Kriminologinnen und Kriminologen erforschen Ursachen und Erscheinungsformen von Kriminalität, wie z. B. Diebstahl, Raub- und Gewaltverbrechen, aber auch Versicherungsbetrug und andere Wirtschaftsverbrechen. Sie untersuchen und studieren Kriminalfälle und versuchen daraus psychologische/soziologische Muster von kriminellem Verhalten zu gewinnen. Sie studieren TäterInnen-Biografien und analysieren vor allem die Wechselwirkungen zwischen individuellen Persönlichkeitsmerkmalen, familiären Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Einflüssen.
Bei laufenden bzw. ungeklärten Kriminalfällen arbeiten sie als 'Profiler', d. h. sie erstellen TäterInnenprofile, das sind psychologische bzw. psychopathische Persönlichkeitsprofile und helfen somit den Kriminal- und ExekutivbeamtInnen, die Gruppe der möglichen Tatverdächtigen einzugrenzen bzw. nach diesen gezielt zu suchen.
Außerdem entwickeln sie Konzepte und Maßnahmen zur Prävention von Verbrechen, wie z. B. Aufklärungsarbeit in Schulen, Jugendzentren usw. Auf Grundlage ihrer Ergebnisse beraten sie z. B. SpezialistInnen der Gesetzgebung, der Strafverfolgung und des Strafvollzugs.
Im Bereich Forschung und Lehre arbeiten sie an psychologischen oder rechtswissenschaftlichen Instituten an Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen. Hier befassen sie sich mit der systematischen Aufarbeitung und Dokumentation kriminologischer Literatur, Fallstudien und Forschungsberichten. Sie erstellen Studien und führen Forschungsprojekte durch, nehmen an Fachtagungen und Kongressen teil und publizieren ihre Forschungsergebnisse in Fachzeitschriften.