Gießereitechnik - Nichteisenmetallguss (Lehrberuf) - Lehrzeit: 4 Jahre

Andere Bezeichnung(en):
früher: Gießereimechaniker*in, Former*in und Gießer*in

English: Foundry technology specialising in non-iron metal casting (Foundry engineer specialising in non-iron metal casting)

Berufsbeschreibung

Gießereitechniker*innen im Schwerpunkt Nichteisenmetallguss arbeiten in Betrieben des Gießereigewerbes und der Leichtmetall-, Buntmetallgießereiindustrie und Maschinenbauindustrie und stellen Gussteile aus Nichteisenmetallen und Legierungen, wie z. B. Aluminium, Messing, Bronze,  Kupfer her. Ihre Erzeugnisse sind z. B. Maschinen- und Motorteile, Gleitelement, Schieber für die Autoindustrie. Sie stellen die erforderlichen Formen und Kerne her, rüsten, steuern und warten die meist automatischen Produktionsanlagen und bearbeiten die Gussteile weiter. Gießereitechniker*innen wirken bei der Erstellung von Werkzeichnungen mit und führen die erforderlichen Werkstoffberechnungen und Qualitätskontrollen durch.

Gießereitechniker*innen arbeiten in Werks- und Maschinenhallen im Team mit Berufskolleg*innen und anderen Fachkräften der Metallverarbeitung und des Maschinenbaus.

Für die Erzeugung von Gussteilen müssen zunächst Gussformen und Kerne angefertigt werden. Diese Formen und Kerne werden von den Gießereitechniker*innen aufgrund vorgegebener Skizzen, Werk- und Konstruktionszeichnungen mit verschiedenen Fertigungsmethoden wie Drehen, Schweißen, Löten usw. hergestellt. Danach müssen die Formen ausgebessert und zusammengebaut werden. Schließlich werden die Formenteile für den Gießvorgang gesäubert, beschwert, verklammert, verschraubt und anschließend mit verschiedenen flüssigen Metallen befüllt (im Nichteisenmetallguss z. B. Aluminium,  Kupfer, Bronze, Messing). Nach dem Guss erfolgt das Trocknen der Teile. Die getrockneten und entkernten Gussteile werden auf Gussfehler, Maßhaltigkeit und Dichtheit überprüft (Gusskontrolle) und mit speziellen Putzmitteln geputzt und durch Strahlen, Schleifen, Entgraten usw. weiterbearbeitet.

Gießereitechniker*innen sind bei allen Produktionsschritten beteiligt. Im Nichteisenmetallguss steuern sie vor allem Druck- und Kokillengusseinrichtungen. Sie wirken außerdem bei der Erstellung der Werkzeichnungen mit und führen die erforderlichen Werkstoffberechnungen durch (Anschnitt-, Modul- und Speiserberechnungen). Durch genaue Prüfungen, z. B. mit Ultraschallprüfung, Radioskopie, Schmelzbeurteilung etc., erkennen und analysieren sie Gussfehler und setzen selbstständig Maßnahmen, um diese in weiterer Folge zu vermeiden bzw. zu beheben.

Außerdem arbeiten Gießereitechniker*innen beim Schmelzvorgang der Nichteisenmetalllegierungen mit. Sie unterstützen bei der Schmelzführung und Schmelzbehandlung und überwachen den Schmelzvorgang. In der Nachbehandlung setzen sie entsprechende Wärme- und Nachbehandlungsmethoden für den Nichteisenmetallguss ein.

Zu den verschiedenen Techniken des Gießens zählen der Form-, Schmelz- oder der Legierungsguss. In der industriellen Fertigung steuern und bedienen Gießereitechniker*innen vollautomatische Maschinen und Produktionsanlagen (CNC-Maschinen) bis hin zu Industrierobotern.

Gießereitechniker*innen im Schwerpunkt Nichteisenmetallguss brauchen für die manuelle Herstellung von Gussformen eine Reihe von Werkzeugen, wie z. B. Messgeräte, Bohrer, Feilen, Schleif- und Schweißgeräte. Für die Gussteile verwenden sie verschiedene flüssige Metalle und Legierungen, wie Aluminium,  Kupfer, Bronze, Messing. Hilfsgeräte sind Waagen und Öfen. Meist bedienen Gießereitechniker*innen CNC-gesteuerte Anlagen und Maschinen, teilweise auch Industrieroboter. Sie bedienen aber auch Hebe- und Transporteinrichtungen (Stapler, Kräne) und spezielle Prüfanlagen für die Qualitätskontrolle (z. B. Ultraschall- und Radioskopieprüfanlagen).

Sie arbeiten mit Schmelz- und Warmhalteeinrichtungen (z. B. Elektroöfen, Kupolöfen, Flammöfen, Lichtbogenöfen, Induktionsöfen). Für die Formgebung verwenden sie Vorrichtungen wie Formkästen und Modellplatten. Das wichtigste Arbeitsmittel für das Formen ist das Modell des zu gießenden Werkstücks. Außerdem lesen und erstellen Gießereitechniker*innen technische Zeichnungen und Konstruktionspläne.

Gießereitechniker*innen im Schwerpunkt Nichteisenmetallguss arbeiten in Werk- bzw. Maschinenhallen von Gewerbe- und Industriebetrieben der Metallverarbeitenden Industrie und des Maschinenbaus. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleginnen und anderen Fachkräften der Metallverarbeitung und des Maschinenbaus (siehe z. B. Metallgießer*in (Lehrberuf)), mit Konstrukteur*innen, Modellbauer*innen usw. Je nach Betrieb arbeiten sie auch mit den Mitarbeiter*innen anderer Abteilungen zusammen, z. B. aus dem Werkstofflabor, siehe z. B. Werkstofftechniker*in, Werkstofftechnik (Modullehrberuf).

  • Holz-, Metall- oder Kunststoffmodelle vorbereiten
  • Kanäle ("Anguss" und "Steiger") zum Eingießen der Schmelze und zur Entlüftung einschneiden
  • Gussformen zusammenbauen
  • die für den Guss benötigten Metalle abwiegen
  • Metalle zu einer  Legierung zusammenmischen
  • Metalle im Schmelzofen schmelzen
  • Schmelze in die Gussform einschmelzen
  • Druckguss- oder Kokillengusseinrichtungen steuern und bedienen
  • Gussstücke mit einem Strahlsandgebläse reinigen
  • Metallgrate an den Eingieß- und Verbindungsstellen abschneiden und abschleifen
  • mehrteilige Gussstücke zusammenschweißen und -löten
  • Produktionsanlagen rüsten, steuern und prüfen
  • Qualität der Gussteile prüfen und erforderlichenfalls Korrekturen im Modell oder im Produktionsprozess vornehmen
  • Konstruktions- und Werkzeichnungen anfertigen
  • Werkstoffberechnungen durchführen
  • Klein- und Mittelbetriebe des Gießereigewerbes
  • Großbetriebe der Gießereiindustrie (z. B. Leichtmetall-, Buntmetallgießereien, Maschinenbauindustrie)

Der Beruf Gießereitechnik - Nichteisenmetallguss ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • betriebsspezifische Fach- und Produktbereiche
  • spezielle Materialien (Nichteisenmetalle)
  • Legierungen, Technische Chemie
  • Modelle herstellen, Technisches Zeichnen, CAD
  • Mess- und Prüftechnik
  • Qualitätsmanagement, Qualitätskontrolle
  • Produktionssteuerung, Produktionsleitung

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Anlegesand CAD CNC entgraten Kernmarke Legierung Metallurgie

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