Dessinateur*in für Stoffdruck

Berufsbeschreibung

Der Lehrberuf Dessinateur*in für Stoffdruck wurde mit 31. Mai 2011 aufgehoben. In diesem Beruf können seit 31. Mai 2011 keine Lehrausbildungen mehr neu begonnen werden!

Dessinateur*innen für Stoffdruck bringen Farben und Muster in die Stoffbranche. Sie entwerfen Muster, um Kleidungsstoffe, Heimtextilien usw. zu bedrucken. Ständig sind sie auf der Suche nach neuen Motiven und Farbkombinationen. Dabei ist Fachwissen über die Rohprodukte (Stoffe) und die verschiedenen Färbe- und Drucktechniken unbedingt nötig. Die Entwürfe zeichnen und kolorieren (färben) sie meist direkt am Computer. In bestimmten Zeitabständen stellen sie Musterkollektionen zusammen und beraten die Kund*innen bei der Auswahl von Musterkombinationen und Farbzusammenstellungen. Dessinateur*innen für Stoffdruck arbeiten meist in Büroräumen an Computerarbeitsplätzen mit Berufskolleg*innen der Bereiche Entwurf und Fertigung zusammen. Je nach Unternehmen haben sie Kontakt zu Kund*innen und Lieferant*innen.

Dessinateur*innen für Stoffdruck setzen sowohl eigene Ideen als auch bereits bestehende Muster in Entwürfe um. Muster entnehmen sie dabei aus Mode- und Fachzeitschriften, Katalogen usw. Sie arbeiten mit unterschiedlichen textilen Materialien aus Natur- und Kunstfaser (z. B. feinen Wäschestoffen oder groben Dekorstoffen). Je nach Materialart kommen verschiedene Druckverfahren zum Einsatz, wie Auf-, Ätz- oder Reservedruck, Film- oder Walzendruck.

Bei automatischen Druckverfahren werden die Musterzeichnungen der Dessinateur*innen auf Reproduktionsfilme übertragen. Beim Einsatz von  CAD- bzw. CAM-Systemen (computerunterstütztes Design und computerunterstützte Fertigung) zeichnen sie direkt in speziellen Zeichenprogrammen. Diese Daten werden automatisch für das Druckverfahren übernommen (=  CAM = computerunterstützte Fertigung).

Dessinateur*innen für Stoffdruck fertigen vorerst Musterskizzen an und probieren verschiedene Farbkombinationen, Formen und Muster aus. Daraus erstellen sie erste Rohentwürfe und wählen Druckart und -verfahren aus. Sie legen die Höhe des Musterentwurfs fest, wählen den Musterversatz aus und bestimmen die Musterkolorierung (Färbung) mit Farbkarten und Farbnummern.

In der traditionellen Fertigung von Musterentwürfen malen Dessinateur*innen für Stoffdruck Figuren und Muster mit verschiedenen Farbtönen in unterschiedlichen Maltechniken aus. Sie notieren dabei die verwendeten Farben und Farbnummern. Beim Arbeiten an  CAD- bzw. CAM-Systemen werden diese Daten automatisch übernommen.

Dessinateur*innen für Stoffdruck arbeiten mit unterschiedlichen textilen Materialien und erstellen ihre Entwürfe hauptsächlich an Computern mit speziellen Designprogrammen ( CAD = Computer Aided Design = computerunterstütztes Design);  CAM = Computer Aided Manufactoring = computerunterstützte Fertigung). Sie verwenden bei ihren Tätigkeiten schriftliche Unterlagen, wie Handbücher für Computerprogramme oder Kataloge, Fachzeitschriften und -magazine.

Dessinateur*innen für Stoffdruck arbeiten meist in Büros von Betrieben des Textildruckereigewerbes oder als Selbstständige. Sie arbeiten im Team mit Kolleg*innen aus den Bereichen Entwurf (z. B. mit Modedesigner*innen) und Fertigung (z. B. mit Textilchemie (Lehrberuf)) zusammen. Je nach Unternehmen haben sie Kontakt zu Kund*innen und Lieferant*innen.

  • Musterskizzen anfertigen
  • verschiedene Farbkombinationen und optisch reizvolle Formen und Figuren ausprobieren
  • Rohentwürfe erstellen (genaue Skizzen mit durchstrukturiertem Musteraufbau)
  • die Musterentwürfe unter Berücksichtigung der vorgegebenen Rapportgrößen einteilen
  • Druckart und Druckverfahren auswählen; bei allen Druckverfahren ist für jede Farbe des Musters eine eigene Druckschablone erforderlich
  • die Höhe des Musterentwurfs festlegen, den Musterversatz auswählen
  • die Musterkolorierung mit Farbkarten und Farbnummern bestimmen
  • die Figuren mit verschiedenen Farbtönen in unterschiedlichen Maltechniken ausmalen, die verwendeten Farben und zugehörigen Farbnummern notieren
  • die fertigen Entwürfe an Fotogravurzeichner*innen zur Herstellung der  Druckform übergeben
  • Reinentwürfe mittels spezieller Zeichenprogramme zeichnen (Musterentwurf mittels  CAD- und CAM-Systemen)
  • Mittel- und Großbetriebe des Textildruckereigewerbes
  • gewerbliche Musteragenturen
  • freiberufliche Tätigkeit als Designer*in oder Modezeichner*in

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Accessoires Appretur Konfektion