In der Ethnologie unterscheidet man zwischen der beschreibenden Völkerkunde (Ethnographie), in der ein einzelnes Volk untersucht wird und der vergleichenden Völkerkunde, in der verschiedene Kulturen miteinander verglichen werden. Ethnolog*innen sind meist auf einen bestimmten Themenbereich oder bestimmte Regionen spezialisiert.
Wichtige Forschungsbereiche der Ethnologie sind u.a. die historische Entwicklung von Konflikten oder die Analyse von Gründen für Diskriminierung von Völkern. Ein weiteres wichtiges Aufgabengebiet ist die Unterstützung der Erhaltung von eigenständigen Lebensformen von Völkern, die nicht der westlichen Zivilisation angehören. Ein anderer Teilbereich der Ethnologie ist die Museumsethnologie: Ethnolog*innen sammeln, katalogisieren und pflegen Ausstellungsstücke und stellen damit Ausstellungen zusammen. In der ethnologischen Sprachforschung wiederum untersuchen sie Umstände und Voraussetzungen, Grammatik und Vokabular sowie die Entwicklung fremder Sprachen. Sie erforschen ebenso die Unterschiede in verwandten Sprachen und deren Variationen in Dialekten.
Ethnolog*innen beschäftigen sich bei ihren Untersuchungen sowohl mit der materiellen Kultur (d. h. mit Werkzeugen, Maschinen und Geräten, Arbeitstechniken, Architektur, Landwirtschaft usw.), der wirtschaftlichen, politischen und sozialen Organisation, den Bräuchen, Sitten und Zeremonien als auch mit der Kunst, der Geschichte und den religiösen und philosophischen Vorstellungen insbesondere außereuropäischer Kulturen.
Ethnolog*innen sammeln und analysieren archivarische und sachkundliche Quellen. Sie werten ethnologische Befunde und Forschungsberichte aus und publizieren diese. Sie erstellen völkerkundliche Kataloge und Datenbanken, bereiten Quellmaterial für Publikationen auf und wirken bei der Erstellung ethnologischer Lexika mit.