Raumgestalter*in

Andere Bezeichnung(en):
Innenraumgestalter*in, Innenraumausstatter*in, Raumausstatter*in, Innenausstatter*in

Berufsbeschreibung

Raumgestalter*innen befassen sich mit der Gestaltung und Ausstattung von Innenräumen, z. B. von Wohnungen, Büro- und Geschäftsräumen. Sie wählen für ihre Kundinnen und Kunden die gesamte Einrichtung wie Möbel, Vorhänge, Teppiche aus und bestimmen die Farben und Materialien für die Auskleidung von Böden, Wänden und Decken (z. B. Textilien, Holz, Stein, Fliesen). Raumgestalter*innen achten bei ihrer Planung einerseits auf die Funktionalität der Einrichtung und andererseits auf das ästhetische Aussehen der Räume. Sie arbeiten als Selbstständige oder angestellt in Einrichtungshäusern, Innenarchitekturbüros und Großtischlereien im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen und anderen Fachkräften.

Raumgestalter*innen beraten ihre Kundinnen und Kunden über die Ausstattung von Wohn- und Geschäftsräumen. Ihr Arbeitsbereich reicht von der Einrichtung eines einzelnen Zimmers bis hin zur kompletten Haus-, Hotel-, Geschäfts- oder Büroeinrichtung. Nach Absprache mit den Kundinnen/Kunden entwerfen sie einige Gestaltungsvarianten in Handskizzen oder mittels Computersimulation; sie messen die Möbel aus, machen Vorschläge für die Detailgestaltung (z. B. hinsichtlich Material, Farbe, Form und Polsterung der Möbel) und kalkulieren Kostenvoranschläge.

Während der Beratungsgespräche legen sie z. B. Stoffmuster-, Tapetenbücher und Fotounterlagen von Musterdekorationen vor und besichtigen die auszustattenden Räumlichkeiten. Dabei achten sie z. B. auf bauliche Besonderheiten, Lichtverhältnisse und bereits vorhandene Einrichtungsgegenstände. Sie beschaffen die Materialien und Einrichtungsgegenstände und veranlassen die Verlegung von Böden sowie die Auskleidung von Wänden und Decken mit Stoffen und Tapeten. Dabei koordinieren und überwachen sie die Arbeiten einzelner Handwerker*innen, z. B. von Maler*innen, Bodenleger*innen oder Tischler*innen.

Oft sind Raumgestalter*innen auf einzelne Objektbereiche spezialisiert, z. B. auf Küchen, Baderäume oder Geschäftseinrichtungen. Von immer größerer Bedeutung wird das ökologiegerechte (umweltgerechte) Wohnen, wobei Raumgestalter*innen ihr Fachwissen in die Kundenberatung einbringen, beispielsweise zu ressourcenschonendem Einsatz von Materialien und Rohstoffen, oder zu Wärmedämmung, energiesparender Beleuchtung usw.

Raumgestalter*innen arbeiten mit Computer, Notebooks/Laptops und speziellen Softwareprogrammen zum Planen, Entwerfen und Simulieren von Einrichtungen (z. B.  CAD). Sie verwenden aber auch Zeichenstifte und Notizblöcke zur händischen Anfertigung von Gestaltungsskizzen. Weiters führen sie Stoffmuster, Tapetenbücher und Mappen von Musterdekorationen. Sie verwenden gängige Bürogeräte wie Kopierer, Drucker und  Scanner sowie Telefone und Mobiltelefone für die Kommunikation mit ihren Kundinnen und Kunden und Mitarbeiter*innen.

Raumgestalter*innen arbeiten in Büros sowie im Außendienst am Auftragsort bei den Kundinnen und Kunden. Sie arbeiten als Selbstständige oder sind bei Innenarchitekturbüros, Großtischlereien und Einrichtungshäusern beschäftigt.

Raumgestalter*innen arbeiten im Team mit Fachkräften aus unterschiedlichen Bereichen und stehen in Kontakt mit ihren Kundinnen/Kunden, mit Lieferant*innen und mit verschieden Handwerker*innen (z. B. Bodenleger*innen, Maler*innen und Tischler*innen), deren Arbeiten sie koordinieren, siehe z. B. Bodenleger*in (Lehrberuf), Maler*in und Beschichtungstechniker*in - Funktionsbeschichtungen (Lehrberuf), Tischlerei (Lehrberuf).

  • Kundengespräche führen, Besichtigungen und Begehungen von Baustellen und Innenräumen durchführen
  • Vermessungsarbeiten durchführen, Grundrisspläne und Modelle erstellen
  • Kundinnen/Kunden über Materialien, Farben, Stilrichtungen beraten, dabei ökologisches Fachwissen einbringen
  • Kostenkalkulationen erstellen, Angebote bei Lieferant*innen und Handwerker*innen einholen
  • Gestaltungsentwürfe und -pläne anfertigen, Strom- und Lichtquellen planen und platzieren
  • Detailentwürfe der Einrichtung wie z. B. der Möbel, Boden- und Wandbeläge, Vorhänge, Fensterverkleidungen, Sanitärarmaturen, Dekorgegenstände usw. anfertigen
  • Möbel und Materialien bestellen, Aufträge an Handwerker*innen vergeben, Installations- und Montagearbeiten organisieren und terminlich koordinieren
  • Bodenbeläge wie z. B. Teppiche, Teppichböden, PVC-Beläge auswählen, bestellen und verlegen lassen
  • Wand- und Deckenbekleidungen wie z. B. Tapeten, Putz, Stoffe, Glas gestalten und ausführen lassen
  • Fenster- und Türen planen und gestalten, z. B. Sonnenschutzeinrichtungen, Rollos, Jalousien, Markisen
  • Installations- und Montagearbeiten organisieren und koordinieren
  • Kundenkarteien, Datenbanken, Musterpläne usw. führen
  • Innenarchitekturbüros
  • Einrichtungshäuser, Möbelstudios
  • Großtischlereien, Boden- und Fliesenlegerbetriebe

Der Beruf Raumgestalter*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • betriebliche Fachbereiche und Abteilungen wie z. B.:
    - Küchen, Bad, Wohnzimmer, Office
  • Teppiche, Böden, Vorhänge, Textilien
  • Polstermöbel, Sofa, Regale, Schränke
  • Raumgestaltung / Interior Design mit  CAD, 3D-Computersimulation
  • Materialien wie Holz, Stein,  Keramik, Fliesen
  • Kund*innenberatung und -betreuung

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):