Betriebslogistikkaufmann / Betriebslogistikkauffrau (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 Jahre

Andere Bezeichnung(en):
früher: Lagerlogistik

English: In-house logistics services clerk

Berufsbeschreibung

Der Lehrberuf Betriebslogistikkaufmann*frau ersetzt seit 1. Juni 2013 den Vorgängerlehrberuf Lagerlogistik.

Betriebslogistikkaufleute sind Spezialist*innen im Bereich Lagerhaltung. Sie arbeiten im Lager bzw. den Verwaltungsbüros von Gewerbe-, Handels- oder Industrieunternehmen sowie  Speditionen und Transportunternehmen. Dort bestellen sie Waren und Rohstoffe, übernehmen Lieferungen, sorgen für die fachgerechte Lagerung und kontrollieren die Qualität. Sie stellen Dokumente und Formulare aus und führen entsprechende Aufzeichnungen. Dafür verwenden sie spezielle Software-Programme. Betriebslogistikkaufleute haben Kontakt zu Kund*innen und Lieferant*innen, zu  Speditionen, zu Mitarbeiter*innen im  Rechnungswesen, der  Verwaltung, der Produktion, des Lagers und des Fuhrparks.

Betriebslogistikkaufleute organisieren und verwalten die Lagerung von Materialien, Halbfertig- und Fertigprodukten sowie verschiedener Hilfs- und Betriebsstoffe in Gewerbe-, Industrie-, Handels- oder Transportunternehmen. Damit helfen sie mit, die richtigen Güter, in der richtigen Menge, zur richtigen Zeit, in der richtigen Qualität, zu den richtigen Kosten, am richtigen Ort zur Verfügung zu stellen.
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Waren eingekauft, gelagert und anschließend wieder ausgeliefert werden. Diese Abläufe sollen schnell, kostengünstig und materialschonend organisiert werden. Das erfordert den Einsatz von speziellen Software-Programmen und Transportmittelsystemen wie z. B. automatisierte Stapel- und Verladeeinrichtungen. Aber auch spezielle Dokumente wie Zeitablaufpläne, Lieferscheine, inner- und außerbetriebliche Materialbestellungen, Schadensmeldungen u. ä. sind hilfreiche und unentbehrliche Arbeitsmittel.

Betriebslogistikkaufleute wirken an der Entwicklung betrieblicher Logistiksysteme mit und wenden diese an. Sie organisieren Arbeitsabläufe und teilen Teams ein (z. B. bei der Verladung). Sie koordinieren Bestellungen von Kund*innen und Lieferant*innen, bereiten die  Kommissionierung vor, überwachen den Warenfluss, kontrollieren gemeinsam mit Magazineur*innen und Lagerarbeiter*innen die Lagerbestände und führen Inventuren durch. Weiters bereiten sie lagerrelevante Daten für die  Verwaltung und das betriebliche  Rechnungswesen (z. B. Bedarfsermittlung, Berechnung von Bestellmengen und Lagerumschlag) auf.

Neben ihren rechnerischen und organisatorischen Kenntnissen müssen Betriebslogistikkaufleute über die Funktionsweisen von Transport- und Lagereinrichtungen Bescheid wissen und haben Kenntnisse über gesetzliche Vorschriften wie Arbeitsschutz, Unfallverhütung, Erste Hilfe, Hygienevorschriften, Umweltschutz, Gefahrengutbestimmungen, Materialentsorgung und  Recycling.

Für die Organisation des Warenflusses verwenden Betriebslogistikkaufleute verschiedene Dokumente (z. B. Bestellscheine, Stücklisten, Kommissionslisten und Lieferscheine). Auch Unterlagen aus der Buchhaltung und spezielle EDV-gestützte Lagerprogramme gehören zu den Arbeitsmitteln. Für den Warentransport innerhalb der Lagerräume werden beispielsweise Hub- oder Gabelstapler und andere Verladegeräte eingesetzt. Dabei sind auch Kisten, Paletten, Container und Kartons wichtige Arbeitsbehelfe. Lagerpläne erleichtern das Auffinden von Waren. In großen lagerintensiven Betrieben kommen zunehmend vollautomatisierte Lagersysteme zum Einsatz.

Betriebslogistikkaufleute arbeiten im Lager bzw. den Verwaltungsbüros von Gewerbe-, Handels- oder Industrieunternehmen sowie  Speditionen und Transportunternehmen. Dort stehen sie in Kontakt mit Kund*innen, Lieferant*innen und Mitarbeiter*innen des Rechnungswesens, der  Verwaltung, der Produktion, des Lagers und des Fuhrparks. Außerdem sind  Speditionen wichtige Ansprechpartner für Betriebslogistikkaufleute. Siehe hierzu die Berufe Spediteur*in, Speditionskaufmann / Speditionskauffrau (Lehrberuf), Speditionslogistik (Lehrberuf).

  • Waren entgegennehmen und kontrollieren
  • Waren einlagern, umlagern und auslagern
  • Technische Betriebsmittel und Einrichtungen bedienen und warten
  • die erforderlichen Lagerbedingungen aus den Eigenschaften des Lagergutes ermitteln
  • den Lagerbestand führen und überwachen, die erforderlichen Maßnahmen im Bedarfsfall einleiten
  • Waren bereitstellen und versenden
  • bei der Erstellung betrieblicher Lagerlogistikkonzepte mitwirken
  • die branchenüblichen Kommunikationsmittel und Informationsmittel einsetzen
  • die im betrieblichen Einsatzbereich verwendete EDV anwenden
  • Dokumentationen führen
  • facheinschlägige Formulare, Vordrucke und Schriftstücke ausfertigen und bearbeiten
  • administrative Arbeiten mit Hilfe der betrieblichen Informations- und Kommunikationssysteme durchführen
  • an der betrieblichen Buchführung und Kostenrechnung mitwirken
  • Statistiken, Dateien und Karteien anlegen, warten und auswerten
  • Gewerbe-, Industrie-, Handelsunternehmen (Mittel- bis Großbetriebe)
  • Speditionen und Transportunternehmen

Der Lehrberuf Betriebslogistikkaufleute ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Fuhrpark-Disposition
  • Logistik-Management / Lagermanagement
  • Gefahrengut, Umweltschutz, Recycling
  • Arbeits- und Betriebssicherheit
  • Lagerautomatisierung

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 ABC-Analyse ADR EAN ERP Inventory Controlling Inventur Just-in-time Kommissionierung Lieferbereitschaftsgrad Logistik LVS Store Management Strichcode

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