Agrarwirt*in - landwirtschaftliche Direktvermarktung

Berufsbeschreibung

Agrarwirt*innen für landwirtschaftliche Direktvermarktung arbeiten entweder als Selbstständige (Berater*innen), als Angestellte in landwirtschaftlichen Betrieben oder bei Erzeugungs- und Vermarktungsgenossenschaften. Sie planen, organisieren und koordinieren verschiedene Formen der Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Produkten, wie z. B. Obst, Gemüse, Käse, Marmeladen, Brot, Wurst und Speck, Säfte, Wein, Schnäpse und vieles mehr.

Formen und Absatzwege der Direktvermarktung sind z. B. Bauernmärkte, Verkaufs- und Verkostungslokale direkt am Hof (ab Hof-Verkauf), Heurige und Buschenschanken, mobile Verkaufswägen und dergleichen mehr.
Agrarwirt*innen für landwirtschaftliche Direktvermarktung analysieren Zielgruppen und Absatzmärkte und entwickeln dementsprechende Maßnahmen. Sie arbeiten eigenständig sowie im Team mit verschiedenen Fachkräften aus der Landwirtschaft und dem Handel und haben vor allem engen Kontakt mit Landwirtinnen und Landwirten.

Agrarwirt*innen für landwirtschaftliche Direktvermarktung arbeiten als Angestellte von Landwirtschaftskammern und Behörden oder als selbstständige Berater*innen. Zu ihren Kundinnen/Kunden zählen landwirtschaftliche Betriebe aller Art und Größen, landwirtschaftliche Verwertungsgenossenschaften sowie Mühlen, Gärtnereien und dergleichen. Die Agrarwirt*innen analysieren für ihre Kundinnen/Kunden Absatzmärkte, regionale Gegebenheiten und Zielgruppen, sammeln Markt- und Wirtschaftsdaten, verfolgen laufende Trends und Entwicklungen und planen auf der Basis dieser Faktoren passende Direktvermarktungskonzepte.

Eines der besonderen Qualitätsmerkmale von landwirtschaftlichen Produkten ist ihre Frische. Ob Brot, Schinken, Speck, Eier, Wurst und Käse, Butter oder Milch, Obst oder Gemüse: im Unterschied zu länger haltbarer Supermarktwaren sind Produkte direkt vom Bauernhof häufig naturbelassen und unbehandelt. Sie müssen daher oft rasch abgesetzt werden. Agrarwirt*innen versuchen diese landwirtschaftlichen Produkte bestmöglich auf dem Markt zu positionieren und den Absatzweg von der Produktion bis zur Kundschaft möglichst kurz zu halten. Formen der Direktvermarktung sind z. B. Bauernmärkte, Heurigen und Buschenschanken, regionale Verkaufslokale oder mobile Verkaufswägen.

Agrarwirt*innen beraten ihre Kund*innen - in der Regel Landwirtinnen und Landwirte - über Möglichkeiten und Formen der Direktvermarktung, sie stellen mit ihnen ein Warensortiment zusammen, kalkulieren Kosten und Warenpreise und begleiten betriebliche Maßnahmen und Umstellungsprozesse in Richtung Direktvermarktung. Weiters organisieren und schließen sie auch Vertriebskooperationen mit anderen landwirtschaftlichen Erzeugungsbetrieben. Sie entwickeln Werbemaßnahmen und innovative Direktvermarktungsaktionen, gestalten Internetseiten oder erstellen Prospekte, Kataloge und Info-Materialien. Sie informieren ihre Kundinnen/Kunden über Qualitäts- und Hygienestandards und halten Schulungen und öffentliche Vorträge über landwirtschaftliche Direktvermarktung ab.

Agrarwirt*innen für landwirtschaftliche Direktvermarktung haben mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen aller Art zu tun, wie z. B. Obst, Gemüse, Käse, Butter, Eier, Marmeladen, Brot, Strudel und andere Teigwaren, Wurst, Schinken und Speck, Säfte, Wein, Schnaps und vieles mehr.

Sie arbeiten mit Computer, Laptops, Tablets, betrieblichen Softwareprogrammen, hantieren mit Bürogeräten wie Kopierer,  Scanner, Drucker und benutzen Telefone, E-Mail und Internet. Sie führen und analysieren Betriebsbücher wie z. B. Lager-, Preis- und Warenlisten, Einnahmen-Ausgaben-Rechnungen, Bilanzen und Geschäftsberichte. Weiters arbeiten sie mit Lagersystemen, Verpackungsmitteln, Staplern und anderen Transportgeräten. Bei der Arbeit auf Märkten verwenden sie Waagen, Taschenrechner und Computerkassen und verteilen Prospekte, Kataloge und andere Info-Materialien.

Agrarwirt*innen für landwirtschaftliche Direktvermarktung sind an wechselnden Arbeitsorten im Einsatz: für kaufmännische und administrative Tätigkeiten arbeiten sie in Büros an modernen Computerarbeitsplätzen. Im Außendienst arbeiten sie bei ihren Kundinnen/Kunden in den landwirtschaftlichen Betrieben. Außerdem sind sie an Marktständen auf Bauernmärkten und in landwirtschaftlichen Verkaufslokalen tätig. Schulungen und Vorträge halten sie in Gemeindezentren sowie in Seminar- und Konferenzräumen ab.

Agrarwirt*innen arbeiten eigenständig sowie im Team mit verschiedenen Fachkräften aus den Bereichen  Marketing, Handel und Tourismus, siehe z. B.: Marketingfachmann / Marketingfachfrau, Tourismuskaufmann / Tourismuskauffrau, Regionalberater*in, Werbefachmann / Werbefachfrau. Vor allem arbeiten sie eng mit den Landwirt*innen zusammen und haben Kontakt zu Mitarbeiter*innen von Landwirtschaftskammern und Behörden.

  • landwirtschaftliche Betriebe über die Möglichkeiten der Direktvermarktung beraten und informieren
  • Kundinnen/Kunden über Sortimentsgestaltung, Anbauformen und Verarbeitungsmöglichkeiten beraten
  • landwirtschaftliche Betriebe analysieren: inner- und außerbetriebliche Voraussetzungen, regionale Gegebenheiten, Zielgruppen usw.
  • Informationen über Fördermöglichkeiten einholen
  • Konzepte zur Direktvermarktung erarbeiten, neue Absatzwege erschließen
  • Verkaufskonzepte entwickeln
  • Werbe- und Marketingaktionen durchführen
  • Sortimente zusammenstellen, Preise kalkulieren
  • Kooperationen schließen, regionale Vermarktungsinitiativen nutzen oder gründen
  • landwirtschaftliche Betriebe in Richtung Direktvermarktung umstellen, z. B. Verkaufslokale am Hof einrichten
  • Verkaufsräume gestalten, Waren präsentieren
  • Werbe- und Infomaterialien, Prospekte, Kataloge und dergleichen erstellen
  • PR-Maßnahmen durchführen, z. B. Pressemitteilungen erstellen
  • Qualitätskontrollen durchführen
  • Einhaltung von  Hygiene- und Sicherheitsstandards kontrollieren
  • Betriebsbücher, Kundenkarteien usw. führen
  • landwirtschaftliche Betriebe
  • Erzeugungs- und Vermarktungsgenossenschaften
  • Bauernverbände, Landwirtschaftskammern, Behörden, Landwirtschaftsministerium

Der Beruf Agrarwirt*in für landwirtschaftliche Direktvermarktung ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • landwirtschaftliche Fachbereiche wie z. B. Obst- und Gemüseanbau, Weinbau, Nutztierhaltung
  • Agrarmanagement; Bereichsleitung, Betriebsleitung
  • Lagerwesen, Vertrieb, Logistik
  • Qualitätsmanagement
  • Digitalisierung, digitale Transformation ( Digital Farming)
  • Marketing, PR, Werbung

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Agronomie Direkt Marketing Gemeinsame Agrarpolitik Nachhaltige Landwirtschaft