Konzeptkünstler*in

Berufsbeschreibung

Konzeptkunst ist eine moderne, interdisziplinäre Kunstrichtung, in der visuelle, plastische und auditive  Medien und Methoden zum Einsatz kommen, aber auch Kunst-, Literatur- und Kulturwissenschaftliche Theorien. Aufgrund der komplexen Zusammensetzung und theoretischen Voraussetzungen gilt Konzeptkunst als intellektuell besonders anspruchsvoll. Es verlangt von Betrachter*innen eine intensive Auseinandersetzung, mitunter auch Lesearbeit, um das Kunstwerk und was der*die Künstler*in damit ausdrücken will, zu verstehen.

Konzeptkünstler*innen arbeiten zumeist als freie Künstler*innen auf selbstständiger Basis. Als solche arbeiten sie in Kooperationen mit anderen Künstler*innen zusammen und haben Kontakt und Austausch mit Galerien, Museen und Kunstforen.

Konzeptkünstler*innen, die in der Regel eine akademische Ausbildung in einem künstlerischen und/oder geisteswissenschaftlichen Fach haben, entwickeln Konzepte und Ideen, in denen sie sich z. B. mit gesellschaftlichen Themen, Ereignisse oder Probleme kritisch auseinandersetzen und dies in Form von Skizzen, Texten, Plakaten, Bildern, Videos und dergleichen künstlerisch zum Ausdruck bringen.

Die handwerkliche Umsetzung und Ausführung des Kunstwerks ist in der Konzeptkunst von zweitrangiger Bedeutung. Oft wird diese gar nicht von dem/der Künstler*in selbst durchgeführt, sondern in Auftrag geben. Stattdessen stehen Konzept und Idee im Vordergrund der künstlerischen Arbeit. An Stelle von Gemälden oder Skulpturen kreieren Konzeptkünstler*innen zumeist Skizzen, Texte, Fotos, Plakate, Videos oder Installationen. Mit diesen wollen die Künstler*innen provozieren, irritieren und die Betrachter*innen zum Nachdenken bringen. Gewohnte Einstellungen, Vorurteile oder Meinungen werden hinterfragt, neue Kontexte, Bedeutungen und Assoziationen werden angeboten. So machen Werke der Konzeptkunst z. B. auf Rassismus, Sexismus, Fremdenfeindlichkeit und andere gesellschaftliche Probleme aufmerksam.

Auf kunstgeschichtlicher und kunstheoretischer Ebene sind Konzeptkünstler*innen in der Lage, ihre Arbeit zu reflektieren, in Wort und Schrift zu kommentieren, und in den gegenwärtigen  Kontext einzuordnen.
Neben ihrer künstlerischen Arbeit betreiben sie intensive Kontaktpflege mit Galerien, Museen, Kunstsammler*innen und Förderstellen, d. h. mit Kund*innen und Auftraggeber*innen. Sie verfassen Kataloge, Broschüren und begleiten den Aufbau ihrer Kunstwerke im Rahmen von Ausstellungen und Kunstmessen.

Konzeptkünstler*innen arbeiten mit Materialien wie z. B. Papier, in allen Größen und Stärken, weiters mit Metall, Holz, Stein und gebrauchten/gefundenen Objekten (found objects). Sie verwenden Schreibgeräte und Stifte, Farben, aber auch Fäden, Textilien und anders Zubehör. Weiters arbeiten sie mit Computer und diversen Bildbearbeitungsprogrammen.

Konzeptkünstler*innen arbeiten vorwiegend in ihren Studios und Ateliers. Weiters halten sie sich in den Ausstellungsräumen von Galerien, Museen und Kunstmessen auf. Sie arbeiten vielfach eigenständig, aber auch im Team mit anderen Kunstschaffenden und haben Kontakt zu Auftraggeber*innen, Galerist*innen, Mitarbeiter*innen von Museen, zu Fördergeber*innen und zu Besucher*innen und Kund*innen.

  • künstlerische und gesellschaftskritische Ideen mit Projekte der Konzeptkunst ausdrücken
  • Konzepte und Ideen entwickeln und ausarbeiten
  • Skizzen, Texte, Poster, Plakate, Gemälde oder Installationen anfertigen
  • Texte, Analysen und Kommentare schreiben
  • Medien wie Computer, Fotografie, Video oder  Performance einsetzen
  • Kunstwerke in Galerien, Museen oder Kunstmessen aufstellen
  • Kontakt zu Galerien und Museen aufbauen und pflegen
  • Kontakte zur Kunstszene, zu Sammlungen und Förderstellen pflegen
  • an Ausstellungen und Kunstmessen teilnehmen
  • Fachliteratur zu Gegenwartskunst und Kunsttheorie lesen
  • künstlerische Projektdokumentation führen
  • als freischaffende Künstler*in (selbstständig/freiberuflich)
  • Galerien und Museen

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Antiquität Ästhetik found object kuratieren