Gerüster*in

Berufsbeschreibung

Gerüster*innen sind bei Gerüstbau- und Gerüstverleihunternehmungen beschäftigt. Sie errichten Gerüste für verschiedene Bauarbeiten (z. B. Gebäudeerrichtung, Renovierung, Fassadenherstellung). Sie wählen die erforderlichen Gerüstteile aus, verladen diese mit Hilfe von Hebegeräten, transportieren sie zur Baustelle und bauen sie dort auf. Je nach Fortschritt der Bauarbeiten erweitern oder verkleinern sie die Gerüstteile und bauen sie nach Beendigung der Arbeiten wieder ab. Sie arbeiten unter der Leitung von Vorarbeiter*innen, Polier*innen oder Platzmeister*innen mit anderen Fach- und Hilfskräften auf Baustellen zusammen.

Gerüster*innen stellen Arbeits- und Schutzgerüste für den Gebäudebau her. Für den Aufbau der Gerüste müssen sie zunächst beurteilen, ob der Untergrund eben gemacht, bzw. ob der Boden durch diverse Unterlagen befestigt werden muss. Sie wählen die erforderlichen Gerüstteile (z. B. Stahlrohre, Leitern, Bretter und Kupplungsverbindungen) aus, verladen sie mit Hilfe von Hebegeräten und transportieren sie zur Baustelle. Anhand von Skizzen und Plänen errichten sie das Gerüst am oder im Gebäude oder bauen fahrbare Gerüstkonstruktionen auf.

Zu Beginn der Arbeiten werden Gerüstbäume montiert, das sind Tragteile aus Stahl, die mit speziellen Verankerungen an der Gebäudewand befestigt werden. Danach stellen die Gerüster*innen Hoch- und Querverbindungen her und bauen auf diese Art das Gerüst in Stockwerken auf. Danach verlegen sie Leiteraufstiege und Treppenaufgänge sowie Bretter oder Aluminiumsteige zum Begehen der Gerüststockwerke. Abschließend befestigen sie den Seitenschutz und überziehen das Gerüst mit Schutzfolien, um die Unfallgefahren für die am Bau arbeitenden Personen sowie für Passantinnen und Passanten zu reduzieren.

Der fachgerechte Abbau und Abtransport der Gerüste nach Fertigstellung der Bauarbeiten gehört ebenfalls zu den Aufgaben von Gerüster*innen. Abschließend entfernen sie die Verankerungen in der Fassade und verschließen die daraus entstandenen Löcher mit Baumaterialien wie Gips oder  Beton. Sie transportieren die Gerüstbauteile von der Baustelle ab, reinigen sie, lagern sie ein und führen Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten durch.

Gerüster*innen arbeiten mit Gerüstteilen aus Metall und Holz, teilweise auch aus Kunststoff. Sie verwenden Kupplungsverbindungen, Bretter und Leitern, Schutzfolien und Netze. Für die Verladung, den Auf- und Abbau setzen sie Hebegeräte und Kräne ein und Handwerkzeuge wie Hämmer, Bohrmaschinen, Schraubenschlüssel usw., um die Gerüstteile sicher zu verankern und zu verbinden. Um die Gerüstteile richtig aufbauen zu können lesen sie Skizzen und Pläne.

Gerüster*innen arbeiten überwiegend auf Baustellen im Freien unter verschiedenen Witterungsverhältnissen wie Hitze, Wind, Kälte und Nässe, aber auch im Inneren von Gebäuden. Bei der Aufstellung von Gerüsten sind sie oft in großen Höhen tätig, daher müssen sie trittsicher und schwindelfrei sein.

Sie arbeiten im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen und mit anderen Fach- und Hilfskräften auf der Baustelle, z. B. mit Bauleiter*innen, Vorarbeiter*innen, Polier*innen, Platzmeister*innen ( Platzmeister*in (Bau)), Hochbauer*innen und Betonbauer*innen (siehe Hochbau (Lehrberuf), Betonbau (Lehrberuf)).

  • Gerüstbauteile, Werkzeuge und Zubehör (Verbindungen, Schrauben, Nieten, etc.) auswählen und zusammenstellen und alle Teile zum Einsatzort (Baustellen, Fassadenarbeiten) transportieren
  • Baustellen absichern (z. B. Absperrungen, Verkehrsleiteinrichtungen aufstellen)
  • lastverteilende Unterlagen oder Fundamenten auf dem Gerüstuntergrund anbringen
  • Arbeits- und Schutzgerüste aus Stahlrohren, Bretter, Aluminiumsteigen, Modulteile oder Rahmen aufbauen
  • die Gerüstbauteile mit Kupplungsverbindungen, Rahmen, Eckstreben, Längs- und Querriegel und Verstrebungen montieren und befestigen
  • Fußplatten, Leitern, Konsolen, Seitenverstrebungen anbringen
  • Schutzverkleidungen (z. B. Netze, Planen, Folien) anbringen
  • Zugänge, z. B. Treppen, Leitern, Laufstege installieren
  • Gerüstbauteile nach Fertigstellung der Bauarbeiten abbauen, abtransportieren, reinigen und einlagern
  • Wartungs- und Reparaturarbeiten an Gerüst- und Zubehörteilen durchführen
  • Gerüstbau- und Gerüstverleihunternehmen
  • Unternehmen des Baugewerbes und der Bauindustrie

Der Beruf Gerüster*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Arbeitsvorbereitung, Koordination
  • Materialwirtschaft
  • Lagerhaltung
  • Baustellensicherung
  • Team- und Partieführung

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Bauökologie Baustatik Bauträger