Maskenbildner*in (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 Jahre

English: Make-up artist

Berufsbeschreibung

Ob Theater-, Musical- oder Opernproduktion, Fernsehkrimi, Science-Fiction-Blockbuster, Kindertheater oder Werbespot - überall wo Darsteller*innen in Rollen schlüpfen, sind auch Maskenbildner*innen tätig, die ihren Figuren das nötige Aussehen verleihen. Sie sind Spezialist*innen für Stil und Aussehen von Gesichtern, Frisuren und auch anderen Körperteilen und wissen, wie sie welche Materialien anwenden, um die gewünschten Effekte zu erzeugen. Ihre Tätigkeiten reichen vom allgemeinen Schminken der Darsteller*innen bis hin zur Entwicklung und Anfertigung komplexer Masken und Körperveränderungen.

Für ihre Arbeit verwenden Maskenbildner*innen verschiedenste Schminkfarben, Haarteile (Perücken, Glatzen etc.) und künstliche Körperteile (Prosthetics), die sie oft selbst herstellen. Sie arbeiten zusammen mit dem Produktionsteam und verbringen viel Zeit mit den Darsteller*innen, die sie ausstatten. Dafür benötigen sie viel handwerkliches Geschick, umfangreiches Wissen über Materialien und  Anatomie sowie Kreativität.

Maskenbildner*innen kreieren das Aussehen von Figuren in Theater-, Bühnen-, Foto-, Film-, Werbe- und Fernsehproduktionen. Sie gestalten und verändern die Darsteller*innen so, dass sie ihre Rollen bestmöglich darstellen können. Die Tätigkeiten von Maskenbildner*innen können sehr unterschiedlich sein und reichen vom Schminken bis zur Veränderung von Gesichtsform, Frisur oder ganzen Körperteilen. So können sie z. B. eine Person jünger oder älter aussehen lassen, Aktionsverletzungen (z. B. Schnittwunden) hinzufügen oder sie überhaupt in ein fantastisches Wesen verwandeln.

Am Beginn der Produktion erhalten sie von dem/der Regisseur*in alle nötigen Informationen für die Rolle, der sie eine Maske verleihen sollen, und informieren sich über die Produktionsbedingungen (Licht/Schatten, Nähe/Distanz, Umwelteinwirkungen, Produktionsort). Bevor sie ein Maskenkonzept erstellen und es mit ihren Auftraggeber*innen und den Kostümbildner*innen abstimmen,  recherchieren sie zu Stilen und Kennzeichen bestimmter Zeiten (z. B. Historische Stücke) bzw. entwerfen Stilkonzepte für Fantasiewesen (z. B. Fantasie- oder Science-Fiction-Serie) nach eigenen Ideen. Bei Bedarf stellen sie vor Produktionsbeginn Masken (Prosthetics) von Gesichts- oder Körperteilen, Haarteile (Perücken, Bärte, Frisurteile, etc.), Glatzen, Aktionsverletzungen (z. B. Schusswunden), etc. her, lassen sie von Spezialist*innen anfertigen oder besorgen sie in einem  Fundus. Während der Vorbereitung haben sie bereits Kontakt mit den Darsteller*innen, um die Passform der Maskenteile (z. B. Nase, Kinn, etc.), sowie Form und Farbe von Haut, Haaren und Körperteilen zu bestimmen. Das ist besonders bei aufwändigen Masken wichtig, um Maß und Abdrücke zu nehmen, die Hautverträglichkeit und Tragemöglichkeit zu überprüfen, oder Haare zu bearbeiten (z. B. Schneidern, Färben, etc.). Für die Produktionsvorbereitung erarbeiten sie Masken- und Schminkpläne und bereiten die notwendigen Arbeitsmaterialien und -geräte vor.

Vor jeder Aufführung bzw. während der Produktion (bei Filmaufnahmen) setzen Maskenbildner*innen die letzten Schritte des Maskenbilds an den Darsteller*innen in oft stundenlangen Sitzungen um: sie setzen die Maskenteile (Glatzen, Prosthetics, Haarteile, etc.) an, kämmen, legen Haare und finalisieren die Schminke. Maskenbildner*innen sind auch während und nach der Vorstellung bzw. Dreharbeiten anwesend, um die Maske laufend zu erneuern oder nachzubessern bzw. um sie wieder abzunehmen. Nach Abschluss der Produktion reinigen sie die Maskenteile, führen gegebenenfalls Ausbesserungen und Reparaturen durch und bringen sie in ihre Lager bzw. zurück in den  Fundus.

Maskenbildner*innen benötigen für ihre Tätigkeit viel handwerkliches Geschick, eine genaue Kenntnis der Produktionsabläufe sowie der Materialien (Farben, Puder, Silikone / Kunststoffe, Haarteile, etc.), die sie verwenden, und müssen kontaktfreudig sein, da sie viel im Team und eng mit den Darsteller*innen zusammenarbeiten, deren Maske sie gestalten. Viel Kreativität, Genauigkeit und Ausdauer benötigen sie für die Herstellung der Maskenteile, Glatzen oder Haarteile. Für das Konzept und für die Herstellung der Masken (z. B. Prosthetics) oder Haarteile benötigen Maskenbildner*innen Kenntnisse über  Anatomie, Haar- und Hauttypen und -verträglichkeiten.

Maskenbildner*innen arbeiten mit den unterschiedlichsten Materialien für Schminke und Haare. Dabei arbeiten sie mit Make-Up-Cremes, Puder, Abdeckstiften, Lippenstiften, Wimperntusche, Kajal usw. verschiedener Farben und für verschiedene Hauttypen. Außerdem hantieren sie mit Kämmen, Bürsten und Scheren, Pinseln, Spachteln, Schwämmen, Watte, Kleber, Haarfärbemitteln, Rasiermessern, Pinzetten, Haarteilen und Haarprodukten (Perücken, Bärte, Wimpern etc.), Airbrush-Geräten und -Farben sowie Lacken, Filmblut etc.

Für die Herstellung von Haarteilen hantieren sie mit echtem oder künstlichem Haar, Arbeitsköpfen etc.
Masken von Gesichts- und Körperteilen (z. B. Prosthetics, Glatzen) stellen sie mit Latex, Silikon, Kaltschaum, Gummimilch, Gelatine etc. her.

Entwürfe, Konzepte, Zeit-, Kosten- und Schminkpläne für die Maske erstellen Maskenbildner*innen mit Zeichenmaterial per Hand oder benützen spezielle Computerprogramme ( CAD (= Computer Aided Design)). Für die  Recherche von Kennzeichen und Stilen bestimmter Zeiten  recherchieren sie im Internet und in Archiven, Bibliotheken und Museen.

Maskenbildner*innen arbeiten in den Maskenräumen von Theater-/Opern- und Operettenhäusern sowie Musicalbühnen, Fernsehanstalten oder Fotostudios in Studios, in Umkleidekabinen, hinter der Bühne usw. zusammen mit anderen Produktionsmitgliedern vor allem Regisseur*innen, Kostümbildner*innen und Bühnenbildner*innen sowie Lichttechniker*innen und Kameramänner bzw. Kamerafrauen (siehe Kameramann / Kamerafrau). Außerdem haben sie engen Kontakt zu den Darsteller*innen (z. B. Schauspieler*in, Fotomodell (m./w./d.)).

Bei mobilen Produktionen haben sie meist nur einen eingeschränkten Arbeitsplatz zur Verfügung z. B. Dreharbeiten im abgelegenen Außenbereich und müssen die Arbeitsschritte entsprechend anpassen.

Die Arbeitszeiten von Maskenbildner*innen können, je nach Tätigkeitsbereich, sehr unterschiedlich sein. So müssen sie z. B. beim Theater vor allem am Abend arbeiten. Besonders bei Filmproduktionen arbeiten Maskenbildner*innen meistens mehrere Wochen am Stück mit, bevor sie wieder freie Zeit haben.

  • mit Regisseur*innen Maskenkonzept und Produktionsbedingungen besprechen
  • gegebenenfalls Kennzeichen und Stile bestimmter Zeiten  recherchieren bzw. Ideen für Fantasiegestalten entwickeln
  • Entwürfe-, Skizzen und Konzepte für die Maske erstellen und mit Kostümbildner*innen und Auftraggeber*innen besprechen
  • gegebenenfalls Materialien und Arbeitsmittel bestellen
  • Haut-, Haar-, Farbtypen sowie Maße und Formen von Gesicht, Frisur oder Körperteilen von Darsteller*innen bestimmen z. B. durch Abdruck
  • starre und flexible Masken oder Maskenteile nach Konzepten bzw. Vorgaben der Auftraggeber*innen und der Produktion herstellen
  • Haarteile, Perücken, Körperbehaarung, Glatzen, etc. aus Haar und anderen Materialien anfertigen
  • Produktionspläne mit Material- und Zeitlisten erstellen
  • Maskenteile anbringen und Darsteller*innen entsprechend dem Maskenkonzept schminken
  • Haarteile, Glatzen anbringen oder Haare der Darsteller*innen entsprechend dem Konzept stylen
  • während der Vorstellung bzw. Dreharbeiten die Maske der Darsteller*innen auffrischen oder verändern
  • Darsteller*innen nach Ende des Arbeitstages abschminken
  • Masken- und Haarteile entfernen, reinigen, ausbessern und lagern bzw. gegebenenfalls in den  Fundus zurückbringen
  • Geräte und Arbeitsmittel warten und reinigen, Inventurlisten führen
  • Kostenpläne, Kalkulationen, Abrechnungen und Dokumentation erstellen

Beschäftigung finden Maskenbildner*innen unter anderem bei

  • Theater, Opern, Operetten und Musicalbühnen und -produktionen
  • Fernsehsender
  • Filmproduktionen
  • Werbeproduktionen
  • Fotostudios

Der Beruf Maskenbildner*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Entwicklung neuer Techniken
  • Spezielle Bereiche (z. B. SFX) und Genres (z. B. Horror)
  • Historische Maskenbilder
  • Spezialanfertigungen von Maskenbildern
  • Handel, Vertrieb, Verleih von Materialien und Zubehör für Maskenbildner*innen
  • Workshops und Seminare zur Herstellung von Maskenbildern

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Dermatologie Visagistik

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