Hochbauspezialist*in - Neubau (Lehrberuf) - Lehrzeit: 4 Jahre

English: Building Construction Specialist Specialising in New Buildings

Berufsbeschreibung

Die Ausbildung im Lehrberuf Hochbauspezialist*in mit Schwerpunkt Neubau ist seit 1. Jänner 2020 möglich.

Hochbauspezialistinnen und -spezialisten im Schwerpunkt Neubau errichten Bauwerke und Bauwerksteile wie z. B. Wohn- und Bürogebäude, Neubausiedlungen und Industriebauten. Sie verarbeiten Natursteine, gebrannte Ziegel,  Beton, Leichtbeton und andere Formsteine. Dabei planen sie die erforderlichen Arbeiten, richten die Baustellen ein und sichern sie ab, bauen Mauern und Wände auf, stellen Estriche und Treppen her und Leichtbauwände auf und führen Trockenbauarbeiten durch. Außerdem sind sie für Dämmarbeiten (Wärme-, Schall- und Brandschutz) und für das Verputzen von Wänden und Fassaden zuständig.

Hochbauspezialistinnen und -spezialisten arbeiten in kleinen und mittleren Betrieben des Baugewerbes und für große Bauunternehmen. Sie arbeiten auf Baustellen unterschiedlicher Größe im Team mit Berufskolleg*innen, mit Vorarbeiter*innen und Polier*innen, mit Bautechniker*innen und Baumeister*innen und mit Fach- und Hilfskräften aus den unterschiedlichsten Bereichen des Bauwesens.

Zum Hochbau zählen übererdige Bauwerke wie Wohn- und Bürogebäude, Reihenhäuser, Gewerbe- und Industriegebäude, öffentliche Gebäude und Anlagen und dergleichen. Hochbauspezialistinnen und -spezialisten im Schwerpunkt Neubau sind auf die Errichtung von Neubauten in diesem Baubereich spezialisiert. Nach technischen Plänen und Zeichnungen verarbeiten sie Baumaterialien wie Ziegel,  Beton, Fertigteilplatten und Fertigbauteile, Holz oder Natursteine.

Auf den Baustellen führen die Hochbauspezialistinnen und -spezialisten gemeinsam mit Vermessungstechniker*innen (auch Vermessungstechniker*in (Lehrberuf)) und Bautechniker*innen Vermessungsarbeiten durch. Sie sichern die Baustelle ab und bereiten den Baugrund vor. Sie heben Baugruben und  Künetten aus und bauen Gerüste auf und sichern die Baustelle ab. Ist die Baustelle entsprechend vorbereitet erstellen sie nach technischen Vorgaben und Bauplänen Fundamente, bauen Mauern und Wände auf, stellen Estriche und Treppen her und führen Trockenbauarbeiten durch. Darüber hinaus sind sie für die Montage von Dämmstoffen für den Wärme-, Schall- und Brandschutz und für das Verputzen von Wänden und Fassaden zuständig.

Bei der Errichtung eines Neubaus (z. B. Einfamilienhaus, Reihenhaus, Bürogebäude) wird zuerst ein Fundament ausgehoben und betoniert. Darauf bauen die Hochbauspezialist*innen für Neubau Kellermauern aus  Beton oder  Stahlbeton auf und isolieren diese im Team mit Bauwerksabdichtungstechniker*innen (siehe Bauwerksabdichtungstechnik (Lehrberuf)) mit Schutzanstrichen und Dämmstoffen gegen Feuchtigkeit. Zum Bau von Decken aus Fertigteilen oder  Beton stellen sie abstützende Deckenkonstruktionen auf. Dann verlegen sie Deckenträger die Deckensteine und Bewehrungen abstützen und gießen darüber eine Betonschicht. Anschließend errichten sie die Geschossmauern (das sind die tragenden Wände einer Etage) sowie Zwischenwände (die meist aus Platten oder leichteren Materialien bestehen). Außerdem verlegen sie Estriche für den Fußboden, setzen Fenster- und Türstöcke ein und bauen Stiegenhäuser und Treppen auf. Den Bauplänen entsprechend beachten sie Aussparungen für Gas-, Wasser- und Stromleitungen.

Bei ihrer Arbeit verwenden Hochbauspezialist*innen Materialien wie Ziegel,  Beton,  Stahlbeton, Fertigteile, Holz und Natursteine. Beim Aufstellen von Mauern aus Ziegeln richten sie die Mauersteine mit Schnur, Lot und Wasserwaage und digitalen Messgeräten aus und verbinden sie mit einer Mörtelschicht (ein Gemisch aus Sand, Wasser, Zement oder Kalk).

Hochbauspezialist*innen für Neubau führen technische Dokumentationen und warten und reinigen am Ende des Arbeitstages die Arbeitsmaschinen, Werkzeuge und Geräte, mit denen sie arbeiten.

Hochbauspezialistinnen und -spezialisten im Schwerpunkt Neubau arbeiten mit verschiedenen Baumaterialien wie z. B.  Beton, Ziegeln, Platten, Holz und Stahl, Dämmstoffen,  Schalungen, Fertigbauteilen. Sie verwenden unterschiedlichste Werkzeuge, Maschinen und Hilfsmittel wie z. B. Mörtel, Zement, Spachtel, Wasserwaage, Lot, Richtschnüre, Richt- und Abziehlatten, Schaufeln, Maurerkelle, Maurerhammer, Gummihammer und Gerüste, Aufzüge, Mischmaschine, Betonpumpen, Trennscheiben und arbeiten zum Teil auch mit Betonmischwagen ( Fahrmischer), Baggern, Kränen und Abrissmaschinen.

Sie lesen und verwenden Baupläne, technische Zeichnungen und andere technische Unterlagen und kommunizieren über Funkgeräte und Mobiltelefone (besonders auf großen Baustellen).

Für die Steuerung von Baumaschinen und -geräten, für Vermessungs- und Kontrollarbeiten sowie zur Baudokumentation werden zunehmend digitale Tools und Messgeräte sowie spezielle Handhelds mit entsprechender  Software eingesetzt (insb. elektronisches Datenmanagement, EDM), die Hochbauspezialistinnen und -spezialisten bedienen müssen.

Abhängig von der jeweiligen Tätigkeit tragen sie Schutzbekleidung, Helme und Sicherheitsschuhe und bei bestimmten Arbeiten Schutzbrillen.

Hochbauspezialistinnen und -spezialisten arbeiten für Klein- und Mittelbetriebe des Baugewerbes und für Betriebe der Bauindustrie. Sie werden bei kleineren Bauten ebenso eingesetzt wie auf Großbaustellen, wo sie im Team (Bautrupp) mit Berufskolleginnen und -kollegen sowie mit den verschiedensten Fach- und Hilfskräften der Baubranche zusammen arbeiten, siehe Betonbauer*innen ( Betonbau (Lehrberuf), Betonbauspezialist*in (Lehrberuf)), Tiefbauer*innen ( Tiefbau (Lehrberuf)), Tiefbauspezialist*in (Lehrberuf)), Zimmerer/Zimmerinnen ( Zimmerei (Lehrberuf) und Zimmereitechnik (Lehrberuf)), Polier*innen, Bautechniker*innen, Baumeister*innen, bis hin zu Architekt*innen und anderen Planer*innen.

Hochbauspezialistinnen und -spezialisten sind überwiegend im Freien tätig und dabei verschiedenen Witterungsverhältnissen wie Hitze, Kälte, Nässe, Zugluft sowie Lärm und Staub ausgesetzt. Teilweise sind sie auch in größeren Höhen auf Gerüsten tätig, dazu müssen sie trittsicher und schwindelfrei sein.

Wie in den meisten Bauberufen ist auch für Hochbauspezialistinnen und -spezialisten eine gewisse Mobilität erforderlich, weil sich Baustellen meist an unterschiedlichen Orten befinden und auch weiter vom Betriebsstandort oder dem eigenen Wohnort entfernt sein können.

  • Planvorgaben (Lage, Höhe, Material) unter Einbeziehung moderner Vermessungstechnik in die Natur umsetzen
  • Lohn-, Geräte- und Materialeinsatz berechnen
  • Baustellen einrichten und absichern, Vorleistungen prüfen und dokumentieren
  • Baugruben und  Künetten herstellen
  • Über- und Unterzüge, Estrichen, Rauchfänge, Abgasfänge, Lüftungen und Treppen herstellen
  • Leichtbauwände aufstellen und Trockenbauarbeiten durchführen
  • Dämmstoffe für Wärme-, Schall- und Brandschutz einbauen
  • Einbauteile wie Fenster und Türen versetzen sowie Bauteile aus  Beton und  Stahlbeton (z. B. Fassadenelemente, Verblendungen) montieren sowie versetzen
  • Proben für die Betonprüfung herstellen
  • Spannbetonbauteile herstellen und verlegen
  • Wasserhaltungsmaßnahmen und deren Ableitung ausführen
  • Fassadenelemente und Verblendungen herstellen
  • Planziegel- und Anschlussmauerwerk, Verbindungen sowie Trenn- und Arbeitsfugen herstellen
  • Klein- und Mittelbetriebe des Baugewerbes
  • Mittel- und Großbetriebe der Bauindustrie

Der Beruf Hochbauspezialist*in - Neubau ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Baulogistik
  • Bauplanung, Bauwirtschaft
  • BIM Management
  • Wohnbau
  • Industrieanlagenbau
  • Vermessungstechnik
  • Qualitätsmanagement - Hochbau
  • Projektmanagement - Hochbau
  • Althaussanierung

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Beton BIM entgraten Fahrmischer Flachgründungen Künette Mauermörtel Mauerwerk Mauerwerksausblühungen Organische Dämmstoffe Schalungen Spritzbeton Stahlbeton Transportbeton

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