Steinmetztechnik (Lehrberuf) - Lehrzeit: 4 Jahre

English: Stonemason’s technology

Berufsbeschreibung

Steinmetztechniker*innen bearbeiten und gestalten Kunst- und Natursteine für den Haus-, Garten- oder Landschaftsbau. Sie verlegen Platten und Fließen und versetzen Treppen, Fenster oder Türrahmen, geben den Steinen Formen, bringen Ornamente, Symbole oder Beschriftungen an und kümmern sich um die Pflege, Instandhaltung oder Restaurierung von bestehenden Steinerzeugnissen und historischen Denkmälern.

Steinmetztechniker*innen stellen die Steinerzeugnisse nach eigenen Ideen oder nach Vorgaben her und kümmern sich um die gesamte Abwicklung der Produktion - von der Auswahl der Natur- oder Kunststeine, bis zur Materialkalkulation, der Arbeitseinteilung, dem Herstellungsprozess, dem Transport, der Aufstellung sowie der Dokumentation und Abrechnung. Sowohl in der Planung als auch in der Herstellung arbeiten sie mit computergestützten Werkzeugen (CNC-Maschinen) bzw. CAD-Systemen.

Steinmetztechniker*innen arbeiten in Büros, in Werkstätten und Produktionshallen sowie an wechselnden Arbeitsorten wie Steinbrüche, Gärten, Baustellen oder Denkmalplätze. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen und haben Kontakt zu Kundinnen/Kunden und Auftraggeber*innen.

Steinmetztechniker*innen stellen Steinerzeugnissen aus Natur- oder Kunststeinen (z. B. Granit, Marmor, Kalkstein, Sandstein, Porphyr, etc.) für den Innen- und Außenbereich her, z. B. Treppen, Fenster- und Türumrahmungen, Böden, Wandverschalungen, Bögen, Begrenzungen, Brunnen, Tafeln, Grabsteine, aber auch Figuren und Denkmäler. Neben der Herstellung von Steinerzeugnissen übernehmen sie auch kaufmännisch-organisatorischen Aufgaben, die Qualitätskontrolle und den Kontakt mit den Kundinnen und Kunden.

Sie beraten ihre Kundinnen und Kunden über Material und Form der Steinerzeugnisse und über die Umsetzung eigener bzw. vorgegebener Entwürfe und erstellen oder bearbeiten Skizzen mit CAD-Software. Sie führen Kostenkalkulationen zum Material- und Produktionsaufwand (Werk- und Hilfsstoffe, Personalaufwand, Transport) durch und organisieren und koordinieren den Herstellungsprozess in der eigenen Werkstätte und auf Baustellen. Gegebenenfalls haben sie Kontakt mit Expertinnen und Experten aus anderen Bereich, z. B. Landschaftsgärtner*innen oder Baumeister*innen, mit denen sie die Auftragsabwicklung koordinieren. Sie wählen und prüfen die Steine am Steinbruch oder in den eigenen Lagerräumen und bearbeiten diese in den Werkstätten mit Werkzeugen bzw. programmieren die computergestützten Bearbeitungsmaschinen (CNC-Maschinen).

Steinmetztechniker*innen sägen, trennen, behauen oder polieren die ebenen, hohlen oder gewölbten Steine, gestalten Schriften oder Ornamente und Symbole, färben oder vergolden Schriften oder bringen Metallschriften oder Einlegeteile an. Nachdem die Produktion abgeschlossen ist, kümmern sie sich auch um den Transport und das Aufstellen der Steinerzeugnisse. Sie koordinieren die  Logistik und Durchführung von Verlege- oder Bauarbeiten (z. B. von Böden oder Türrahmen) auf Baustellen bzw. führen diese zusammen mit Berufskolleginnen und -kollegen durch. Sie prüfen die Qualität, dokumentieren die Auftragsabwicklung, führen Material- und Stundenlisten, erstellen die Abrechnung und informieren ihre Kundinnen und Kunden über die Pflege der Steinprodukte.

Steinmetztechniker*innen führen auch Restaurations-, Renovierungs- oder Konservierungsarbeiten, vor allem an historischen Steinerzeugnissen und -bauteilen z. B. Denkmälern, Hausfassaden, Kirchen etc. durch. Sie erheben den Schaden und reinigen und ergänzen die schadhaften Objekte (z. B. durch  Vierung) in Abstimmung mit den Auftraggeber*innen und gegebenenfalls mit Denkmalpfleger*innen und Restaurator*innen (siehe Denkmal- und Ensembelschützer*in, Restaurator*in). Bei Bedarf fertigen sie Reproduktionen an.

Für die Planung, Organisation und Abrechnung arbeiten Steinmetztechniker*innen mit den üblichen Betriebsmitteln eines Büros (Computer/Laptop, Tablet, Telefon, Drucker) sowie mit branchenspezifischer  Software. Entwürfe und Skizzen zeichnen sie per Hand oder mit Hilfe von CAD-Software.

Bei der Herstellung der Steinerzeugnisse arbeiten sie mit Natur- und Kunststeinen, z. B. Granit, Marmor, Kalkstein, Sandstein, Porphyr, sowie verschiedenen Werkstoffen aus Metall und Kunststoffen, z. B. Schriften, Einlegeteile und Hilfsmaterialien (z. B. Mörtel, Kleber, Kitt). Sie bearbeiten diese mit Handwerkzeugen (z. B. Meißel, Hammer) oder mit computergestützten Maschinen (CNC-Maschinen, Waterjet Cutting), die sie einstellen und überwachen. Bei der Restaurierung-, Reinigung oder Denkmalpflege bedienen sie Dampf- oder Sandstrahlgeräte.
Außerdem hantieren sie mit Hebe- und Transporteinrichtungen (z. B. Stapler, Kräne) und lenken betriebseigene Transportfahrzeuge.

Auch wenn in diesem Beruf bereits vieles von teils automatisch gesteuerten Maschinen erledigt werden kann, ist für den Umgang mit schweren Arbeitsmaterialien ein gewisses Maß an Kraft und körperlicher  Fitness erforderlich.

SteinmetztechnikerInnen arbeiten in Betriebsbüros und gemeinsam mit Berufskolleginnen und -kollegen (siehe z. B. Steinmetz*in (Lehrberuf)) und Hilfskräften in Werkstätten, Produktionshallen und Lagerräumen von Steinmetzbetrieben und sind vor Ort auf Baustellen im Innen- und Außenbereich oder an Denkmalorten tätig.

Dort haben sie Kontakt mit Expertinnen und Experten aus nahestehen Bereichen ( Bildhauerei (Lehrberuf)), aus dem Bereich Garten- und Grünflächengestaltung ( Garten- und Grünflächengestaltung - Landschaftsgärtnerei (Lehrberuf), Gartenbautechniker*in, Friedhofs- und Ziergärtner*in (Lehrberuf)), mit Architekt*innen und Baumeister*innen sowie mit Restaurator*innen, Kunsthistoriker*innen oder KünstlerInnen (siehe Bildhauer*in).

  • Kundinnen und Kunden beraten, Material- und Personalbedarf berechnen, Zeitplan erstellen
  • Entwürfe nach eigenen Ideen oder nach Vorgabe manuell oder mit CAD-Software erstellen
  • Zeichnungen, Skizzen und Pläne manuell oder mit  Software erstellen bzw. Vorgaben anwenden
  • Natur- und Kunststeine auswählen und auf Qualität prüfen
  • Natur- und Kunststeine manuell oder mit Hilfe von rechnergestützten Maschinen ( CNC) bearbeiten und formen
  • Schriften, Ornamente oder Symbole gestalten, Einlegeteile oder Farben (auch Gold) anbringen
  • Platten, Fließen, Bodenplatten verlegen
  • Treppen, Fenster, Türrahmungen oder Fassadenverkleidung versetzen
  • Transporte, Material und Personal organisieren
  • Steinerzeugnissen (auch Denkmäler) reinigen und restaurieren
  • Denkmäler herstellen und versetzen
  • Arbeitsablauf kontrollieren und dokumentieren, Qualität überprüfen
  • Klein- und Mittelbetriebe des Steinmetzgewerbes
  • Mittel- und Großbetriebe der Natursteinindustrie

Der Beruf Steinmetztechniker*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

Fachbereiche wie z. B.:

  • Innenausbau, Inneneinrichtung
  • Boden-, Wand- und Stufen
  • Fassadenverkleidung
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Friedhof: Grabmäler, Grabsteine, Grüfte
  • Restaurierung, Denkmalschutz, Denkmalpflege
  • Grafik & Gravur, Schriften und Verzierungen
  • Bauplastik, Kunst und Design

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 CAD CNC CNC-Maschine Gehrung Vierung

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