Glasmacherei (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 Jahre

English: Glassmaking (Glassmaker)

Berufsbeschreibung

Glasmacher*innen stellen Gläser und Glasprodukte (Vasen, Schüsseln, Krüge, Ziergegenstände etc.) aus Glasschmelze her. Man unterscheidet zwischen Handglasmachen (Glasbläserei) und Maschinenglasmachen. Beim Handglasmachen verwenden die Glasmacher*innen die sogenannte Glasmacher*innenpfeife, mit der sie ein Stück der erhitzten Glasschmelze aufnehmen und durch Einblasen von Luft und durch Bearbeiten mit verschiedenen Werkzeugen in die gewünschte Form bringen. Beim Maschinenglasmachen arbeiten sie an teil- und vollautomatisierten Glasherstellungsmaschinen. Glasmacher*innen sind in gewerblichen Werkstätten und industriellen Produktionshallen auf Arbeitsbühnen tätig. Sie arbeiten mit Berufskolleg*innen, Vorgesetzten und weiteren Fach- und Hilfskräften der Fertigung zusammen.

Glas ist ein Werkstoff, dessen Grundbestandteile die Natur vor Jahrmillionen in Vulkanen erschaffen hat und dessen Herstellung vor über dreitausend Jahren entdeckt wurde. Hergestellt wird Glas zu über 50 % aus Quarzsand. Im Gemenge (=Gemisch der Glasrohstoffe) sind außerdem noch mineralische Naturstoffe wie  Feldspat, Dolomit, Soda, Kalk, Salpeter u. a. enthalten. Bei einer Temperatur von 1500 Grad Celsius, der Temperatur flüssiger Lava, schmilzt dieses Gemisch zu Glas.

Beim Glasmachen unterscheidet man zwischen Handglasmachen und Maschinenglasmachen. Beim Handglasmachen entnehmen die Glasmacher*innen mit einer Glasmacher*innenpfeife einen Glastropfen bzw. Glasposten aus der zähflüssigen Glasmasse. Diesen formen sie durch Drehen, Blasen und Kühlen zur gewünschten Form. Dabei setzen sie auch Werkzeuge aus Metall, Holz oder  Graphit ein, z. B. unterschiedliche Scheren, Bretter und Rinnen und Formen (Model). Nach diesen Formgebungsarbeiten tragen sie die fertigen Artikel mit langen Eisengabeln in den Kühlofen ein. Fertige Glasprodukte bei diesem Verfahren sind z. B. Trinkgläser oder Vasen.

Beim Maschinenglasmachen arbeiten Glasmacher*innen für die Glaserschmelzung, die Heißformgebung und Verarbeitung und Veredlung des Glases mit technischen Einrichtungen. Dabei bedienen, programmieren und überwachen sie teil- und vollautomatisierte Glasherstellungsmaschinen und -anlagen. Sie führen auch regelmäßig stichprobenartige Kontrollen an den jeweiligen Zwischenprodukten und dem Endprodukt durch und stimmen sich bei Bedarf mit Berufskolleg*innen und Vorgesetzten über Konsequenzen und zu ergreifende Maßnahmen aus den Ergebnissen der Qualitätskontrollen ab.

Glasmacher*innen verwenden für ihre Arbeit spezielle Automaten und Maschinen zum Glasblasen und -pressen, Heißvergütungsanlagen, Kühlöfen, Kaltvergütungsanlagen usw. Beim Handglasmachen verwenden sie Glasmacher*innenpfeifen, Wulgahölzer (spezielle Formlöffel), Streichhölzer, Eisengabeln (Eintraggabeln), Model, Scheren (z. B. Abschneid- und Rundscheren, Patzelscheren) und weitere Formwerkzeuge und Öfen.

Glasmacher*innen arbeiten in klein- und mittelbetrieblichen Werkstätten des Glaser*innengewerbes gemeinsam mit Berufskolleg*innen, Vorgesetzten, dem Schmelzpersonal und weiteren Fach- und Hilfskräften der Fertigung zusammen.

In industriellen Produktionshallen arbeiten sie in Gruppen auf Arbeitsbühnen vor Hafenöfen.

Glasmacher*innen haben meist regelmäßige Arbeitszeiten während der üblichen Betriebszeiten ihres Unternehmens. In Industrie arbeiten sie zum Teil auch im Mehrschichtbetrieb zu sehr frühen oder späten Zeiten.

  • Schmelzofen zur Herstellung der Glasschmelze bestücken, einstellen und steuern
  • glühende Glasmasse mit der Glasmacher*innenpfeife oder dem Hefteisen entnehmen und formen
  • Grundform eines Werkstückes mit der Glasmacher*innenpfeife aufblasen
  • Glas mit Formwerkzeugen wie Löffel, Motzklotz usw. formen
  • Stiele, Bodenplatten, Henkel und Verzierungen anbringen
  • Feinarbeiten an Gläsern durchführen
  • fertige Produkte stapeln und verpacken
  • Formen, Maschinen und Anlagen pflegen und instandhalten
  • Klein-, Mittelbetriebe des Glaser*innengewerbes
  • Glashütten und Studioabteilungen von Glashütten

Der Beruf Glasmacherei ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • betriebsspezifische Produkt- und Fachbereiche, z. B. Vasen, Lampen/Luster, Fenster- und Türengläser
  • Laborarbeit, Laboruntersuchungen, Technische Chemie
  • Glasherstellungs- und bearbeitungstechniken
  • Handglasmachen (Glasbläserei), handwerkliche Einzelfertigung
  • Maschinenglasmachen; maschinelle/industrielle Glasmacherei
  • Prüf- und Messtechnik, technisches Qualitätsmanagement
  • Produktendkontrolle, technische Dokumentation
  • Produktentwicklung, Produktdesign

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Entspiegelung Flachglas Glasätzung Kieselglas Nuppen Optisches Glas

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