Skibautechnik (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 Jahre

Andere Bezeichnung(en):
früher: Skierzeuger*in

English: Ski construction technology

Berufsbeschreibung

Skier sind in Österreich das wohl beliebteste Sportgerät. In den Betrieben der Skiindustrie stellen Skibautechniker*innen aus Holz, Kunststoff, Metall, Karbon und weiteren Stoffen und Materialien Skier her. In gewerblichen Klein- und Mittelbetrieben führen sie vor allem Wartungs- und Reparaturarbeiten und verschiedene Servicetätigkeiten wie z. B. Bindungsanpassungen durch. In Industriebetrieben übernehmen sie üblicherweise Arbeiten in jeweils einem Teilbereich der Produktion, z. B. Zuschnitt, Pressen, Lackieren. Dabei programmieren sie computergestützte CNC-Anlagen und bedienen u. a. Fräsautomaten und Hydraulikpressen, Ablängautomaten, Zieh- und Ablängmaschinen. Sie arbeiten in Werkstätten von Gewerbebetrieben und industriellen Produktionshallen mit Berufskolleg*innen und weiteren Fachkräften der Produktion zusammen.

Skier werden heute zumeist in Sandwichbauweise (compound-ski) hergestellt. Dabei werden unter Hitzeeinwirkung mit einer Hydraulikpresse um einen Skikern aus Holz, Leichtmetall oder Karbonfasern verschiedene Schichten aus Kunststoff oder Metall aufgebracht und miteinander verbunden. Skibautechniker*innen führen meist Arbeiten in einem Teilbereich der Skifabrikation durch. Die Qualitätssteigerung bei den Geräten verlangt sowohl in Forschung und Entwicklung als auch in der Produktion nach verstärktem Einsatz von Fachkräften.

Skibautechniker*innen formen Skier aus verschiedenen Hölzern an Fräsautomaten, die meist CNC-gesteuert sind. Die Laufflächen aus Polyäthylenstreifen schneiden sie an Ablängautomaten zurecht und taillieren, d. h. formen sie in Kopierfräsautomaten nach einem Modell. Skibautechniker*innen stellen die Fiberglasoberflächen wie folgt her: Sie bestücken eine Ziehmaschine mit aufgerolltem Glasfasergewebe. Die Fasergewebe ziehen sie dann durch ein Harzbad, sodass das Gewebe zu Fiberglas erstarrt. Danach bringen Skibautechniker*innen die Teile an Abläng- und Kopierfräsmaschinen in Form.

Skierzeuger*innen bestreichen die vorbereiteten Teile mittels Klebeauftragsmaschinen mit Klebstoffen und Kunststoffharzen und legen sie in die Kassette (Negativform des Skis) ein. Diese verschließen sie und pressen sie mittels einer Hydraulikpresse bei 120 Grad Celsius. So verschmelzen die einzelnen Skilagen miteinander. Sie nehmen die Rohlinge aus der Kassette und schleifen und lackieren sie. Abschließend werden die Skier mit Stahlkanten, Spitzen- und Endenbeschlägen versehen (armiert) und im  Siebdruckverfahren mit Oberflächendesigns bedruckt.

Während des gesamten Produktionsvorgangs überprüfen sie prozessbegleitend und in Stichproben die Qualität und Funktion der Skier.

Skibautechniker*innen arbeiten u. a. an Fräs- und Kopierfräsautomaten, Ablängautomaten, Zieh- und Ablängmaschinen, an Hydraulikpressen, Schleifautomaten mit Klebeauftragsmaschinen. Viele der Maschinen vor allem in Industriebetrieben sind CNC-gesteuert. Je nach Automatisierungsgrad der Industrieunternehmen arbeiten sie auch an Produktionsanlagen und -straßen. Sie verwenden neben den genannten Materialien Glasfasergewebe, Klebstoffe und Mehrkomponentenkleber, Kunstharze, Kunststoffspachtelmassen etc.

Skibautechniker*innen arbeiten in industriellen Produktionshallen von Großbetrieben, aber auch in Werkstätten von Gewerbebetrieben, in denen sie vor allem Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen. Sie arbeiten mit Berufskolleg*innen und anderen Fachkräften und Anlernkräften der Produktion zusammen. Im Servicebereich haben sie auch Kontakt zu Kundinnen und Kunden.

  • Skikern aus verschiedenen Hölzern an und mit Fräsautomaten formen (CNC-gesteuerte Formfräser)
  • Laufflächen aus Polyäthylenstreifen herstellen: in Ablängautomaten zurechtschneiden und an Kopierfräsautomaten formen ("Taillieren")
  • Fiberglasoberflächen herstellen: Ziehmaschinen mit aufgerollten Glasfasergeweben bestücken, das Gewebe durch ein Harzbad ziehen (Glasfasergewebe erstarrt zu Fiberglas), das Fiberglas an Abläng- und Kopierfräsmaschinen in Form bringen
  • die vorbereiteten Skibestandteile mit Klebstoffen und Kunstharzen bestreichen, die Teile in die "Kassette" (Negativform des Skis) einlegen, mittels Hydraulikpresse verschließen und bei 120 Grad Celsius pressen
  • die Rohlinge herausnehmen, manuell und maschinell nachschleifen
  • Skier lackieren, mit Stahlkanten, Spitzen- und Endenbeschlägen armieren (montieren)
  • Skier mit Oberflächendesigns im  Siebdruckverfahren bedrucken
  • Qualitäts- und Funktionskontrollen durchführen
  • Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen: Skioberflächen und -kanten schleifen, Skibindungen montieren und einstellen, Kunststoffteile austauschen etc.
  • Betriebe der Skiindustrie (regional vor allem in Salzburg und Oberösterreich)
  • Gewerbebetriebe (Wartungs- und Reparaturarbeiten, Service)

Der Beruf Skibautechniker*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • spezielle Skitypen (z. B. Tourenschier, Rennschier)
  • Arbeitsvorbereitung, Werkstoffprüfung, Materialprüfung
  • Werkzeugmaschinen, CNC-Anlagen programmieren und bedienen
  • Metall- und Kunststoffbearbeitung
  • Produktionstechnik, industrielle Automation
  • digitale und elektronische Mess- und Prüftechnik
  • Ski-Design, Technisches Zeichnen, CAD
  • Oberflächenbehandlung, Versiegelung
  • Produktendkontrolle, Qualitätssicherung
  • Bindungen: Herstellung, Montage, Einstellung
  • Service, Wartung, Reparatur

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 CNC Siebdruckverfahren

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