Tätowierer*innen (Tattoo-Artists (m./w./d.)) tätowieren Körperteile wie Arme, Schultern, Nacken usw. mit verschiedenen Motiven, Zeichen und Ornamenten. Dabei wird die Haut mit Tätowiernadeln punktiert (gestochen oder "gepeckt"), wobei Farbpigmente in die Hautschicht eingebracht werden. Tätowierer*innen arbeiten entweder nach Vorlagen oder fertigen eigene bzw. auf Kundenwünsche abgestimmte Entwürfe an. Viele Tätowierer*innen haben über die Jahre ihren ganz speziellen Stil entwickelt und werden oft deshalb von ihren Kundinnen und Kunden aufgesucht. Die Beratung der Kundinnen und Kunden und Recherche nach gewünschten Motiven spielt in ihrer Arbeit eine große Rolle. Viele Tätowierer*innen haben auch klare Leitlinien, welche Motive für sie nicht in Frage kommen und Kundinnen und Kunden bei solchen Wünschen auch abgelehnt werden.
Tätowierer*innen skizzieren das zu tätowierende Motiv entweder freihändig oder legen eine Schablone auf. Zuerst ziehen sie die Umrisse des Tattoos und füllen die Flächen anschließend mit einem schwarzen oder farbigen Nadelblock. Für den Umgang mit Tätowiernadeln benötigen Tätowierer*innen viel Geduld und eine besonders ruhige und präzise Hand.
Bevor sie mit dem Tätowiervorgang beginnen, rasieren sie die entsprechende Stelle und reinigen und desinfizieren die Haut. Ebenso reinigen und desinfizieren sie das fertige Tattoo, streichen es mit einer Heilsalbe ein und verbinden es mit einem Folienverband, welcher nach etwa ein bis zwei Tagen entfernt werden kann. Tätowierer*innen arbeiten steril und hygienisch und achten darauf, dass die Arbeitsplätze immer sauber und desinfiziert sind, dazu verwenden sie Desinfektionsmittel und tragen Latexhandschuhe.
Im Falle von Komplikationen können Tätowierer*innen entsprechende Notfalls- und Erste Hilfemaßnahmen durchführen. Sie beraten ihre Kundinnen und Kunden und informieren sie über die entsprechenden Vor- und Nachbehandlungen im Rahmen eines Tätowierprozesses. Sie machen ihre Kundinnen und Kunden auch darauf aufmerksam, dass diese in den Tagen vor und nach einer Tätowiersitzung weder Alkohol noch Schmerztabletten zu sich nehmen, da diese das Blut verdünnen und somit den Tätowiervorgang erschweren bzw. das Ergebnis des Tattoos beeinträchtigen können.
Im Rahmen von Piercingarbeiten stechen sie mit entsprechenden Gerätschaften, sogenannten Piercing- oder Stechnadeln, Löcher in Ohren, Nasen oder andere Körperstellen, an denen dann später Körperschmuck wie z. B. Ringe, Kettchen, Nadeln oder Stecker - sogenannte Piercings - angebracht werden.