Tiefbauspezialist*in - Verkehrswegebau (Lehrberuf) - Lehrzeit: 4 Jahre

English: Civil Engineering Specialist Specialising in Traffic Route Engineering

Berufsbeschreibung

Tiefbauspezialistinnen und -spezialisten im Schwerpunkt Verkehrswegebau sind in der Herstellung von Straßen, Autobahnen, Brücken, Rastplätzen, Bahnstrecken, aber auch von Bachverbauungen, Wasserkraftwerken und Sportanlagen tätig. Bei Beginn ihrer Arbeiten lesen sie Baupläne und -skizzen, vermessen das Gelände, richten die Baustelle ein, sichern sie ab und bereiten den Untergrund vor. Sie heben Gruben und  Künetten aus, verlegen Rohrkanäle, stellen Schächte und Straßeneinbauteile her und führen Oberflächenentwässerungen durch. Sie errichten die erforderlichen Unterbauten und Fundamente (z. B. Straßenunterbau, Gleisunterbau) einschließlich Frostschutz, verdichten diese, bauen Stützwände auf und stellen die Oberbauten durch  Beton- und Asphaltierarbeiten her. Bei Sanierungsarbeiten prüfen sie Straßendecken und Unterbauten, Gleisanlagen und Betonbauteile, stellen Schäden fest und beheben diese.

Tiefbauspezialist*innenn arbeiten auf Baustellen für kleine, mittlere und große Tiefbaubetriebe. Sie arbeiten im Team mit Planer*innen, Vorarbeiter*innen, Polier*innen, Berufskolleg*innen und verschiedenen Fach- und Hilfskräften aus anderen Bereichen des Bauwesens, wie z. B. Betonbauer*innen oder Verkehrsplaner*innen und Wasserbautechniker*innen.

Tiefbauspezialistinnen und -spezialisten im Schwerpunkt Verkehrswegebau sind auf die Herstellung Tiefbauten und Tiefbauwerken wie beispielsweise Straßen, Autobahnen, Autobahn-Rastplätze, Bahnstrecken, aber auch Radwegen und städtische Fußgängerzonen spezialisiert.

Auf den Baustellen führen die Tiefbauspezialistinnen und -spezialisten gemeinsam mit Vermessungstechniker*innen (auch Vermessungstechniker*in (Lehrberuf)) und Bautechniker*innen Vermessungsarbeiten durch. Sie richten die Baustelle ein und sichern sie ab, indem sie Absperrungen und Zäune aufstellen sowie Überwachungskameras und Signal- und Funkanlagen installieren. Nach technischen Plänen und Vorgaben führen sie verschiedene Arbeiten im Verkehrswegebau durch: sie führen verschiedene Erdbewegungsarbeiten durch (Gruben ausheben, Erdoberflächen planieren) und errichten den Straßenunterbau. Dabei stellen sie Schüttungen her und arbeiten mit konventionellen Verschalungen oder Systemschalungen. Mit Böschungssicherungen befestigen sie Böschungen am Straßenrand. Erforderlichenfalls führen sie auch Oberflächenentwässerungen durch.

Nachdem sie die Straßenunterbauten errichtet haben, stellen sie die Straßenoberflächen aus  Beton, Asphalt oder Mischgut her und führen dazu verschiedene Betonier- und Asphaltierarbeiten durch. Sie verlegen Kabel- und Rohrleitungen und errichten entlang der Autobahnen Park- und Rastplätze oder Fluchtwege in Straßentunnels. Außerdem bringen sie Straßenmarkierungen (z. B. Mittelstreifen, Seitenstreifen, Zebrastreifen) an den Verkehrswegen an, montieren Leitplanken und stellen Verkehrsschilder auf.

Bei all ihren Arbeiten beachten sie gesetzlichen Vorschriften und Auflagen zu Arbeitsschutz, Unfallverhütung und Umweltschutz. Am Ende des Arbeitstages warten und reinigen sie die verwendeten Werkzeuge, Maschinen und Geräte und führen technische Aufzeichnungen zu den durchgeführten Arbeiten.

Tiefbauspezialistinnen und -spezialisten im Schwerpunkt Verkehrswegebau verwenden verschiedene Werkzeuge, Geräte und Maschinen wie z. B. Schaufeln, Hacken, Sägen, Schweißgeräte, Trennscheiben, Presslufthämmer, Gesteinsbohrhämmer, Hydraulikhämmer, Bohrmaschinen, Betonmischmaschinen, Kompressoren sowie  Schalungen, Gerüste und Anlagen zur Materialbeförderung (z. B Schrägaufzüge, Seilwinden). Zu den Materialien und Bauteilen, mit denen sie arbeiten gehören beispielsweise Erde, Gestein,  Beton,  Stahlbeton,  Beton-, Natursteinplatten und keramische Platten, Asphalt,  Bitumen, Holz, Baustahl, Ziegel, Sand, Schotter, Rohre und Betonfertigteile.

Tiefbauspezialistinnen und -spezialisten arbeiten außerdem mit den verschiedensten Baumaschinen, die überwiegend von Kolleginnen und Kollegen im Schwerpunkt Baumaschinenbetrieb gesteuert und bedient werden, z. B. unterschiedlichste Bagger, diverse Walzen und Planierraupen, Mischwerke, Rüttelplatten, Laderaupen, Radlader, Umschlaggeräte, Rohrverleger, Kräne und Ladekräne, Asphaltiermaschinen, Abbruchbagger und andere Abrissmaschinen,  Fahrmischer, verschiedene Betonpumpen usw.

Für die Steuerung von Maschinen und -geräten, für Vermessungs- und Kontrollarbeiten sowie zur Baudokumentation werden zunehmend digitale Tools und Messgeräte sowie spezielle Handhelds mit entsprechender  Software eingesetzt (insb. elektronisches Datenmanagement, EDM), die Tiefbauspezialistinnen und -spezialisten bedienen müssen.

Abhängig von der jeweiligen Tätigkeit tragen sie Schutzbekleidung, Helme und Sicherheitsschuhe und bei bestimmten Arbeiten Schutzbrillen.

Tiefbauspezialistinnen und -spezialisten im Schwerpunkt Verkehrswegebau arbeiten für Tiefbauunternehmen an wechselnden Arbeitsorten auf Baustellen. Dabei sind sie überwiegend im Freien tätig und verschiedenen Witterungsverhältnissen wie Hitze, Nässe, Kälte, Wind sowie Staub und Lärm ausgesetzt. Im Rahmen von Sprengarbeiten (zum Beispiel im Tunnel- und Straßenbau) ist besondere Vorsicht geboten, außerdem ist Trittsicherheit eine wichtige Eigenschaft.

Tiefbauspezialistinnen und -spezialisten arbeiten auf Baustellen im Team mit Vorgesetzten (VorarbeiterInnen, Polier*innen, Bauleiter*innen und Baumeister*innen), mit Berufskolleginnen und -kollegen und mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften (siehe z. B. Betonbau (Lehrberuf), Betonbauspezialist*in (Lehrberuf), Hochbau (Lehrberuf), Hochbauspezialist*in (Lehrberuf), Gleisbautechnik (Lehrberuf), Bautechniker*in, Asphaltierer*in), aber auch mit Wasserbautechniker*innen, Verkehrsplaner*innen und anderen PlanerInnen.

Wie in den meisten Bauberufen ist auch für Tiefbauspezialistinnen und -spezialisten eine gewisse Mobilität erforderlich, weil sich Baustellen meist an unterschiedlichen Orten befinden und auch weiter vom Betriebsstandort oder dem eigenen Wohnort entfernt sein können.

  • Planvorgaben (Lage, Höhe, Material) unter Einbeziehung moderner Vermessungstechnik in die Natur umsetzen
  • Lohn-, Geräte- und Materialeinsatz berechnen
  • Baustellen einrichten und absichern, Vorleistungen prüfen und dokumentieren
  • einfaches Gelände vermessen und Vermessungsarbeiten fachgerecht dokumentieren
  • Baugruben,  Künetten und  Flachgründungen herstellen
  • Schalungen (z. B. konventionelle  Schalungen, Systemschalungen) für Bauteile aus  Beton und  Stahlbeton herstellen
  • Bauteile, Bauwerksteile und Bauwerke (z. B. Straßen- und Kanalbau) herstellen und adaptieren
  • Beton- und Stahlbetonbauteile instandhalten und sanieren
  • Schüttungen, Böschungen und Böschungssicherungen herstellen
  • Rohrkanäle verlegen samt Schachtherstellung und Straßeneinbauten
  • Proben für die Betonprüfung herstellen
  • Straßenunter- und -oberbau herstellen sowie bituminöses Mischgut herstellen, transportieren und verarbeiten
  • Wasserhaltungsmaßnahmen und deren Ableitung ausführen
  • Bauunternehmen im Bereich Tiefbau (Straßen-, Brücken-, Tunnel-, Gleis-, Kanal- und Wasserbau)

Der Beruf Tiefbauer*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • Straßenbau, Verkehrswegebau
  • Brückenbau, Tunnelbau
  • Kanalbau, Siedlungswasserbau
  • Gleisbau
  • Vermessungstechnik
  • Bauplanung, Baulogistik
  • Bauwirtschaft, Baumanagement

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Beton Bitumen entgraten Fahrmischer Flachgründungen Künette Schalungen Spritzbeton Stahlbeton Transportbeton

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