Erwachsenenbildner*in

Berufsbeschreibung

Erwachsenenbildner*in ist ein Sammelbegriff für zahlreiche Funktionen im Bereich der Erwachsenen- und beruflichen Weiterbildung. Die Aufgaben von Erwachsenenbildner*innen reichen von der Bildungs- und Berufsberatung über die Organisation und das Management von Seminaren, Lehrgängen usw. bis hin zu Trainings- und Lehrtätigkeiten. So vielfältig die Aufgaben, so vielfältig ist auch ihr Ausbildungshintergrund: Universitätsabsolvent*innen aller Studienrichtungen finden sich ebenso wie Fachkräfte aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen mit langjähriger Berufspraxis.

Erwachsenenbildner*innen arbeiten für Weiterbildungseinrichtungen, Kurs- und Seminaranbieter*innen, öffentliche Institutionen, in Personalabteilungen großer Unternehmen usw. Sie üben ihre Tätigkeit häufig selbstständig und nebenberuflich aus. Erwachsenenbildner*innen arbeiten im Team mit Kolleg*innen und Verwaltungsmitarbeiter*innen und haben Kontakt mit Kursteilnehmer*innen, Beratungssuchenden, aber auch mit Behörden und Institutionen der Arbeitsmarktverwaltung (z. B. AMS).

Erwachsenenbildner*in ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Aufgabenbereiche:

Im Bildungsmanagement leiten Erwachsenenbildner*innen häufig die Weiterbildungsaktivitäten von Unternehmen oder Erwachsenen- und Weiterbildungsanbieter. Sie planen die Art der Weiterbildungsangebote und  recherchieren, in welchen Bereichen erhöhter (Weiter-)Bildungsbedarf besteht. Bildungsmanager*innen leiten Mitarbeiter*innen, budgetieren die Weiterbildungsveranstaltungen, kontrollieren die Auslastung und Kosten, verpflichten Kursleiter*innen und Trainer*innen und überprüfen die Qualität der erbrachten Leistungen. Sie repräsentieren die Weiterbildungseinrichtung nach außen oder vertreten die Anliegen gegenüber der Unternehmensleitung.
Als Kursleiter*innen setzen sie konkrete Maßnahmen um, erstellen Stundenpläne, organisieren Ausschreibungen, Seminarorte und -räume, koordinieren die Trainer*innen und stehen als Ansprechpartner*innen für Kursteilnehmer*innen und Trainer*innen zur Verfügung.

Als Trainer*in führen Erwachsenenbildner*innen Kurse, Seminare usw. durch. Sie planen die Lerneinheiten und den Einsatz von Lehr- und Lernmethoden und  Medien. Sie erarbeiten die Inhalte gemeinsam mit den Kursteilnehmer*innen, bieten vielfältige Übungs-/Trainingsmöglichkeiten an, führen Lernfortschrittskontrollen durch und beurteilen die Leistungen der Teilnehmer*innen. Eine besondere Herausforderung für Trainer*innen ist es, die Lerninhalte auf die oft unterschiedlichen Voraussetzungen der Teilnehmer*innen abzustimmen, um so für alle Teilnehmer*innen Lernfortschritte zu ermöglichen.

In der Bildungs- und Berufsberatung helfen Erwachsenenbildner*innen durch Beratung und Betreuung bei der (Aus-)Bildungs- und Berufswahl. Die eigentliche Bildungs- und Berufsberatung findet in der Regel in Einzelgesprächen statt. Hier wird geklärt, welche grundsätzliche Wünsche und Ziele die Ratsuchenden haben und welche Vorstellungen über Lebensgestaltung, Berufs- und Bildungswege bestehen. Verschiedene Hilfsmittel (psychologische Tests, Eignungsverfahren, Interessenprofile usw.) bieten zusätzlich Informationen über die Interessen, Fähigkeiten, besondere Eignungen und die Persönlichkeit. Ein wesentliches Anliegen der Bildungs- und Berufsberater*innen ist dabei immer, den Menschen in ihrer persönlichen Entscheidungsfindung unterstützend zur Seite zu stehen.

Weitergehende Informationen zu den einzelnen Tätigkeitsschwerpunkten finden Sie unter den jeweiligen Berufsbezeichnungen.

Erwachsenenbildner*innen arbeiten mit Informationsmaterial zu Kurs- und Seminarangeboten, in der Berufs- und Bildungsberatung verwenden sie Informationsmaterial zu Berufsbildern bzw. Ausbildungswegen und Statistiken über den Arbeitsmarkt. Dabei benutzen sie sowohl Printmaterialien als auch Onlinedatenbanken. Gegebenenfalls setzen sie in der Beratung psychologische Tests, Interessenprofile und Eignungsverfahren ein.
In ihrer Lehr- und Trainer*innentätigkeit setzen sie Unterrichtsmaterialien ein und verwenden verschiedene Präsentationstechniken (Power Point, FlipCharts, Tafeln, Smart Boards, Computer usw.)
Für administrative Tätigkeiten (Organisation,  Verwaltung) arbeiten sie mit der herkömmlichen EDV-und Bürotechnik.

Erwachsenenbildner*innen arbeiten in Büros, Beratungs- und Seminarräumen von Weiterbildungseinrichtungen, Kurs- und Seminaranbietern usw., aber auch in großen Unternehmen aller Branchen. Sie sind meist in ein Kolleg*innenteam ( Trainer*innen, Bildungs- und Berufsberater*innen usw.) eingebunden, Teile ihrer Tätigkeiten üben sie aber auch alleine aus (z. B. Beratungsgespräche, Vorträge, Lehrtätigkeit). Erwachsenenbildner*innen stehen in Kontakt mit Verwaltungsmitarbeiter*innen, Kursteilnehmer*innen und Beratungssuchenden, aber auch mit Unternehmen, Verbänden, Organistionen und Behörden, die Kursteilnehmer*innen oder Ratsuchende vermitteln (z. B. AMS).

Die wesentlichen Tätigkeiten von Erwachsenenbildner*innen richten sich nach dem jeweiligen Aufgabenschwerpunkt. Beispielsweise:

Bildungsmanagement und Kursleitung:

  • Bildungsmaßnahmen (Seminare, Kurse usw.) planen und organisieren: z. B. Themen festlegen, Trainer*innen organisieren, Finanzierung planen, Art der Zielgruppen berücksichtigen
  • Kontakt zu möglichen Kundengruppen herstellen und Kund*innen laufend informieren
  • Finanzierungsmöglichkeiten über Förderungen prüfen, anbieten oder selbst in Anspruch nehmen
  • Bildungseinrichtungen managen und nach außen repräsentieren
  • Qualität der durchgeführten Maßnahmen überprüfen und sichern

Trainings- und Lehrtätigkeit:

  • Seminar- und Kursaufbau und -ablauf planen und organisieren
  • unter Einsatz unterschiedlicher Methoden Inhalte zielgruppengerecht aufbereiten
  • Kurs- und Seminarinhalte mit den Teilnehmer*innen erarbeiten
  • Lernfortschritt überprüfen und sichern
  • administrative Tätigkeiten: z. B. Berichte verfassen, erforderlichen Materialien und technische Ausstattung organisieren

Bildungs- und Berufsberatung:

  • Informationen über Berufe und Bildungswege  recherchieren, zielgruppengerecht aufbereiten und zugänglich machen
  • informierende Tätigkeiten: Auskunft über Berufe, Ausbildungsmöglichkeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten, Arbeitsmarktsituation erteilen, Vorträge halten etc.
  • beratende Tätigkeit: Beratungsgespräche führen; Wünsche, Ziele, Vorstellungen über die berufliche und persönliche Zukunft analysieren; Fähigkeiten und Eignungen klären; Ratsuchende aktivieren und bei der Entscheidungsfindung unterstützen
  • Weiterbildungsinstitutionen, Institutionen der Erwachsenenbildung (WIFI, bfi)
  • private Kurs- und Seminaranbieter
  • Arbeitsmarktservice (AMS)
  • Schulen, Universitäten
  • Beratungsunternehmen, Jugendberatungsstellen
  • Institutionen der Bildungs- und Berufsinformation (z. B. Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer usw.)
  • als freie Trainer*innen oder gewerbliche Berater*innen
  • im Personalwesen großer Unternehmen aller Branchen

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Blended Learning Didaktik Diversity Management Mediation Webinar