Bestatter*in ist ein Beruf, der von vielen Menschen vor allem mit der Arbeit an Verstorbenen in Verbindung gebracht wird und deshalb häufig Unwohlsein auslöst. Die Tätigkeiten der Bestatter*innen sind jedoch vielseitig und innerhalb der unterschiedlichen Aufgabengebiete ist die Arbeit am Leichnam nur ein kleiner Teil.
Den wohl größten Bereich ihrer Tätigkeiten stellen organisatorische und kaufmännische Aufgaben dar. Bestatter*innen organisieren die Durchführung von Erd- und Feuerbestattungen. Dabei besprechen sie in der Regel die Bestattungsart mit den Hinterbliebenen, wählen mit den Kundinnen und Kunden einen Sarg oder eine Urne aus, regeln die Aufbahrung und den Begräbnisablauf und koordinieren die Gestaltung von Trauerfeierlichkeiten. Im kaufmännischen Bereich kümmern sie sich um den Abschluss von Bestattungsverträgen, um das Ausstellen und Bearbeiten von Formularen und Rechnungen sowie um Informations- und Werbematerial. Gegebenenfalls veranlassen sie das Drucken von Parten und Todesanzeigen. Außerdem führen sie den Schriftverkehr mit verschiedenen Behörden durch, wie z. B. mit Pensions- oder Krankenkassen und Standesämtern.
Die Digitalisierung ist im Bestattungsberuf noch nicht ganz angekommen. Webauftritte von Bestattungsunternehmen sind entweder nicht vorhanden oder enthalten wenig Informationen. Bislang bieten nur wenige Unternehmen die Organisation von Bestattungen online an, dieser Trend ist allerdings im Steigen. Dabei können Kundinnen und Kunden über die Art und Details der Bestattung im Internet entscheiden. Daher sollten Bestatter*innen zunehmend auch über die Online-Abwicklung von Bestattungsbuchungen Bescheid wissen und E-Commerce-Kenntnisse besitzen.
Zu den Arbeiten am Leichnam gehören das Abholen der Verstorbenen vom Sterbeort, die Einbettung in den Sarg und die Überführung zum Friedhof unter Einhaltung der jeweiligen Hygienevorschriften. Bestatter*innen waschen die Toten und kleiden sie an, wobei sie die Leichname gegebenenfalls für die Aufbahrung kosmetisch behandeln. Für längere Transporte behandeln Bestatter*innen die Leichname mit entsprechenden Mitteln, um den Verfallsprozess aufzuhalten. Sie führen auch Exhumierungen durch.
Wichtig in diesem Beruf ist auch der gefühlvolle Umgang mit den Hinterbliebenen. Bestatter*innen führen mit ihnen Gespräche, um organisatorische Fragen zu klären, wie z. B. den Bestattungstermin, die Auswahl des Sarges oder der Urne, die Grabstätte, die Bestattungsart und die Gestaltung der Trauerfeier.