Auktionator*innen leiten in Auktionshäusern und Pfandleihanstalten Versteigerungen von Antiquitäten, Schmuck, Juwelen und Kunstgegenständen, Gemälden, Fotografien, Druckgrafiken, Skulpturen, Glas und Porzellan, Asiatischer Kunst, Armband- und Taschenuhren, Bücher, Möbel und dergleichen mehr.
Vor Beginn einer Versteigerung geben Auktionator*innen die Kennzeichnung und Reihenfolge der Ausrufung sowie den Rufpreis der Auktionsgegenstände bekannt. Diese Informationen (sogenannte Rufzettel) erhalten sie von den Schätzmeister*innen. Die Rufzettel beinhalten Katalognummer, Beschreibung, Rufpreis (das ist der Preis, mit dem die Versteigerung eines Auktionsgegenstandes begonnen wird) sowie Angaben über Herkunft, Erhaltungszustand und eventueller Mängel und Beschädigungen des Auktionsgegenstandes.
Bevor Auktionator*innen das Publikum zum Bieten auffordern, zeigen sie die Versteigerungsgegenstände vor und beschreiben sie gemäß den in den Rufzettel enthaltenen Informationen. Nachdem das Publikum über den Versteigerungsgegenstand informiert wurde, geben sie den Rufpreis bekannt und fordern zum Bieten auf. Die Angebote erfolgen durch Handzeichen. Die Auktionator*innen registrieren die Anbote, nennen die Preishöhe und geben dem/der Bieter*in zu verstehen, dass sein/ihr Anbot berücksichtigt wurde. Die Erhöhung der Anbote nehmen sie dann nach einer feststehenden Steigerungsfolge vor, falls nicht seitens des Publikums selbst weitergesteigert wird.
Erfolgen mehrere Anbote, so achten die Auktionator*innen sorgfältig auf deren Reihenfolge und geben deutlich zu erkennen, wer aus dem Publikum das Meistbot hat (das Meistbot ist die jeweils höchste gebotene Geldsumme). Wird trotz mehrmaliger Wiederholung des Letztanbots nicht weitergeboten, erteilen sie dem/der Letztbieter*in bzw. Höchstbieter*in das Kaufrecht und geben durch Klopfzeichen bekannt, dass die Versteigerung dieses Gegenstandes beendet ist. Danach notieren die Auktionator*innen das Meistbot auf dem Rufzettel und setzen anhand einer Tabelle den Bruttopreis fest. Sie lassen den versteigerten Gegenstand abtransportieren und den nächsten in den Auktionsraum bringen. Außerhalb von Auktionen sind Auktionator*innen mit diversen Buchhaltungs- und Verwaltungsaufgaben, dem Führen von Kundinnen-/Kundenkarteien und dem Besichtigen von Auktionsgegenständen befasst.
Auktionen können für alle möglichen Gegenstände durchgeführt werden, beispielsweise auch für Fahrzeuge, Warenlager oder Immobilien (Grundstücke, Häuser, Wohnungen, Geschäftslokale). Im Falle von Immobilien erfolgt die Auktion zum Teil auch vor Ort bei der Immobilie.