Modist*in

English: Milliner

Berufsbeschreibung

Die Ausbildung zum/zur Modist*in erfolgt im Modullehrberuf Bekleidungsgestaltung im Hauptmodul Modist und Hutmacher/Modistin und Hutmacherin. >> siehe Bekleidungsgestaltung (Modullehrberuf)

Modist*innen fertigen Kopfbedeckungen aller Art für Damen, Mädchen und Kinder aus unterschiedlichen Textilien (Filz, Stroh, Pelz, Leder und Stoff usw.) an. Bei der Maßanfertigung messen sie zuerst die Kopfweite der Kund*innen und arbeiten dann oft nach eigenen Entwürfen. Dabei nähen sie meist händisch an Nähmaschinen. Für die Serienproduktion verwenden sie spezielle Nähmaschinen. Modist*innen führen außerdem Änderungen und Reparaturen durch oder übernehmen Hüte zur Reinigung. Sie arbeiten in Hutfachgeschäften, in Abteilungen von Kaufhäusern sowie in den Werkstätten von Betrieben des Hutmachergewerbes. Sie beraten und informieren ihre Kund*innen und verkaufen die Waren.

"...aus jedem Material, das mir in die Finger kommt, bastle ich sofort einen Hut. Jedem Gesicht, das ich sehe, möchte ich sofort einen Hut aufsetzen."
Julia Cranz, Modistin, in einem Interview aus: AMS your job, 2008.

Modist*innen, die in gewerblichen Handwerksbetrieben arbeiten, stellen Einzelstücke (Modellhüte) händisch her. In der Industrie fertigen sie Hüte in arbeitsteiligen Verfahren in Serienproduktion (Konfektionsware). Sie übernehmen hier Teilarbeiten wie beispielsweise den Entwurf und die Herstellung von Erstmodellen oder das Formen des Stumpens.

Modist*innen im Gewerbe arbeiten nach Bildvorlagen und Zeichnungen, die sie nach eigenen Entwürfen oder nach den Wünschen der Kund*innen anfertigen. Die unterschiedlichen Materialien wie z. B. Filz, Leinen, Baumwolle und Leder, welche die Modist*innen bei ihrer Arbeit einsetzen, verlangen unterschiedliche Verarbeitungsweisen und Verarbeitungstechniken. Weiters gehören verschiedene Wartungs-, Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten an Werkzeugen, Geräten und Maschinen zu ihren Aufgaben.

Die wichtigsten Arbeitsgeräte von Modist*innen sind Nähmaschinen, Dampfapparate, Hutweiter, Trockenvorrichtungen, Bügeleisen, Bürsten, Scheren, Nadeln Zwirne und Fäden. Für die Hutherstellung verwenden sie Stoffe wie Filz, Leinen, Bauwolle und verschiedene Ledersorten.

Modist*innen arbeiten in Gewerbebetrieben in Werkstätten und Nähstudios im Team mit Berufskolleg*innen, Meister*innen und weiteren Fach- und Hilfskräften. In Industriebetrieben arbeiten sie vor allem mit angelernten Hilfskräften zusammen. In kleineren Werkstätten oder Handwerksateliers haben sie Kontakt zu ihren Kund*innen (Anprobe, Verkauf) und den Lieferant*innen von Stoffen und Materialien.

  • Hutmodelle und Hutschnittformen zeichnen und anfertigen
  • vorgefertigte Filzrohlinge (Hutstumpen) durch Tauchen in eine Steiflösung ( Appretur) steifen
  • überschüssige Steifmittel von Hand oder mit der Steifwringmaschine auswringen
  • Hutstumpen über das Modell überziehen Hüte im Trockenofen trocknen lassen
  • Kopfweitenband einnähen
  • Hüte mit der Garnierung (Bänder, Schleier, Tüll, Federn usw.) versehen
  • Hüte mit Schwämmen und Dunsttüchern bürsten und glänzen
  • Kleinbetriebe des Modist*innengewerbes
  • Betriebe der Hutindustrie
  • Hutabteilungen von Warenhäusern, Hutfachgeschäfte

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Accessoires Adjustieren Appretur Filzen

Berufsinfo-Videos