Fassader*in

Berufsbeschreibung

Fassader*innen stellen an Gebäuden die Außenseiten (Fassaden) her und renovieren sie. Dabei verkleiden sie die Bauwerke mit Verputzen und Fassadenelementen. Diese haben neben der Verschönerung auch praktischen Nutzen: sie schützen vor Wärme, Kälte, Schall, Feuer und Witterungen. Zunächst richten die Fassader*innen die Baustelle ein und sichern sie ab, danach bauen sie die Arbeitsgerüste auf. Sie arbeiten mit unterschiedlichen Materialien wie Holz, Zement, Gips, Naturstein,  Keramik, Glas, Kunststoff etc. und hantieren mit Werkzeugen wie Bohrmaschinen, Fassadenmessern, Kellen und Schablonen.

Fassader*innen arbeiten unter der Anweisung von Vorarbeiter*innen, Polier*innen und Bauleiter*innen nach vorgegebenen Plänen mit anderen Fach- und Hilfskräften zusammen.

Die Arbeit von Fassader*innen beginnt mit der Durchsicht von Detailzeichnungen und Pläne für die Fassadenarbeiten und Übertragung der Maße aus den Plänen auf das Bauwerk. Sie sorgen dafür, dass auf der Baustelle die notwendigen Maschinen und Geräte zur Verfügung stehen und alle Materialien angeliefert wurden. Die Arbeit an der Fassade beginnt mit dem Bau einer Unterkonstruktion, die im Rohbau verankert wird. Fassader*innen markieren am Rohbau die Punkte für Bohrungen zur Verankerung der Unterkonstruktion, bohren die Löcher mit Bohrmaschinen und befestigen Dübel. Die Unterkonstruktion besteht aus Aluminium- oder Stahlverstrebungen oder aus anderen Materialien wie z. B. Kunststoff oder Holz.

Damit die vorgefertigten Fassadenelemente genau eingepasst werden können, muss die Unterkonstruktion millimetergenau gearbeitet sein. Die Fassadenelemente werden anschließend an der Unterkonstruktion befestigt. Fassader*innen bringen zunächst Wärmedämmungen an und bauen Verankerungs- und Verbindungselemente ein. Anschließend befestigen sie die Fassadenplatten und montieren Blitzschutzeinrichtungen und Einbauteile (z. B. Beleuchtungen, Schilder). Sie kontrollieren die Ausführungen mit Lot, Wasserwaagen oder Nivelliergeräten.

Beim Herstellen von Verputzen schlagen die Fassader*innen die lockeren Putzteile ab, kratzen Fugen aus, spritzen Wasser, Kalkzement oder Zementmörtel darauf und tragen in waag- und senkrechten Abständen den Grobmörtel auf. Danach wird mit einer Kelle oder Putzmaschine der Grobputz aufgetragen und gleichgerieben. Nach dem Erhärten wird der Feinputz in ein oder zwei Lagen aufgetragen und die Oberfläche nach kurzem Abtrocknen verrieben. Beim Verputzen von Gesimsen und Fensterumrahmungen werden spezielle Schablonen oder Fassadenmesser verwendet.

Zu den abschließenden Arbeiten gehört das Prüfen und Dokumentieren der Arbeitsergebnisse und die Endabrechnung der Kosten.

Fassader*innen arbeiten mit unterschiedlichen Materialien und Werkstoffen wie Holz, Zement, Gips, Naturstein,  Keramik, Glas oder Kunststoff. Fassadenelemente können außerdem aus Stahl, Aluminium und anderen Metallen bestehen. Sie arbeiten auf Gerüsten und hantieren dabei mit Werkzeugen wie Bohrmaschinen, Fassadenmessern, Kellen, Lot, Wasserwagen und Schablonen. Sie bringen Wärmedämmungen, Blitzschutz, Schilder und Beleuchtungen an.
Fassader*innen lesen Bau- und Konstruktionspläne und tragen Schutzhelme, Handschuhe und festes Schuhwerk.

Fassader*innen arbeiten im Freien und auf Gerüsten. Sie arbeiten mit Berufskolleginnen und -kollegen und Vorgesetzten sowie mit anderen Fach- und Hilfskräften im Bereich Bauwesen zusammen, siehe z. B. Gerüster*in, Maurer*in/Hochbauer*in (siehe Hochbau (Lehrberuf)), Maler*in und Beschichtungstechniker*in - Funktionsbeschichtungen (Lehrberuf), Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutztechnik (Lehrberuf).

Fassader*innen arbeiten im Freien bei fast jedem Wetter; sie sind dabei Hitze, Kälte, Nässe sowie auch Staub und Lärm ausgesetzt. Da die Arbeit oft in größeren Höhen erfolgt, sind körperliche  Fitness, Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit ein Muss.

  • Geräte, Maschinen und Baumaterialien auswählen und zum Bauprojekt transportieren
  • Arbeits- und Schutzgerüste, sowie Hebe- und Transporteinrichtungen (Lastenzüge, Förderbänder) aufstellen und bedienen
  • Fassaden mit unterschiedlichen Messinstrumenten ausmessen; Maße aus den Bauplänen auf die Fassade übertragen
  • Montageuntergründe kontrollieren und ausbessern
  • Unterkonstruktionen herstellen und an der Gebäudefläche montieren
  • Verankerungs-, Verbindungs- und Befestigungselemente und Verankerungsschienen einbauen
  • Wärmedämmungen, Schutz- und Trennschichten montieren
  • Fassadenelemente (z. B. aus Metall, Naturstein, Faserzement,  Keramik, Glas, Kunststoff) sowie Einbauteile (Blitzschutzanlagen, Beleuchtungen, Schilder) montieren
  • Verputze aus Kalk, Gips oder Zement unter Anwendung verschiedener Techniken an Fassaden anbringen
  • Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten an Fassaden ausführen
  • Fachbetriebe für Fassadenbau
  • Dachdeckereien
  • Betriebe des Baugewerbes

Der Beruf Fassader*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • verschiedene Materialien im Fassadenbau (z. B. Stein, Holz, Metall , Gips, Glas, Kunststoff)
  • Wärmedämmungen, Wärmeisolation
  • Klimatechnik, Klima-aktive Fassaden
  • Brandschutz, Blitzschutzanlagen
  • Althaussanierung, Restauration

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Mauermörtel Mauerwerk Organische Dämmstoffe Spritzbeton Transportbeton