Betonfertigteiltechnik (Lehrberuf) - Lehrzeit: 3 Jahre

Andere Bezeichnung(en):
früher: Betonfertigungstechnik, Betonfertiger*in, Betonwarenerzeuger*in

English: Precast Concrete Technology

Berufsbeschreibung

Betonfertigteiltechniker*innen stellen Betonwaren oder Betonfertigteile für den Hoch- und Tiefbau her. Zu ihren Erzeugnissen zählen z. B. Mauersteine, Betonpflastersteine, Randsteine, Treppen, Gehwegplatten, Gartenmauerteile, Bahnschwellen, Rohre und Schächte, Fundamente, Decken, Stützen, Träger für den Hallenbau oder Wandelemente für den Wohnbau.

Betonfertigteiltechniker*innen überprüfen und beurteilen die Anforderungen und Pläne für die Betonteile und erstellten  Schalungen aus Holz, Stahl oder Kunststoff. Je nach Fertigungsverfahren, werden die Betongemische manuell oder maschinell in die  Schalungen eingebracht, verdichtet und ausgehärtet. Dabei bedienen die Fachkräfte in der Betonfertigteiltechnik die Fertigungsmaschinen (z. B. Förder- und Mischanlagen). Sie trennen die gehärteten Betonteile von den  Schalungen, prüfen die Qualität der Erzeugnisse und führen erforderliche Nachbearbeitungen durch. Abschließend bereiten sie die Betonteile für den Transport auf die Baustelle vor und sorgen für eine sichere Verladung.

Betonfertigteiltechniker*innen arbeiten in Gewerbe- oder Industriebetrieben in Werkhallen oder auf Baustellen im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen und verschiedenen Fach- und Hilfskräften.

Betonfertigteiltechniker*innen stellen Betonwaren und Betonfertigteile für den Hoch- und Tiefbau in Einzelanfertigung oder in Serie her.  Beton ist ein Gemisch aus Zement, Sand, Kies, Wasser und verschiedenen Zusatzstoffen. Die Materialeigenschaften der Betonwaren werden durch das Mischungsverhältnis dieser Inhaltsstoffe bestimmt (Zementanteil, Kiesanteil usw.), welches die Betonfertigteiltechniker*innen berechnen, bevor sie die Betonmischung herstellen.

Betonfertigteiltechniker*innen überprüfen einerseits die Anforderungen an die Betondeckung und andererseits, ob sich die vorgegebenen Betonrezepturen für die zu erstellenden Betonteile eignen. Sie kontrollieren, ob die Vorgaben bezüglich Einbauten und Bewehrungen den notwendigen Anforderungen entsprechen und veranlassen Korrekturen, wenn sie Abweichungen feststellen. Sie wählen anhand der Pläne die geeigneten Materialien für  Schalungen aus (z. B. Holz, Kunststoff oder Stahl) und bereiten die  Schalungen vor. Die Betonbauteile werden mit maschinellen oder manuellen Fertigungsmethoden hergestellt. Dazu werden die  Schalungen mit dem flüssigen Betongemisch befüllt. An den  Schalungen sind Rüttelmaschinen ("Rüttler") angebracht, die durch ständiges Rütteln das Betongemisch verdichten. Zur Verringerung von Spannungen im  Beton werden Stahlstäbe und Eisengitter ("Bewehrungen") in die Verschalungen verlegt.
Auch die Herstellung der Betonmischungen erfolgt computergesteuert, wobei aus verschiedenen Materialsilos die Inhaltsstoffe über Fließbänder zur Betonmischanlage transportiert werden.

Nachdem der  Beton hart geworden ist (ausgehärtet ist), werden die  Schalungen fachgerecht entfernt und verschiedene Nachbehandlungsarbeiten (wie z. B. Glätten, Nivellieren, Schleifen und Polieren oder auch Wachsen und Ölen) an den fertigen Betonwaren durchgeführt. Die benutzten  Schalungen werden je nach Art gereinigt und wiederverwendet.

Bei der automatisierten Herstellung von Betonwaren steuern und überwachen die Fachkräfte für Betonfertigteiltechnik die Maschinen und Anlagen, sie beheben Störungen und führen kleinere Reparaturen durch. Eine zentrale Aufgabe ist die Überprüfung der Qualität der erzeugten Betonwaren. Dabei überprüfen sie beispielsweise die Größe und die Oberflächenqualität, identifizieren Fehler oder Schäden. Kleinere oberflächliche Beschädigungen können nachbearbeitet werden, größere Fehler oder Schäden müssen durch Anpassung der Betonrezeptur und Neuproduktion behoben werden. Die fertigen Betonteile werden fachgerecht gelagert und für die den Transport auf Baustellen vorbereitet, wo sie montiert bzw. verlegt werden. Bei der Verladung achten Betonfertigteiltechniker*innen besonders auf die erforderliche Ladungssicherung.

Bei der Arbeit mit  Beton ist es besonders wichtig, alle verwendeten Geräte, Maschinen und Werkzeuge sorgfältig zu reinigen und laufend zu warten. Wichtige Erzeugnisse von Betonfertigteiltechniker*innen sind Wand- und Deckenelemente, Stützen und Träger für den Hallenbau, Mauersteine, Betonpflaster, Gehwegplatten, Gartenmauerteile, Rohre und Schächte für den Kanalbau, Bahnschwellen, Randsteine usw.

Betonfertigteiltechniker*innen arbeiten mit Berechnungen, Bauzeichnungen und Plänen. Sie bearbeiten Holz, Stahl und Kunststoff (für  Schalungen und Bewehrungen) und mischen aus Zement, Sand, Kies, Wasser und verschiedenen Zusatzstoffen  Beton. Die Betonerzeugung erfolgt häufig mit computergesteuerten Maschinen und Anlagen, die sie einrichten und überwachen. An den Verschalungen bringen sie sog. Rüttler an. Sie verwenden Trennmittel für die Trennung der gehärteten Betonteile von der Schalung, diverse Materialen und Geräte für die Nachbearbeitung der Betonteile und Reinigung der  Schalungen und Maschinen und Prüfgeräte zur Qualitätsprüfung.

Betonfertigteiltechniker*innen arbeiten mit unterschiedlichen digitalen Geräten, betrieblicher  Software und Datenbanken zur Produktionsplanung und -steuerung, aber auch für die Kommunikation im Betrieb und die Dokumentation der Produktionsdaten und  Rezepturen.

Betonfertigteiltechniker*innen arbeiten in Werkhallen von gewerblichen oder industriellen Betonwaren- und -fertigteilerzeuger*innen. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen und mit anderen Fach- und Hilfskräften zusammen und stehen in Kontakt mit Fachkräften auf der Baustelle (siehe z. B. Tiefbau (Lehrberuf), Betonbau (Lehrberuf), Transportbetontechnik (Lehrberuf), Bautechniker*in).

Betonfertigteiltechniker*innen haben grundsätzlich geregelte Arbeitszeiten während der betriebsüblichen Produktionszeiten. In den Fertigungshallen müssen sie mit einer gewissen Staub- und Lärmbelastung rechnen, die durch entsprechende Schutzmaßnahmen und durch den Einsatz moderner Produktionsanlagen laufend reduziert werden.

  • Produktionspläne, technische Zeichnungen,  Rezepturen prüfen und beurteilen
  • Schalungen und Formen nach Zeichnungen und Konstruktionsplänen aus unterschiedlichen Materialien anfertigen
  • Betonstahldrähte und -rahmen (Bewehrungen) schneiden, biegen und in die  Schalungen verlegen
  • Betonmischungen berechnen und Materialien auswählen, wie z. B. Sand, Kies, Sandsteinschotter; Farbstoffe und andere Zusatzstoffe, Wasser, Zement usw. beigeben und mischen
  • Förderanlagen und Betonmischanlagen bedienen
  • flüssige Betonmischungen in die  Schalungen einfüllen
  • Formenteile und  Schalungen nach Aushärten der Betonschichten entfernen
  • Oberflächenbehandlungen an Betonwaren durchführen (z. B. mit Dampf, Wasserbehandlung, um Risse zu verhindern, Schleifen, Polieren)
  • Schalungen, Maschinen, Gerätschaften und Anlagen reinigen und warten
  • Betonwaren und Betonfertigteile für den Transport vorbereiten und Ladungen sichern
  • Betriebe der gewerblichen und industriellen Betonwaren- und Betonfertigteilerzeugung
  • Zementindustrie

Der Beruf Betonfertigteiltechnik ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Betonfertigteile - Hochbau
  • Betonfertigteile - Tiefbau
  • Fertigteilhausbau
  • Bauökologie und Nachhaltiges Bauen
  • Bautechnik, Baustatik
  • Qualitätsmanagement - Bau
  • Projektmanagement - Bau
  • Baustoffanalyse und -entwicklung

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Spritzbeton Stahlbeton

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