Geflügelwirtschaft (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 Jahre

Andere Bezeichnung(en):
Geflügelwirtschaftsfacharbeiter*in, Facharbeiter*in Geflügelwirtschaft

Berufsbeschreibung

Die Berufsausbildung in Geflügelwirtschaft bildet die Basis für den Beruf Geflügelbauer/Geflügelbäuerin

Geflügelbauern und -bäuerinnen sind mit Aufgaben befasst, die im Rahmen der Brut, Aufzucht und Haltung von Geflügel anfallen. Sie kontrollieren und pflegen die Geflügelbestände, füttern und tränken die Tiere. Sie kontrollieren in Eier produzierenden Betrieben z. B. die Förderbänder, die die Eier einsammeln, sortieren und verpacken. Außerdem reinigen und  desinfizieren die Geflügelbauern und -bäuerinnen die technischen Anlagen und Einrichtungen, warten und kontrollieren sie. Geflügelbauern und -bäuerinnen sind gemeinsam mit ihren Kolleg*innen in Geflügelzuchtbetrieben tätig. Sie haben Kontakt zu Lieferant*innen, Kund*innen und Tierärzt*innen.

Geflügelbauern und -bäuerinnen sind für diverse Aufgaben im Rahmen der Geflügelzucht zuständig. Die Geflügelwirtschaft umfasst die Haltung von Hühnern, Enten, Gänsen und Truthühnern zum Zwecke der Eier- und Fleischproduktion. Die Geflügelhaltung gliedert sich in verschiedene Produktionszweige: Legehennenbetriebe für die Eierproduktion, Mastgeflügelbetriebe zur Fleischgewinnung sowie Junghennenaufzucht und Elterntierhaltung zur Vermehrung. Je nach Betrieb können die Aufgaben der Geflügelbauern und -bäuerinnen also etwas unterschiedlich aussehen.

Sie ziehen die Tiere auf, füttern und tränken sie nach Plan, kontrollieren ihre Entwicklung und regulieren das Stallklima (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Belüftung). In Betrieben der Eiererzeugung nehmen Geflügelbauern und -bäuerinnen den Hennen die Eier ab, prüfen und sortieren sie, kennzeichnen die Eier nach Haltungsform und Handelsklasse und verpacken sie. In Mastbetrieben gehört gegebenenfalls auch das Schlachten und Aufbereiten der geschlachteten Tiere zu ihren Aufgaben.

Besonders wichtig sind in den Ställen Sauberkeit und  Hygiene: Geflügelbauern und -bäuerinnen reinigen und  desinfizieren daher in regelmäßigen Abständen die Stallungen. Um Erkrankungen gleich zu erkennen, beobachten sie die Tierbestände genau, führen Gewichts- und Gesundheitskontrollen durch und verständigen bei Krankheitsanzeichen den Tierarzt/die Tierärztin.

Die Fütterung der Tiere erfolgt in großen Geflügelzuchtbetrieben vollautomatisch durch Fließbänder oder Rohrfütterungsanlagen. Auch das Einsammeln, Sortieren und Verpacken der Eier erfolgt durch Förderbänder, die entlang der Käfige oder Nester laufen und die gelegten Eier in den Sortierraum weiterbefördern, wo sie automatisch nach Größe und Gewicht sortiert und verpackt werden. Geflügelbauern und -bäuerinnen sind dabei für die Kontrolle und Regelung der Maschinen zuständig.

Alle wesentlichen Daten vermerken Geflügelbauern und -bäuerinnen in Kontrollunterlagen: Brutdaten, erzielte Leistungen oder die Verabreichung von Medikamenten. Dazu benützen sie immer häufiger Computer und spezielle  Software.

Geflügelbauern und -bäuerinnen haben Umgang mit Hühnern, Enten, Gänsen und Truthühnern, sie bedienen Förderbänder, Fütterungsanlagen und Belüftungsanlagen und verwenden Waagen, Thermometer, Brutkästen, Kisten und Container. Bei der Reinigung der Stallungen arbeiten sie mit Schubkarren, Mistschaufeln und Einstreu oder stellen automatische Entmistungssysteme ein. Sie setzen Desinfektionsmittel ein und verabreichen auf Anweisung von Tierärzt*innen Medikamente. Zur Dokumentation ihrer Arbeit verwenden sie Listen und Ordner bzw. Computer.

Geflügelbauern und -bäuerinnen sind in Stallungen und im Freien von landwirtschaftlichen Betrieben und Großbetrieben der Geflügelwirtschaft tätig. Sie arbeiten mit Berufskolleg*innen und Hilfskräften zusammen und stehen in Kontakt mit Lieferant*innen, Kund*innen und Tierärzt*innen (siehe Tierarzt / Tierärztin).

  • Geflügel pflegen, betreuen und versorgen (Lüftungs-, Futter- und Tränkeanlagen und Entmistungssysteme einstellen und kontrollieren)
  • Bruteier einsammeln, sortieren und verpacken, Bruteier an Brütereien ausliefern
  • Küken in Brütereien ausbrüten und aufziehen: Brutvorgang vorbereiten und kontrollieren, das Geschlecht der geschlüpften Küken bestimmen; Küken sortieren und an Zucht- oder Brutbetriebe ausliefern
  • Küken aufziehen, Junggeflügel verkaufen
  • Junggeflügel halten und pflegen (z. B. Lege- oder Masthennen)
  • Futtermittel beschaffen, lagern und zubereiten
  • Ställe und Käfiganlagen reinigen und desinfizieren
  • Tiere beobachten, Gesundheits- und Gewichtskontrollen durchführen
  • Konsumeier einsammeln, sortieren und verpacken
  • Futtermittelberechnungen durchführen, Aufzeichnungen über Legeleistung führen
  • landwirtschaftliche Klein- und Mittelbetriebe (in der Regel spezialisiert auf Lege-, Mast-, Zucht- oder Brutbetrieb)
  • Großbetriebe der Geflügelwirtschaft
  • Integrations- und Kopfbetriebe (Betriebe, die Geflügel und Eier verarbeiten und verkaufen)

Der Beruf Geflügelbauer/Geflügelbäuerin ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • organische, nachhaltige Geflügelhaltung, Freilandhaltung
  • Verarbeitung, Verwertung von Geflügel und Geflügelprodukte
  • Lagerwirtschaft, Lagerlogistik
  • Betriebsmanagement, Verwaltung
  • technische Anlagen und Einrichtungen: Bedienung, Wartung, Funktionskontrolle
  • Qualitätsmanagement, Sauberkeit und Hygiene

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Salmonellen

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