Forstwirtschaft (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 Jahre

Andere Bezeichnung(en):
Forstfacharbeiter*in, Facharbeiter*in Forstwirtschaft

Berufsbeschreibung

Die Berufsausbildung in Forstwirtschaft bildet die Basis für den Beruf Forstwirt*in.

Forstwirte und Forstwirtinnen unterstützen die Förster*innen bei der  Aufforstung des Waldes, der Waldpflege und der Holzernte. Sie reparieren und warten die Arbeitsgeräte und bauen Forststraßen und halten diese instand. Außerdem stellen Forstwirte und Forstwirtinnen einfache Holzbauten wie Hochstände oder Futterkrippen her. Sie verwenden und transportieren das Holz mit Spezialschleppern. Forstwirte und Forstwirtinnen arbeiten in Forstbetrieben (z. B. den Bundesforsten) gemeinsam im Team mit Berufskolleg*innen im Bereich Land- und Forstwirtschaft. Sie halten sich bei ihrer Arbeit vorwiegend im Freien (Wald) auf.

Forstwirte und Forstwirtinnen forsten abgeholzte Waldflächen auf, pflegen den Baumbestand und führen die Holzernte durch. Sie erbringen auch wichtige Leistungen für den Umweltschutz. Durch die Pflege der Wälder und Jungbestände sichern sie die ökologischen Funktionen (Wasserspeicher und Luftfilter) und den Erholungswert des Waldes.

Beim Aufforsten des Waldes entfernen sie Schlägerungsreste (Reisig, Äste), beseitigen Unkraut und pflanzen junge Bäumchen. Bei der Waldpflege ersetzen die Forstwirte und Forstwirtinnen durch Schnee oder Wild beschädigte junge Pflanzen und düngen den Jungwald. Forstwirte und Forstwirtinnen führen die Fäll- und Transportarbeiten zumeist in Gruppen durch.

Forstwirte und Forstwirtinnen errichten, betreiben und pflegen außerdem Forstgärten, bekämpfen  Schädlinge, stellen einfache Holzbauten (Hochstände, Futterkrippen) her, reparieren und warten die Motorsäge und andere Ausrüstungsgegenstände und Maschinen.

Waldarbeit ist trotz des Einsatzes vielfältiger Hilfsmittel auch heute oft noch schwere Handarbeit. Forstwirte und Forstwirtinnen arbeiten mit Holzerntemaschinen (z. B.  Harvester), Motorsägen, Spezialschleppern und Traktoren, Seilzuganlagen sowie verschiedenen Äxten und Sappel (Handwerkzeuge zur Holzbewegung). Sie verwenden unterschiedliche Keile, Schärfwerkzeuge, Packzangen und Packhaken, Schäleisen zum Entrinden, Rücke- und Verladezangen, Seile und Ketten, Maßbänder und Messzangen usw.

Wesentlich bei der Holzernte ist vorsichtiges und umsichtiges Arbeiten, da das Unfallrisiko bei der Holzarbeit hoch ist. Deshalb tragen Forstwirte und Forstwirtinnen Schutzkleidung, Schutzhelme mit Visier und Lärmschutz, festes Schuhwerk sowie Handschuhe.

Für die Planung und Dokumentation ihrer Arbeit, der Ernteergebnisse oder auch des Materialverbrauchs, der Arbeits- und Stundenaufzeichnungen setzen sie Computer, Notebooks und Tablets mit entsprechender Bürosoftware ein.

Forstwirte und Forstwirtinnen arbeiten vorwiegend im Wald bei jeder Witterung und insbesondere auch im Winter. Im Gebirge sind sie dabei oft auch in steilem Gelände tätig. Sie arbeiten meist im Team mit ihren Berufskolleg*innen und mit anderen Fach- und Hilfskräften im Bereich Forstwirtschaft, siehe z. B. Förster*in, Forstgarten- und Forstpflegewirtschaft (Lehrberuf), Forstwart*in.

Beispiel: Holzernte:

  • Fallrichtung des Baumes bestimmen unter Berücksichtigung der Geländeverhältnisse und der späteren Bringungsrichtung (Abtransportrichtung)
  • Schlägerungsorte von Ästen und Steinen säubern zur Vermeidung von Stürzen
  • Rinde an der Schnittstelle des Baumes (Schonen der Schneide der Motorsäge) entfernen
  • keilförmigen Einschnitt ("Fallkerb") anbringen, Fällschnitt auf der gegenüberliegenden Seite bis zum Fallkerb (mindestens 2 cm höher als der Fallkerb) anbringen, das Eintreiben der Keile in den Fällschnitt bewirkt das Fallen des Baumes
  • am Boden liegende Stämme an der Oberseite mit der Motorsäge entasten, Stämme mit dem Wendehaken wenden, Stämme an der Unterseite entasten
  • Stämme abmessen und in unterschiedlich lange Stücke ("Ausformen") teilen, Stämme an der Messstelle mit der Motorsäge zerteilen
  • Durchmesser mit der Messzange feststellen, gemessene Stücke mit einer fortlaufenden Nummer kennzeichnen, Maße in eine Nummernliste eintragen
  • Holz zum vorgesehenen Abtransportplatz bringen

  • private, öffentliche und kirchliche Forstbetriebe
  • Österreichische Bundesforste
  • landes- bzw. gemeindeeigene Forstbetriebe
  • private Schlägerungsunternehmen

Der Beruf Forstwirt*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Baumzucht, Baumschule
  • Ökologie und Umweltschutz, Artenschutz, Biodiversität
  • Waldpflege, Wildverbiss-Schutz
  • Schutzwaldpflege
  • Wildpflege, Winterfütterung
  • Holzernte, Holzschlag, Holzlagerung
  • Holztransport: Bedienung von Spezialkränen und Spezialschleppern
  • forstwirtschaftliche Maschinen- und Gerätepark: Bedienung, Wartung, Funktionskontrolle
  • forstwirtschaftliche  Verwaltung und Dokumentation

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Aufforstung Bannwald Bestellungspflicht Botanik Durchforstung Ertragswald Forstgesetz Forwarder Harvester Holzbringung Jungwaldschutz Monokultur Rodung

Berufsinfo-Videos

ForstwirtschaftsfacharbeiterIn (Lehrberuf)
Your job. Ich glaub' mich tritt ein Pferd ...
Lehrberufe im Bereich Land- und Forstwirtschaft

* Bayerischer Rundfunk: Ich mach's! Forstwirt*in

* Deutsches Video: Beachte, dass in Österreich die Ausbildung anders geregelt ist!

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