Schwarzdecker*in

Andere Bezeichnung(en):
Bauwerksabdichter*in

Berufsbeschreibung

Für den Beruf Schwarzdecker*in besteht seit 1. August 2019 die Möglichkeit einer Ausbildung im Lehrberuf Bauwerksabdichtungstechnik (siehe Bauwerksabdichtungstechnik (Lehrberuf)).

Schwarzdecker*innen arbeiten in Hoch- und Tiefbaubetrieben. Zu ihren Aufgaben gehört es, Dächer (z. B. Flachdächer), Tunnelwände oder Brücken- und Straßenbeläge abzudecken und zu isolieren, wobei sie hauptsächlich den Werkstoff  Bitumen einsetzen (daher auch die Bezeichnung "Schwarzdecker*in", da  Bitumen schwarz ist).

Schwarzdecker*innen verwenden bei ihrer Arbeit spezielle, industriell vorgefertigte Bitumenbahnen oder tragen das  Bitumen direkt auf. Dann erhitzen sie das  Bitumen in einem Kocher, streichen es auf die zu behandelnde Fläche und verkleben darauf mehrere Bahnen von z. B.  Pappe, Kunststoff oder Aluminium. Sie arbeiten unter den Anweisungen von Polier*innen und Bauleiter*innen mit anderen Fach- und Hilfskräften zusammen.

Schwarzdecker*innen verarbeiten  Bitumen für die Herstellung von Abdeckungen.  Bitumen ist eine aus Erdöl gewonnene Masse, die sich sehr gut als Abdichtung und Isoliermaterial eignet. Zur Herstellung der verschiedenen Abdeckungen verwenden sie meist industriell gefertigte Bitumenbahnen (z. B. Rohpappe, Kunststoffvliese oder Aluminiumfolien, auf die beidseitig  Bitumen aufgebracht wurde). Diese Bahnen bringen sie in Tunnelwänden oder auf Brücken und Straßen anbringen. Über die Bitumenschichten werden dann von anderen Fachkräften  Beton- oder Asphaltbeläge angebracht.

Ebenso dichten Schwarzdecker*innen Flachdächer gegen eindringendes Wasser ab, indem sie die Bitumenschicht gleichmäßig verteilen und die Oberfläche meist mit einer Kieselschicht schützen. Mit dieser vollkommen wasserdichten Abdeckung können ebene Dächer (Flachdächer) gegen eindringendes Wasser geschützt werden.
Manchmal tragen die Schwarzdecker*innen das  Bitumen nicht mit Bitumenbahnen, sondern direkt auf. Dafür erhitzen sie das  Bitumen in einem Kocher, streichen es auf die zu behandelnde Fläche und legen darauf mehrere Bahnen von z. B.  Pappe, Kunststoff oder Aluminium, die sie mit dem Heißbitumen hohlraumfrei verkleben.

Schwarzdecker*innen arbeiten mit unterschiedlichen Materialien wie z. B.  Pappe, Kunststoffvliese, Aluminiumfolien,  Bitumen und  Beton. Sie bauen Arbeits- und Sicherheitsgerüste auf, bedienen Seilwinden und Schrägaufzüge und setzen Handwerkzeuge und Geräte wie Dach- und Schieferdeckerwerkzeuge, Hämmer, Trennfräsen, Stichsägen, Zangen, Blechscheren und Markier- und Messwerkzeuge ein. Sie hantieren mit Dämm- und Isoliermaterialien und Gasbrennern. Schwarzdecker*innen tragen Schutzhelme und andere Schutzkleidung. Bei der Arbeit in größeren Höhen legen sie auch Sicherungsgurte und -seile an.

Schwarzdecker*innen arbeiten auf Baustellen für Betriebe des Dachdeckergewerbes oder große Bauunternehmen. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen und haben Kontakt zu anderen Fach- und Hilfskräften des Bauwesens, siehe z. B. Straßenerhaltungsfachmann / Straßenerhaltungsfachfrau (Lehrberuf), Dachdecker*in (Lehrberuf), Zimmerei (Lehrberuf), Spengler*in (Lehrberuf), Hochbau (Lehrberuf).

Schwarzdecker*innen arbeiten überwiegend im Freien unter verschiedenen Witterungsverhältnissen und oft in großer Höhe. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Witterungsunempfindlichkeit sind daher wichtige Voraussetzungen für diesen Beruf.

  • Baustellen einrichten und absichern (z. B. Warntafeln, Absperrungen, Dachgerüste aufstellen, Gerüste mit Netzen einkleiden)
  • Dachaufzüge und Kräne aufstellen
  • alte Dachflächen abtragen
  • Bitumenabdeckungen und anderen Bauwerksabdichtungen aufbringen (z. B. Holzfaser, Styropor)
  • Trenn- und Ausgleichsschichten aus  Bitumen herstellen
  • Dampfsperren und Dampfdruckausgleichsschichten einbauen
  • Wärmedämmungen z. B. Schaumstoffdämmungen einbauen; Dehnungsfugen berücksichtigen
  • Dachbahnen und -platten aufbringen (z. B. Bitumenbahnen, Flüssigkunststoffe)
  • Abdeckbahnen verkleben und verschweißen
  • Oberflächenschutz anbringen (z. B. Kiesschüttungen, Plattenbeläge)
  • Wasserableitungseinrichtungen einbauen (Entwässerungsrinnen, Fallrohre, Dachgullys)
  • bei Dächern Blitzableiter einbauen
  • Hochbauunternehmen (Gebäudebau und Althaussanierung)
  • Tiefbauunternehmen (Straßen-, Brücken-, Tunnelbau)
  • Dachdeckergewerbebetriebe

Der Beruf Schwarzdecker*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • spezielle Abdichtungs-, Isolier- und Dämmmaterialien
  • nachhaltige, ökologische Werkstoffe und Materialien
  • Wärme/Kältedämmung
  • Schallschutz, Brandschutz
  • Arbeitsvorbereitung
  • Lager, Einkauf, Bestellwesen
  • Wartung, Service, Reparatur
  • Qualitätsmanagement
  • Projektmanagement

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Beton Bitumen Stahlbeton