Textilgestaltung (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 Jahre
English: Textile design
Weiterbildung & Karriere
Textilgestalter*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Für Textilgestalter*innen gibt es nur relativ wenige fachspezifische Weiterbildungsmöglichkeiten. Weiterbildungseinrichtungen wie z. B. das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI), bieten von Zeit zu Zeit Kurse und Lehrgänge für diesen Bereich an.
Zur Vermittlung von Anwendungskenntnissen neuer Techniken (z. B. Software für Gestaltung der Muster) oder Maschinen (z. B. digitale Steuerung) bieten viele Herstellerfirmen eigene Schulungen an.
Der Besuch von Messen, Verkaufsveranstaltungen und Branchenevents ermöglicht Weiterbildung zu neuen internationalen Entwicklungen im Bereich der Textilproduktion und der Mode.
Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge für Berufstätige an berufsbildenden höheren Schulen, insbesondere an Bundeslehranstalten für Mode.
Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges (3 Jahre) ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten (Z. B. Mode - Design) ermöglicht.
Studium ohne Matura:
Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:
- Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
- Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
- ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.
Aufgrund des hohen Konkurrenzdrucks auf die österreichische Textil- und Bekleidungsbranche durch billigere ausländische Produkte und den zunehmenden Automatisierungsgrad der industriellen Fertigung ist die laufende Weiterentwicklung durch Weiterbildung und Spezialisierung für Fachkräfte in diesem Bereich besonders wichtig. Dadurch die hohe Qualität ihrer Arbeit und die laufende Weiterentwicklung ihrer spezialisierten Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen bleiben Textilgestalter*innen konkurrenzfähig und finden interessante Beschäftigungsmöglichkeiten vor.
Für Weiterbildungsmöglichkeiten je nach Ausbildungsschwerpunkt vergleiche die Infos bei den Beschreibungen zu den jeweiligen Schwerpunkten.
- Textilgestaltung - Weberei (Lehrberuf)
- Textilgestaltung - Stickerei (Lehrberuf)
- Textilgestaltung - Strickwaren (Lehrberuf)
- Textilgestaltung - Posamentiererei (Lehrberuf)
Weiterbildungsbereiche für Textilgestalter*innen sind beispielsweise:
Fachkompetenzen
- Arbeitsvorbereitung
- Elektronik, IT, Kunststoff-, Metallverarbeitung
- Maschinenrüsten, -einstellen, -umstellen
- Maschinenführung, Maschinensteuerung
- digitale Maschinensteuerung, automatisierte Produktion
- PPS (Produktionsplanungs- und -steuerungssystem)
- Prozessautomatisierung
- Prozessoptimierung
- neue Produkte (Muster, Techniken, Designs)
- neue Rohstoffe (Fasern, Garne, Zwirne)
- Ökologische und Nachhaltige Textilien, Recycling von Fasern und Werkstoffen
- Restaurierung und Reparatur von Textilien, Strickwaren, Posamenten
- smart textiles (intelligente bzw. technische Stoffe)
- Design und Gestaltung mittels CAD (= Computer aided design)
- Technische Dokumentation
- Umwelttechnik, Umweltschutz
- Energie- und Ressourceneffizienz
- REFA-Technik
- Betriebsführung
- Handel und Vertrieb von Stoffen, Textilien, Strickwaren und Posamenten
- Umgang mit digitalen Büroanwendungen und Tools
- Fremdsprachen (v.a. Fachenglisch aber auch osteuropäische Sprachen)
Methodenkompetenzen
- Arbeits- und Betriebssicherheit
- Mitarbeiterführung, Teammanagement
- Interdisziplinäres Denken, vernetztes Denken
- Zeitmanagement
- Qualitätssicherung
- Projektmanagement und -dokumentation
- Prozessmanagement
- Kreativität / Kreativitätstechniken
Sozialkompetenzen:
- interkulturelle Kompetenzen
- Kund*innen-, Serviceorientierung
- Kommunikationsfähigkeit
- Teamfähigkeit
- Leadership
Nach mehrjähriger beruflicher Erfahrung und Zusatzqualifikationen können Textilgestalter*innen zu Team-, Schicht- und Produktionsleiter*innen aufsteigen oder sich zu Produktdesigner*innen bzw. Produktentwickler*innen weiterentwickeln und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams. Auch die Weiterentwicklung zur Lehrlingsausbilder*in ist möglich.
Neben einem hierarchischen Aufstieg im Unternehmen ist in diesem Beruf auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch inhaltliche und fachliche Spezialisierung und Entwicklung in eine Expert*innenrolle (z. B. Forschung und Entwicklung neuer Produkte, Vertrieb) möglich. Auch die Spezialisierung auf bestimmte Produkte (z. B. Technische Textilien, Frotteewaren, Innenausstattung) bietet die Möglichkeit zur Weiterentwicklung und Fachkarriere.
Die Möglichkeit der selbstständigen Berufsausübung besteht im Rahmen verschiedener freier Gewerbes.
Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Für den Lehrberuf Textilgestaltung ist derzeit folgender Bildungspfad beschrieben:
WKO-Bildungspfad Unternehmertum
Weitere WKO-Bildungspfade findest du hier: WKO-Bildungspfade