Korb- und Möbelflechter*in

Berufsbeschreibung

Korb- und Möbelflechter*innen stellen verschiedene Flechtwaren aus Weiden- und Haselruten, Bambus, Palm- und Peddigrohr usw. her. Ihre wichtigsten Erzeugnisse sind Körbe in den unterschiedlichsten Ausführungen, Korbwaren für diverse Anwendungen in Landwirtschaft und Gärtnerei sowie Matten und Gartenmöbel. Sie hantieren mit Werkzeugen, speziellen Scheren usw. und arbeiten an Spalt- und Hobelmaschinen. Weiters sind sie für die Wartung und Reparatur ihrer Erzeugnisse zuständig und arbeiten auch im Verkauf mit. Sie arbeiten vorwiegend in gewerblichen Werkstätten im Team mit Berufskolleg*innen und verschiedenen Fach- und Hilfskräften und haben Kontakt zu Kund*innen und Lieferant*innen.

Der Beruf Korb- und Möbelflechter*in konnte bis 31. Dezember 2007 als Lehrberuf erlernt werden. Seitdem ist dieser Lehrberuf ausgelaufen.

Korb- und Möbelflechter*innen stellen verschiedene Flechtwaren wie z. B. Körbe in unterschiedlichsten Ausführungen (z. B. Wäsche- und Einkaufskörbe), Korbwaren für Transportarbeiten in der Landwirtschaft (z. B. Futter-, Früchte-, Heu-, Erntekörbe) und für Gewerbebetriebe (z. B. Bäckerkörbe, Obst- und Gemüsekörbe) sowie Matten, Tabletts, Korbmöbel (Sessel, Tische, Lampenschirme) und andere Einrichtungs- und Ziergegenstände her. Sie verarbeiten Flechtmaterialien wie Weiden- und Haselruten, Palmrohr und  Rattan, Peddigrohr (Peddig bzw.  Rattan ist das Innere des Palmrohres), Bambus, Palmblätter, Seegras und Stroh.

Korb- und Möbelflechter*innen führen zur Herstellung von Flechtarbeiten vorerst verschiedene Zurichtarbeiten am Material durch: Sie glätten die Flechtpflanzen und spalten sie von Hand mit einem Handspalter oder mit einer Spaltmaschine. Ruten und Rohre hobeln sie ebenfalls von Hand oder maschinell zu Schienen und Spänen zu. Sie bleichen und färben die Werkstoffe und weichen das Flechtmaterial in Wasser ein, um es biegsam zu machen.

Beim Herstellen von Körben legen sie zuerst das Bodengerüst an. Dabei verwenden sie Schablonen, Hilfsgerüste und Formen. Dann biegen sie das Material des Bodengeflechtes zu "Rumpfstaken" auf oder stecken Schienen als Staken in das Bodengeflecht ein. Dann flechten sie den Übergang von Boden zu Rumpf, wobei sie verschiedene Techniken, wie das Einflechten unterschiedlich breiter oder farbiger Materialien, anwenden. Abschließend schneiden sie herausragende Schienen mit einer Spezialschere ab und bringen Deckel, Griffe und Henkel am Korb an. Sie lackieren die fertigen Werkstücke und bringen Imprägniermittel zum Schutz des Flechtmaterials an. Weitere Aufgabenbereiche von Korb- und Möbelflechter*innen sind das Durchführen von Wartungs- und Reparaturarbeiten sowie das Mitwirken im Handel und Verkauf der Produkte.

Korb- und Möbelflechter*innen verarbeiten Materialien wie Flechtpflanzen, Weiden- und Haselruten, Bambus, Palmrohre usw. sowie Palmblätter, Seegras und Stroh. Sie hantieren mit Werkzeugen (z. B. Hobel, Handspalter, Maßbänder, Zirkel, Bleistift), speziellen Korbmacherscheren und arbeiten mit Bandsägen, Spalt- und Hobelmaschinen, Schleifmaschinen und dergleichen. Als Vorlage zur Herstellung der Korb- und Flechtwaren verwenden sie Schablonen, Hilfsgerüste, Formen, Modellzeichnungen und Skizzen. Zum Oberflächenschutz der Produkte setzen sie Leime, Lacke, Lösungs- und Imprägniermittel ein. Weiters führen sie Material-, Lager- und Stücklisten sowie Betriebsbücher.

Korb- und Möbelflechter*innen arbeiten vor allem in den Werkstätten von gewerblichen Klein- und Mittelbetrieben. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen und verschiedenen Fach- und Hilfskräften und haben Kontakt mit Kund*innen und Lieferant*innen.

  • verschiedene Zurichtarbeiten an Flechtmaterialien durchführen: Flechtpflanzen glätten und spalten, Ruten und Rohre mit Handhobeln oder Hobelmaschinen hobeln, Werkstoffe bleichen und färben, Flechtmaterialien einweichen
  • Bodengerüste bei Korbflechtarbeiten anlegen
  • Bodengeflechte zu "Rumpfstaken" aufbiegen
  • Schienen als Staken für das Rumpfgeflecht einstecken
  • Übergang von Boden zum Rumpf flechten ("einkimmen")
  • farbige und andere Materialien einflechten
  • herausragende Schienen mit Spezialscheren abschneiden
  • Deckel, Griffe, Henkeln usw. anbringen
  • Werkstücke reinigen, lackieren, imprägnieren
  • Werkstücke aufstellen und präsentieren, Kund*innen beraten, im Verkauf mitwirken
  • Lagerlisten, Material- und Stücklisten, Betriebsbücher, Kund*innenkarteien führen
  • Klein- und Mittelbetriebe des Korb- und Möbelflechtgewerbes

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Einkimmen Patina Rattan Rumpfstaken

Berufsinfo-Videos

* Bayerischer Rundfunk: Ich mach's! Flechtwerkgestalter*in

* Deutsches Video: Beachte, dass in Österreich die Ausbildung anders geregelt ist!