Maler*in und Beschichtungstechniker*in - Funktionsbeschichtungen (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 Jahre

Andere Bezeichnung(en):
Vorgängerlehrberuf: Maler*in und Anstreicher*in

English: Painter and coating technician specialising in functional coatings

Berufsbeschreibung

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen im Schwerpunkt Funktionsbeschichtungen schützen und verschönern Putz, Stein-, Holz-,  Beton-, Metall- und Kunststoffflächen mit Grundier-, Farb- und Lackschichten. Sie besichtigen die Baustelle (Wohnungen, Büros, Außenfassaden von Gebäuden usw.), beraten die Kundinnen und Kunden und berechnen den Materialbedarf. Nachdem sie die Baustelle eingerichtet und eventuell nötige Gerüste und Arbeitsbühnen aufgebaut haben, malen sie die Objekte aus und bringen Zier-, Dekor- und Schmuckelemente an.

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen verwenden Farben, Polituren, Lasuren, Malereiwerkzeuge (wie z. B. Spritzaggregate, Rollen, Pinsel und Spachteln), chemische  Lösungsmittel usw. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleginnen und Kollegen in Werkstätten, vor allem aber bei Kundinnen und Kunden vor Ort in Innenräumen und an Außenflächen. Meist sind sie in gewerblichen Klein- und Mittelbetrieben beschäftigt.

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen im Schwerpunkt Funktionsbeschichtungen tragen Grundier-, Farb- oder Lackschichten auf Putz, Stein-, Holz-,  Beton-, Metall- und Kunststoffflächen auf. Diese Flächen werden dadurch verschönert, vor Witterungseinflüssen geschützt oder auch gekennzeichnet (z. B. Beschriftungen). Gelegentlich führen sie auch Tapezierarbeiten durch.
Die Farben und Lacke sind je nach Verwendungszweck unterschiedlich zusammengesetzt: z. B. Dispersions-, Leim- oder Mineralfarben für Wandbemalungen, Kunstharz-, Nitro-, Acryl- oder Polyesterlacke für Anstriche auf Holz oder Metall, Rostschutzfarben, Imprägnieranstriche für Naturholz, Beschichtungen von Containern oder Schwimmbassins oder geeignete Außenfarben für Fassaden oder auch Denkmäler.

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen beraten ihre Kundinnen und Kunden und besprechen den Auftrag - die gewünschten Farbtönungen, die Qualität der Farben, Lacke, Tapeten usw. Sie wählen die benötigten Materialien aus und bereiten die entsprechenden Werkzeuge und Maschinen vor. Vor Beginn ihrer Arbeit überprüfen sie die zu bearbeitenden Flächen z. B. auf Schäden wie Feuchtigkeit, Risse oder Unebenheiten des Untergrunds, Rostbildung bei Metallflächen usw. Sie entfernen alte Farbschichten und Anstriche durch Abbeizmittel, Abbrennen oder Abschaben, beseitigen Unebenheiten und Risse mit Spachtel- und Füllmassen oder Armierungen (das sind Rissüberbrückungen aus Glasfasergeweben und Polyesterharzen) und glätten den Untergrund. Danach tragen sie Grundierungen auf, um die Haftung des Anstriches zu verbessern und seine Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Sie stimmen die Malerfarbe durch Beimengung spezieller Abtönpasten auf die mit dem Kunden vereinbarte Nuance ab.

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen tragen Farben händisch mit Bürsten, Pinseln oder Rollern oder auch mit Spritzaggregaten auf, streichen und lackieren Holz- und Metalloberflächen und bringen auf Wunsch (auch vorgefertigte) Verzierungen und Schmuckelemente an. Zum Zweck der Wärmeisolierung werden auch spezielle Isolierbeschichtungen aufgetragen. Holzoberflächen werden durch Versiegeln, Wachsen, Polieren oder Ölen nachbehandelt. Abschließend räumen sie die Baustelle, reinigen sorgfältig alle Werkzeuge und entsorgen und verwerten etwaige Rest- und Abfallstoffe fachgerecht und umweltschonend.

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen führen aber auch organisatorische und verwaltende Tätigkeiten durch. Sie erstellen Kostenvoranschläge und besprechen diese mit den Kundinnen/Kunden, führen Arbeitsaufzeichnungen (Arbeitsbücher), kontrollieren die Lagerbestände und bestellen die erforderlichen Materialien nach. Sie stellen Rechnungen und Arbeitsbestätigungen aus und besprechen etwaige Reklamationen mit ihren Kundinnen und Kunden.

Der Lehrberuf Maler*in und Beschichtungstechniker*in ist mit folgenden weiteren Schwerpunkten eingerichtet:

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen verwenden bei ihrer Arbeit Spritzaggregate, Bürsten, Rollen, Pinsel und Spachteln, verschiedene Farben und Lacke, chemische  Lösungsmittel und spezielle Grundierungen, Entrostungs- und Korrosionsschutzmittel usw. Sie stellen Gerüste, Leitern, Arbeitsbühnen und Aufstiegshilfen auf, tragen Arbeitskleidung und bei bestimmten Arbeiten Mund- und Augenschutz.

Für organisatorische Tätigkeiten arbeiten sie mit den üblichen Büro- und Kommunikationsgeräten wie Computer, Telefone, Mobiltelefone, E-Mail, Internet usw. und führen Aufzeichnungen und Datenbanken über Kundinnen/Kunden und Lieferanten, Arbeitsbücher, Ausmaßlisten, Materiallisten, Lagerkarteien usw. In der Kommunikation mit Kundinnen und Kunden, Auftraggeber*innen oder Lieferant*innen verwenden sie Telefone und Mobiltelefone, E-Mail und mitunter auch Internet- und Videotelefonie (z. B. Skype) und Messengerdienste.

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen arbeiten in der Arbeitsvorbereitung in Werkstätten von gewerblichen Klein- und Mittelbetrieben, meist aber direkt bei den Kundinnen und Kunden vor Ort auf Baustellen in Innenräumen und an Außenfassaden. Sind sie auf Gerüsten, Arbeitsbühnen und Leitern tätig, müssen sie trittsicher und schwindelfrei sein.

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen arbeiten eigenständig sowie im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen und haben Kontakt zu Fach- und Hilfskräften anderer Gewerke auf der Baustelle (z. B. Maurer*in (Lehrberuf), Tapezierer*in und Dekorateur*in (Lehrberuf), Bodenleger*in (Lehrberuf), Platten- und Fliesenleger*in (Lehrberuf) oder Installations- und Gebäudetechnik (Modullehrberuf)) sowie zu ihren Kundinnen/Kunden und Lieferant*innen.

Maler*innen und Beschichtungstechniker*innen arbeiten hauptsächlich im Stehen und viel über Kopf auf Leitern und Gerüsten. Bei Arbeiten an Fassaden und anderen Außenbereichen sind sie unterschiedlichen Wetterbedingungen und Temperaturen ausgesetzt.

  • Kundinnen/Kunden beraten, Aufträge besprechen
  • Baustelle besichtigen, Material- und Zeitaufwand kalkulieren
  • Kostenvoranschläge erstellen und vorlegen
  • Materialien und Geräte zusammenstellen und zur Baustelle transportieren
  • Baustelle einrichten, Gerüste und Arbeitsbühnen aufbauen, Böden und Einrichtungen etc. abdecken
  • Beschichtungen auf Untergründen entfernen, z. B. Abbeizen, Abbrennen, Abscheren
  • Altanstriche entfernen, Unebenheiten und Risse beseitigen
  • Putzuntergründe vorbereiten (z. B. Schleifen, Entrosten, Neutralisieren,  Imprägnieren, Tiefengrundieren) und ausbessern/ausgleichen (z. B. Kitten, Überziehen, Spachteln)
  • Farben mischen und Beschichtungen vorbereiten
  • Farben und Beschichtungen auf unterschiedliche Materialien auftragen, z. B. je nach Untergrund durch Beschneiden, Streichen, Rollen, Spritzen, Verputzen, Verkleben oder Lackieren
  • Beschichtungen zum Zweck der Wärmeisolierung anbringen
  • Oberflächen mit Zier- und Schmuckelementen gestalten, vorgefertigte Zierprofile anbringen
  • Oberflächen nachbearbeiten: z. B. Holzoberflächen versiegeln, wachsen, polieren oder ölen
  • Anschluss- und Dehnverfugungen herstellen
  • Klein- und Mittelbetriebe des Maler- und Anstreicher*innengewerbes
  • Betriebe des Baugewerbes und Baunebengewerbes
  • auf Fassadenrenovierung oder Denkmalpflege spezialisierte Einrichtungen (Bundesdenkmalamt) und Betriebe

Der Beruf Maler*in und Beschichtungstechniker*in - Funktionsbeschichtungen ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Restauration, historische Gebäude und Denkmäler (historische Maltechnik)
  • Putz, Stein-, Holz-,  Beton-, Metall- und Kunststoffflächen (Funktionsbeschichtungen)
  • Oberflächenversiegelung, Korrosionsschutz
  • Verzierungen und Schriften (Dekormalerei)
  • Projektmanagement

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Interviews

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