Pyrotechniker*in

Andere Bezeichnung(en):
Feuerwerker*in

Berufsbeschreibung

Pyrotechniker*innen sind für die Planung und Durchführung öffentlicher Feuerwerke zuständig, z. B. zu Neujahr oder im Rahmen von sportlichen oder kulturellen Großveranstaltungen. Sie führen aber auch pyrotechnischen Spezialeffekten wie z. B. Feuer, Explosionen oder Schießereien bei Bühnen- und Filmproduktionen durch. Bei all ihren Tätigkeiten beachten Pyrotechniker*innen die Sicherheitsvorschriften für den Umgang mit explosiven Materialien. Pyrotechniker*innen arbeiten in Spezialfirmen (Feuerwerkereien), bei Film- und Fernsehproduktionsgesellschaften, in Freizeitparks sowie in städtischen Kultureinrichtungen.

Pyrotechniker*innen planen und organisieren Großfeuerwerke für sportliche und kulturelle Großveranstaltungen, Stadtfeste, Neujahrsfeste und andere Ereignisse, aber auch pyrotechnische Spezialeffekte für Bühnen-, Fernseh- und Filmproduktionen. Teilweise nehmen sie auch Beleuchtungen von historischen Bauten wie Kirchen und Schlössern vor. Pyrotechnische Effekte in Film und Fernsehen sind z. B. Feuerfontänen, Feuerschriften, Explosionen von Autos, Sprengungen von Gebäuden, Schießereien und dergleichen. Bei dieser Arbeit sprechen sie sich eingehend mit Regisseur*innen, Bühnenbildner*innen, Kameraleuten, Stunt-Teams und Schauspieler*innen ab.

Pyrotechniker*innen planen jeden pyrotechnischen Einsatz einzeln und berücksichtigen dabei die Anforderungen und Wünsche ihrer Kund*innen sowie die örtlichen Gegebenheiten. Bei einer Besichtigung vor Ort bestimmen sie den Explosionsort bzw. den Abbrennplatz für Feuerwerke und den Umfang der erforderlichen Absperrungen und Sicherheitszonen. In der Regel kümmern sie sich auch um die Meldung bei Behörden und die Beantragung der notwendigen Genehmigungen.

In der Detailplanung wählen sie die pyrotechnischen Effekte aus und stellen einen Programmablauf zusammen. Im Fall von Feuerwerken erstellen sie einen detaillierten Abbrennplan, in dem Materialwahl, Platzierung der Feuerwerkskörper und die zeitliche Abfolge festgelegt werden. Meist werden diese Pläne mittels Computer berechnet, vor allem bei umfangreichen Großfeuerwerken oder Open Air Bühnenfeuerwerken, wenn z. B. bestimmte Effekte sekundengenau auf ein Musikstück oder eine Rede abgestimmt sein müssen.

Pyrotechniker*innen kümmern sich außerdem um die Beschaffung der pyrotechnischen Materialien, Produkte und Feuerwerkskörper und sorgen für deren sachgerechte Lagerung. Im Rahmen der Aufbauarbeiten transportieren sie die explosiven Materialien zum Abbrennplatz und stellen Abschussgeräte wie Mörser und Bombenkästen auf. Weiters verlegen sie Zündkabel und schließen Zündanlagen und Steuerpulte an. Schlussendlich werden die Abschussanlagen mit den explosiven Materialien gefüllt und zum vorgesehenen Zeitpunkt gezündet.

Pyrotechniker*innen hantieren mit den verschiedensten pyrotechnischen Materialien, Produkten und Feuerwerkskörpern, wie z. B. Raketen, Blitz-, Kugel- und Zylinderbomben, Feuervorhängen, Fontänen und Feuerschriften. Für Objektbeleuchtungen verwenden sie Neon- und Magnesiummischungen, bei Filmproduktionen verwenden sie brennbare Flüssigkeiten oder kleine Sprengladungen zum Erzeugen von Explosionseffekten.
Als Hilfsmittel setzen sie Abschussgeräte wie Mörser, Bombenkästen und Holzgestelle, Schaltpulte, Funkgeräte sowie Zündschnüre oder elektronische Zündanlagen und Zündkabel ein. Für den Auf- und Abbau benutzen sie Handwerkzeuge, Leitern und Gerüste und geeignete Transportmittel zum Transportieren der explosiven Stoffe.

Im Rahmen von kaufmännischen Tätigkeiten arbeiten Pyrotechniker*innen mit Computer, Laptops, betrieblichen Softwareprogrammen sowie mit Drucker,  Scanner und Kopiergeräten. Sie lesen und verwenden gesetzliche Unterlagen, Verordnungen und Sicherheitsvorschriften und führen Betriebsbücher und Kund*innenkarteien.

Pyrotechniker*innen arbeiten je nach Auftrag an wechselnden Orten im Freien, in Hallen, auf Theater- und Musikbühnen, in Film- und Fernsehstudios sowie in Freizeit- und Vergnügungsparks. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen und verschiedenen Fachkräften, siehe z. B. Eventmanager*in, Lichttechniker*in, Tontechniker*in, Kameramann / Kamerafrau, Regisseur*in, Schauspieler*in.

Pyrotechniker*innen stehen in engem Kontakt zu ihren Auftraggeber*innen und zu den jeweiligen Behörden, die die Bewilligung für ein Feuerwerk erteilen müssen.

  • Kund*innen beraten und informieren, pyrotechnische Einsätze besprechen
  • pyrotechnische Spezialeffekte für Film- und Fernsehproduktionen mit Regisseur*innen, Kameraleuten, Stunt-Teams und Schauspieler*innen absprechen
  • Art und Umfang des pyrotechnischen Einsatzes (z. B. Feuerwerk, Explosion, Sprengung) festlegen
  • Ortsbesichtigungen durchführen, Absperrungen und Sicherheitszonen festlegen
  • Explosions- oder Sprengstelle bzw. Abbrennplatz für Feuerwerke bestimmen
  • Feuerwerke und pyrotechnische Effekte im Detail planen und dramaturgisch zusammenstellen
  • detaillierten Programmablauf und Abbrennplan erstellen
  • Behörden informieren, Genehmigungen einholen
  • pyrotechnische Materialien und Produkte besorgen
  • explosive Materialien sicher zum Veranstaltungs- oder Drehort transportieren
  • Abschussgeräte aufbauen, Zündkabel verlegen, Zündanlagen und Steuergeräte anschließen und programmieren
  • Neujahrsfeuerwerke, Großfeuerwerke, Höhenfeuerwerke etc. durchführen
  • pyrotechnische Effekte wie Schießereien, Autoexplosionen, Gebäudesprengungen etc. durchführen
  • Sicherheitsvorschriften einhalten, Brandschutzbestimmungen beachten
  • sachgerechten Abbau und Abtransport organisieren und koordinieren
  • Betriebsbücher, Kund*innenkarteien, Protokolle führen
  • Spezialfirmen (Feuerwerkereien)
  • Film- und Fernsehproduktionsgesellschaften
  • Freizeitparks
  • städtische Kultur- und Unterhaltungseinrichtungen
  • als selbstständige*r Pyrotechniker*in

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Pyromanie Pyrometrie Pyropapier