Innenarchitekt*in

Berufsbeschreibung

Innenarchitekt*innen planen und gestalten Räume für die private und öffentliche Nutzung. Dabei versuchen sie ihre kreativen Ideen mit den Wünschen der Kundinnen und Kunden in Einklang zu bringen. Sie zeichnen (meist mit Hilfe von Computerprogrammen) Skizzen der Räume mit den geplanten Einrichtungsgegenständen. Bei ihrer Arbeit berücksichtigen sie unter anderem die vorgegebenen Gebäudestrukturen, die geplanten Funktionen der Räume, die Raummaße, Materialien, Farben oder Beleuchtung. Als Bauleiter*innen für den Innenausbau organisieren, koordinieren und überwachen sie die Ausführung der Arbeiten von Handwerker*innen und anderen Fach- und Hilfskräften.

Innenarchitekt*innen arbeiten unter anderem in Architekturbüros, für Einrichtungs- und Möbelhäuser, aber auch für Produktionsunternehmen im Team mit Fachkräften der Planung und Entwicklung, des Verkaufs oder der Herstellung von Möbeln, Einrichtungen und  Accessoires.

"Man braucht räumliches Vorstellungsvermögen und auch eine Liebe zum Zeichnen und zum Entwickeln von Formen und Farben, ein Gefühl für Materialien."
Mag.a Xenia Bartholomie, Innenarchitektin, in einem Interview aus: AMS your job, 2003.

Am Anfang der Arbeit von Innenarchitekt*innen steht die Beratung und die Absprache mit den Kundinnen/Kunden bzw. Auftraggeber*innen, die ihre Wünsche und Anforderungen darstellen. Dabei werden sie von den Innenarchitekt*innen über Gestaltungsmöglichkeiten, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit beraten. Häufig arbeiten diese schon im Planungsstadium eines Gebäudes (Objekts) mit den Architekt*innen zusammen und entwickeln gemeinsame Konzepte, die mitunter die komplette technische und wirtschaftliche Ausführung des Innenausbaus beinhalten, vom passenden Bodenbelag bis hin zur Beleuchtung.

Sie fertigen Detailzeichnungen der Einrichtungsgegenstände an (mittels PC und einschlägiger Planungssoftware), holen Angebote von Lieferfirmen und Handwerksbetrieben ein, prüfen Kostenvoranschläge, vergeben Aufträge, koordinieren alle Arbeiten und sorgen für die Einhaltung der Termine und die fristgerechte Fertigstellung. Nach Abschluss der Bauarbeiten veranlassen sie die Prüfung durch die Baubehörde (Bauabnahme), sie ermitteln die tatsächlich angefallenen Kosten, prüfen Rechnungen und kümmern sich um die Beseitigung von festgestellten Mängeln.

Weiters wirken Innenarchitekt*innen bei Kataloggestaltungen, bei Marketingmaßnahmen und bei Präsentationen von Firmen im Bereich der Innenausstattung mit.

Innenarchitekt*innen zeichnen Pläne am Computer, dazu kommen spezielle Software-Programme zum Einsatz. Bei Gesprächen mit Kundinnen und Kunden haben sie Maßstab, Kataloge von Einrichtungsfirmen, Farbmuster für Wände, Tapeten, Teppiche, Möbelstücke usw. mit. Sie führen Betriebsbücher, Kundenkarteien, Dokumentationen, Mustermappen usw.

In der Kommunikation mit Kundinnen und Kunden, Auftraggeber*innen oder Behörden verwenden sie Telefone und Mobiltelefone, mitunter auch Internet- und Videotelefonie und Messengerdienste. Außerdem verwenden und bedienen sie alle herkömmlichen Bürogeräte (Drucker, Kopierer, Telefonanlagen usw.).

Durch die Möglichkeiten von  Virtual Reality (VR) und  Augmented Reality (AR) wird es auch in der Innenarchitektur immer leichter Gestaltungsvorschläge zu simulieren und den Kundinnen und Kunden anschaulich virtuell zu präsentieren. Dazu müssen Innenarchitekt*innen immer öfter auch den Umgang mit solchen Anwendungen lernen und beherrschen.

Innenarchitekt*innen sind entweder als Selbstständige tätig oder in Innenarchitektur-, Architekturbüros oder Planungsbüros angestellt. Sie arbeiten unter anderem auch in Einrichtungs- und Möbelhäusern oder in Konstruktions- und Designabteilungen der Industrie. Dabei arbeiten sie eng mit ihren Kundinnen/Kunden und Auftraggeber*innen, mit Architekt*innen, Bautechniker*innen, Handwerker*innen (z. B. Maler*in und Beschichtungstechniker*in (Lehrberuf), Tischlerei (Lehrberuf)) und anderen Fachkräften zusammen. Beim Einreichen von Plänen und bei der Bauabnahme haben sie auch Kontakt mit Mitarbeiter*innen der Baubehörden.

In diesem Beruf ist Arbeiten unter Zeitdruck (d. h. unregelmäßige Arbeitszeiten, Überstunden) keine Seltenheit, z. B. wenn Gespräche und Präsentationen mit Auftraggeber*innen vorbereitet oder Fertigstellungstermine unbedingt eingehalten werden müssen.

  • Beratungsgespräche mit Kundinnen/Kunden und Auftraggeber*innen führen: Aufgabenstellung klären, Planungsgrundlagen und finanziellen Rahmen ermitteln
  • Gestaltungsvorschlägen nach Maßgabe der finanziellen Rahmenbedingungen erarbeiten
  • Skizzen, Pläne, Kostenvoranschläge erstellen (z. B. mit Details der Farb-, Licht- und Materialgestaltung)
  • Wohnungen, Geschäftslokale, Hotels, Museen, Bibliotheken, Schulen, Konzerthallen etc. gestalten
  • Ausschreibungsverfahren durchführen; bei der Auftragsvergabe an einzelne Firmen mitwirken
  • als Bauleiter*innen die Bauarbeiten überwachen und koordinieren; dabei auf die Übereinstimmung von Baugenehmigung und Ausführungsplänen achten
  • nach Abschluss der Bauarbeiten: die Bauabnahme, Kostenermittlung, Rechnungsprüfung und Projektdokumentation durchführen; Mängel feststellen und beseitigen lassen
  • bei Werbemaßnahmen, Präsentationen und Kataloggestaltungen für Fachzeitschriften mitwirken
  • Büros für Innenarchitektur und Gebäudeplanung
  • Architekturbüros
  • Bauunternehmen
  • Betriebe der Möbelherstellung
  • Möbel- und Einrichtungshäuser
  • Konstruktions- und Designabteilungen von Industrie- und Gewerbebetrieben

Der Beruf Innenarchitekt*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Immobilienbereiche wie z. B. öffentliche Bauten, Büro- oder Gewerbeobjekte
  • Einfamilienhäuser, Villen, Luxusobjekte, Eigentums- und Mietwohnungen

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 BIM Interieur