Schaler*in

Andere Bezeichnung(en):
Schalungsbauer*in

Berufsbeschreibung

Schaler*innen arbeiten in Betrieben des Hoch- und Tiefbaus und stellen  Schalungen aus  Beton und  Stahlbeton für den Hoch-, Tief- und Wasserbau her (z. B. Fundamente, Decken, Stiegen oder Pfeiler zur Errichtung von Brücken, Tunnels, Tiefgaragen, Staudämmen, Kanalanlagen etc.).  Schalungen sind Formen aus Baustahl, Holz oder Kunststoff, in die  Beton gegossen wird. Nach dem Härten des Betons werden die  Schalungen entfernt. Die Schaler*innen montieren auch Betonfertigteile wie Wand- und Deckenelemente, Fassadenplatten und Steinstufen. Sie arbeiten unter der Leitung von Vorarbeiter*innen, Polier*innen und Bauleiter*innen mit anderen Fach- und Hilfskräften zusammen.

Schaler*innen errichten Bauwerksteile aus  Beton und  Stahlbeton und montieren auch Betonfertigteile wie Wand- und Deckenelemente, Fassadenplatten und Steinstufen. Die Betonbautechnik wird z. B. im Hochbau zur Errichtung von Fundamenten, Decken, Stiegen, Trägerkonstruktionen, Pfeilern und Fußböden ( Estrich) angewandt, im Tiefbau bei der Errichtung von Brücken, Tunnels und Tiefgaragen, im Wasserbau beim Bau von Staudämmen, Hochwasserschutzbauten sowie Kanal- und Kläranlagen.

Für die Durchführung von Betonierungsarbeiten ist das Errichten von  Schalungen eine wesentliche Vorarbeit.  Schalungen sind Konstruktionen bzw. Formen aus Holzbrettern oder aus Holz-, Kunststoff- oder Stahltafeln, in die der frische  Beton eingefüllt wird. Bei bestimmten Baukonstruktionen, vor allem im Brückenbau, werden sogenannte Leergerüste aus Stahl errichtet, durch welche die Schalung bzw. der Betonbauteil gestützt wird.

Schaler*innen bauen  Schalungen nach genauen Angaben, bestreichen die Innenseiten der  Schalungen mit Schalöl und bauen sogenannte Bewehrungen ein, das sind Eisen- oder Stahlstäbe und Gitter, die dem  Beton eine hohe Zugfestigkeit verleihen. Die Schaler*innen schneiden dazu  Beton- bzw. Baustahl zu, biegen ihn, verbinden die Stahlstäbe durch Verschweißen zu Gittern ("Bewehrungskörbe") und verankern sie in den  Schalungen.

Anschließend füllen sie die  Schalungen mit  Beton. Dieser wird entweder in Betonmischfahrzeugen zu den Baustellen geliefert und über einen Pumpenschlauch in die  Schalungen gepumpt. Oder die Schaler*innen stellen ihn in Betonmischanlagen direkt auf der Baustelle her und leeren ihn mit Krankübeln in die  Schalungen. Um dem  Beton die gewünschte Festigkeit zu geben, wird die Schalung durch sogenannte "Außenrüttler" gerüttelt und der  Beton verdichtet. Bei der Nachbehandlung gießen die Schaler*innen Wasser auf den  Beton, um ein zu schnelles Trocknen ("Abbinden") und damit die Bildung von Rissen oder Sprüngen zu verhindern. Nach Erhärten des Betons entfernen sie die Schalung und reinigen die wiederverwendbaren Schalungsteile.

Siehe auch Betonbau (Lehrberuf).

Schaler*innen arbeiten mit  Beton und  Stahlbeton. Zur Anbringung der  Schalungen verwenden sie unterschiedliche Materialien wie Holz, Kunststoff oder Stahl. Sie setzen Betonmischmaschinen und verschiedene Werkzeuge und Geräte wie Schneidegeräte, Schweißapparate, Schlagbohrmaschinen usw. ein. Weiters lesen und verwenden sie technische Unterlagen wie Bau- und Montagepläne oder technische Tabellen und Listen.

Abhängig von der jeweiligen Tätigkeit tragen sie Schutzbekleidung, Helme und Sicherheitsschuhe und bei bestimmten Arbeiten Schutzbrillen.

Schaler*innen arbeiten an wechselnden Arbeitsorten auf Baustellen im Hoch- und Tiefbau (Gebäude- und Straßenbau, Wasserbau, Tunnelbau usw.). Sie arbeiten im Team mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften des Baubereiches (siehe z. B. Hochbau (Lehrberuf), Polier*in, Spengler*in (Lehrberuf)) unter der Leitung von Bautechniker*innen und Bauleiter*innen.

Schaler*innen arbeiten überwiegend im Freien und sind dabei verschiedenen Witterungsverhältnissen wie Hitze, Kälte, Nässe, Wind sowie Lärm und Staub ausgesetzt. Zum Teil sind sie auch in größeren Höhen und auf Gerüsten tätig, deshalb sollten sie trittsicher und schwindelfrei sein.

Wie in den meisten Bauberufen ist auch für Schaler*innen eine gewisse Mobilität erforderlich, weil sich Baustellen meist an unterschiedlichen Orten befinden und auch weiter vom Betriebsstandort oder dem eigenen Wohnort entfernt sein können.

  • Schalungen aus Stahl, Metall, Holz, Kunststoff herstellen
  • Leergerüste errichten
  • Beton- und Baustahl mit Bolzenschneidern oder elektrischen Schneidemaschinen zuschneiden
  • Stahlstäbe mit Handbiegemaschinen oder elektrischen Biegemaschinen biegen
  • Stahlstäbe zu Baustahlgittern verschweißen
  • Bewehrungen in den  Schalungen verankern
  • Schalungen mit flüssigem  Beton ausfüllen
  • Schalungen nach Erhärten des Betons entfernen
  • wiederverwendbare Schalungsteile reinigen
  • Betriebe der Bauindustrie und des Baugewerbes (Hochbau- und Tiefbauunternehmen)

Der Beruf Schaler*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Weiterentwicklung und Spezialisierung auf:

  • Betontechnologie - Konstruktiver Betonbau
  • Betontechnologie - Stahlbetonhochbau
  • Wärme- und Kältedämmung
  • Baumaschinenbetrieb
  • Fertigteilhausbau

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):