Dirigent*innen interpretieren Musikstücke und Tonwerke aller Genre und Epochen (z. B. Symphonien, Opern, Messen) und erarbeiten die Aufführung dieser mit Orchestern und Ensembles. Sie verwenden beim Dirigieren eine sichtbare "Zeichensprache", die durch internationale Standardisierung allen Musiker*innen verständlich ist. In der Regel wird diese Zeichengebung, insbesondere bei Instrumentalensembles (Orchestern), durch Verwendung eines Taktstockes verstärkt. Bei Vokalensembles (Chöre) ziehen Dirigent*innen die Zeichengabe mit der Hand vor. Auch Körperbewegungen und mimischer Ausdruck erweitern die Möglichkeiten von Dirigent*innen, sich den Musiker*innen und Sänger*innen mitzuteilen. Dirigent*innen erteilen Einsätze mit der linken Hand und geben den Takt mit der rechten Hand.
Dirigent*innen bereiten Aufführungs- und Aufnahmeprojekte vor und gestalten diese. Bis zur Aufführung eines Musikwerkes sind mehrere Vorbereitungsphasen notwendig: zunächst erarbeiten Dirigent*innen ausgehend von den vorliegenden Notentexten (Partituren) eigene Interpretationen der jeweiligen Musikstücke. Mittels Sekundärliteratur, Handbücher und Fachjournale recherchieren sie den kunst- und kulturgeschichtlichen Hintergrund und Kontext von Musikwerken und Komponist*innen. Ihre Interpretationen passen sie den jeweiligen Gegebenheiten, wie Besetzung des Ensembles sowie Beschaffenheit und Akustik von Konzertsaal etc. an.
Im nächsten Schritt organisieren Dirigent*innen die Partituren (Notenvorlagen) für die einzelnen Musiker*innen und Sänger*innen und stellen Probepläne auf. Vor Beginn der Probenarbeiten besprechen sie sich mit dem Ensemble oder Orchester und erläutern Interpretation, Aufbau und Struktur des jeweiligen Stückes. Mitunter erledigen Dirigent*innen auch Verwaltungs- und Organisationsarbeiten, falls nicht ein Sekretariat zur Verfügung steht, das administrativen Aufgaben, wie Buchhaltung, Kostenrechnung und das Akquirieren von Engagements übernimmt.