen und Anlagen.

Textilreiniger*innen verwenden Substanzen wie Reinigungsverstärker, Färbemittel, Appreturen, Farbauffrischer, aber auch teilweise haut- und atemwegsreizende Wasch- und Reinigungslaugen, toxische (giftige) Substanzen und chemische Gase.

Textilreiniger*innen arbeiten in Reinigungs- und Verkaufsräumen von Gewerbe- und Industrieunternehmen der Chemischputzerei und in Wäschereien mit Arbeitskolleg*innen zusammen. Sie haben Kontakt mit Geschäfts- und Privatkund*innen, Lieferant*innen und Kundendiensttechniker*innen.

In den Reinigungs- und Bügelräumen arbeiten Textilreiniger*innen oft bei hohen Temperaturen und "feuchtem Klima".

  • die zu reinigenden Textilien übernehmen, die Textilien nach Stoffart, Farbe und Verschmutzungsgrad sortieren, die geeignete Reinigungsmethode bestimmen
  • bei schweren Verunreinigungen auf sogenannten Detachiertischen händisch vorbehandeln (Vordetachur)
  • eigentliches Chemisch-Trockenreinigen (Grundreinigen):  Lösungsmittel, Reinigungsverstärker, Appreturzusätze und Filterpulver in die Reinigungsmaschine einfüllen
  • die Trommel der Reinigungsmaschine mit den verunreinigten Textilien beladen
  • das gewünschte Reinigungsverfahren einstellen und die Maschine starten
  • die Textilien in der Trockenanlage schleudern und trocknen
  • die gereinigten und getrockneten Textilien überprüfen, falls nötig nachreinigen
  • auf Wunsch mit wasserabweisenden, feuerfesten, ölabweisenden oder antistatischen Imprägnierungen imprägnieren
  • die Kleidungsstücke glätten, bügeln und in Form bringen
  • die Kleidungsstücke in Plastikfolie oder Papier verpacken, mit Nummern kennzeichnen und in Regale oder Kleiderständer einordnen
  • Klein- und Mittelbetriebe des Textilreinigergewerbes (Wäschereien, Chemischputzereien)
  • industrielle Chemischputzereien und Wäschereien

Der Beruf Textilreiniger*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • industrielle Reinigung von Berufskleidung, Krankenhaus- und Hotelwäsche
  • Reinigung von Polstermöbeln und Teppichen
  • Änderungsschneiderei
  • Textilveredlung (z. B. Imprägnierung)
  • ökologisch nachhaltige und umweltfreundliche Textilreinigung
  • Qualitätsmanagement, Qualitätskontrolle

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Appretieren Appretur Ausziehverfahren Foulardverfahren Imprägnieren Leinen/Flachs

Berufsinfo-Videos

* Bayerischer Rundfunk: Ich mach's! Textilreiniger*in

* Deutsches Video: Beachte, dass in Österreich die Ausbildung anders geregelt ist!

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