Werden Filme oder Serien ins Deutsche übersetzt, sind Synchronsprecher*innen gefragt, die dann, aufgrund der raschen Ausstrahlungsdaten, innerhalb von wenigen Tagen die übersetzte Rolle üben und aufnehmen lassen. Mit der Verbreitung neuer Streaming-Dienste wie „Netflix“ und „Amazon Prime“ hat die Zahl an TV-Serien in der jüngsten Vergangenheit zugenommen. Daher werden im deutschsprachigen Raum vermehrt Synchronsprecher*innen nachgefragt.
Synchronsprecher*innen erhalten das übersetzte Drehbuch, üben ihre Sprechrolle und nehmen sie nach einer Probe im Aufnahmestudio auf. Dabei beherrschen sie Sprach- und Atemtechniken: Sie variieren ihre Stimmlage und Stimmhöhe, Lautstärke, berechnen im Vorhinein Redezeiten und Redegeschwindigkeiten und timen ihren Einsatz ganz genau. In der Regel sprechen Synchronsprecher*innen dialektfrei, manche Aufträge erfordern dagegen die Beherrschung regionaler Dialekte. Wichtig für ihre Tätigkeit ist auch, dass sie sich in Rollen schnell hineinversetzen können und zwischen verschiedenen Rollen auch wechseln können, etwa wenn sich mehrere Aufträge zeitlich überschneiden. Aus diesem Grund werden für diesen Beruf meist ausgebildete Schauspieler*innen engagiert. Es gibt keine einheitliche oder geregelte Ausbildung für Synchronsprecher*innen, ein Sprach- und Stimmtraining wird allerdings empfohlen. Auch eine Affinität zu Film und Serien ist hilfreich, da sie das Verständnis für die Rollen erleichtert, viele Sprecher*innen befassen sich auch genau mit der Originalfassung, daher sind auch gute Englischkenntnisse (bzw. Kenntnisse anderer Sprachen) von Vorteil.
Synchronsprecher*innen kommunizieren in der Regel während der Aufnahme mit Filmschnittmeister*innen (Cutter*innen), die für Schnitte verantwortlich sind und mit Aufnahmeleiter*innen. Aufnahmeleiter*innen sind für die Besetzung der Rollen zuständig und leiten die Aufnahmen. Nicht nur zeitliche Flexibilität, auch Mobilität wird von Synchronsprecher*innen verlangt: Denn die Aufnahmestudios konzentrieren sich meist auf große Städte, für den deutschsprachigen Raum gilt Berlin mit über 150 Aufnahmestudios als Zentrum der Filmsynchronisation.
Mittlerweile werden Synchronsprecher*innen immer öfter auch für die Übersetzung in Computer- und Handyspielen eingesetzt.
Synchronsprecher*innen sind meist selbstständig tätig und wickeln ihre finanziellen und organisatorischen Angelegenheiten zu Hause oder gegebenenfalls im eigenen Büro ab.